Quelltext der Seite Jacinda Ardern

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'''Dame Jacinda Kate Laurell Ardern''' (geboren am 26. Juli 1980) ist eine neuseeländische Politikerin, die von 2017 bis 2023 als 40. Premierministerin Neuseelands und Vorsitzende der Labour Party amtierte. Sie war von 2008 bis 2017 als Listenabgeordnete und von 2017 bis 2023 als Abgeordnete für Mount Albert Mitglied des Parlaments (MP).

Geboren in Hamilton, wuchs Ardern in Morrinsville und Murupara auf. Im Alter von 17 Jahren trat sie der New Zealand Labour Party bei. Nach ihrem Abschluss an der University of Waikato im Jahr 2001 arbeitete Ardern als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro von Premierministerin Helen Clark. Später arbeitete sie in London als Beraterin im Kabinettsbüro während der Premierministerschaft von Tony Blair. Im Jahr 2008 wurde Ardern zur Präsidentin der International Union of Socialist Youth gewählt. Bei den Parlamentswahlen 2008, als die Labour-Partei nach neun Jahren die Macht verlor, wurde Ardern erstmals als Abgeordnete gewählt. Später wurde sie in einer Nachwahl am 25. Februar 2017 zur Vertreterin des Wahlkreises Mount Albert gewählt.

Nach dem Rücktritt von Annette King wurde Ardern am 1. März 2017 einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden der Labour Party gewählt. Genau fünf Monate später, als eine Wahl anstand, trat der Labour-Vorsitzende Andrew Little nach einem historisch niedrigen Umfrageergebnis für die Partei zurück, und Ardern wurde ohne Gegenkandidaten zum Vorsitzenden gewählt. Die Unterstützung der Labour-Partei nahm rasch zu, nachdem Ardern Parteivorsitzende geworden war, und sie führte ihre Partei bei den Parlamentswahlen 2017 am 23. September zu einem Zuwachs von 14 Sitzen und gewann 46 Sitze gegenüber 56 Sitzen für die National Party. Nach Verhandlungen entschied sich New Zealand First für eine Minderheitskoalition mit Labour, unterstützt von der Grünen Partei, mit Ardern als Premierministerin. Sie wurde am 26. Oktober 2017 durch den Generalgouverneur vereidigt. Mit 37 Jahren wurde sie die weltweit jüngste weibliche Regierungschefin. Am 21. Juni 2018 brachte Ardern ihre Tochter zur Welt. Damit ist sie die zweite gewählte Regierungschefin der Welt, die während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt brachte (nach [[Benazir Bhutto]]).

Ardern bezeichnet sich selbst als Sozialdemokratin und Progressive. Die sechste Labour-Regierung sah sich mit Herausforderungen wie der neuseeländischen Wohnungskrise, Kinderarmut und sozialer Ungleichheit konfrontiert. Im März 2019, nach den Schießereien in der Moschee von Christchurch, reagierte Ardern mit der raschen Einführung strenger Waffengesetze, was ihr breite Anerkennung einbrachte. Im Jahr 2020 leitete sie die neuseeländische Reaktion auf die COVID-19-Pandemie, für die sie dafür gelobt wurde, dass Neuseeland als eine der wenigen westlichen Nationen das Virus erfolgreich eindämmen konnte. Es wird geschätzt, dass die Maßnahmen ihrer Regierung bis zu 80.000 Menschenleben gerettet haben. Im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Oktober 2020 rückte Ardern die Labour-Partei weiter in die Mitte und versprach, die Ausgaben während der verbleibenden COVID-19-Rezession zu kürzen. Sie führte die Labour-Partei zu einem Erdrutschsieg, bei dem sie eine Gesamtmehrheit von 65 Sitzen im Parlament errang. Dies war das erste Mal, dass eine Mehrheitsregierung seit der Einführung des Verhältniswahlsystems im Jahr 1996 gebildet wurde.

Am 19. Januar 2023 kündigte Ardern ihren Rücktritt als Vorsitzende der Labour Party an. Ardern trat am 22. Januar als Vorsitzende der Labour-Partei zurück und reichte am 25. Januar beim Generalgouverneur ihren Rücktritt als Premierministerin ein, woraufhin Chris Hipkins ohne Gegenkandidaten zu ihrem Nachfolger gewählt wurde, der die Labour-Partei bei den Parlamentswahlen 2023 zu einer vernichtenden Niederlage führte.

==Frühes Leben und Ausbildung==
Jacinda Kate Laurell Ardern wurde am 26. Juli 1980 in Hamilton, Neuseeland, geboren. Sie wuchs in Morrinsville und Murupara auf, wo ihr Vater, Ross Ardern, als Polizeibeamter und ihre Mutter, Laurell Ardern ({{née|Bottomley}}), als Assistentin in der Schulverpflegung arbeiteten. Sie hat eine ältere Schwester namens Louise. Ardern wurde in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (LDS-Kirche) erzogen, und ihr Onkel, Ian S. Ardern, ist eine allgemeine Autorität in der Kirche. Im Jahr 1994 begann sie ihr Studium am Morrinsville College, und später war sie die Studentenvertreterin im Kuratorium der Schule. Noch während der Schulzeit fand sie ihren ersten Job in einem örtlichen Fisch- und Chipsladen.

Im Alter von 17 Jahren trat sie der Labour Party bei. Ihre Tante, Marie Ardern, ein langjähriges Mitglied der Labour Party, rekrutierte die Teenagerin Ardern, um ihr beim Wahlkampf für den Abgeordneten Harry Duynhoven aus New Plymouth während seiner Wiederwahlkampagne bei den Parlamentswahlen 1999 zu helfen.

Ardern besuchte die University of Waikato und machte 2001 ihren Abschluss als Bachelor of Communication Studies in Politik und Öffentlichkeitsarbeit, ein dreijähriges Fachstudium. Im Jahr 2001 absolvierte sie ein Auslandssemester an der Arizona State University. Nach ihrem Universitätsabschluss arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Büros von Phil Goff und Helen Clark. Nach einem Aufenthalt in New York City, USA, wo sie ehrenamtlich in einer Suppenküche arbeitete und an einer Kampagne für Arbeitnehmerrechte mitwirkte, zog Ardern 2006 nach London, England, wo sie leitende politische Beraterin in einer 80-köpfigen politischen Abteilung des britischen Kabinettsbüros unter Premierminister [[Tony Blair]] wurde (sie traf Blair während ihres Aufenthalts in London nicht persönlich, befragte ihn aber später bei einer Veranstaltung in Neuseeland im Jahr 2011 zur Invasion im Irak 2003). Ardern wurde auch an das britische Innenministerium abgeordnet, um bei einer Überprüfung der Polizeiarbeit in England und Wales mitzuwirken.

== Frühe politische Karriere ==

=== Präsident der Internationalen Union der Sozialistischen Jugend ===
Am 30. Januar 2008, im Alter von 27 Jahren, wurde Ardern auf dem Weltkongress der Internationalen Union der Sozialistischen Jugend (IUSY) in der Dominikanischen Republik für eine zweijährige Amtszeit bis 2010 zur Präsidentin gewählt. In dieser Funktion hielt sie sich in mehreren Ländern auf, darunter Ungarn, Jordanien, Israel, Algerien und China. In der Mitte ihrer Amtszeit als Präsidentin wurde Ardern Listenabgeordnete für die Labour Party. In den folgenden 15 Monaten übte sie beide Funktionen aus.

=== Mitglied des Parlaments ===
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Vor den Wahlen 2008 stand Ardern auf Platz 20 der Labour-Parteiliste. Dies war eine sehr gute Platzierung für jemanden, der noch nicht Abgeordneter war, und sicherte ihr praktisch einen Sitz im Parlament. Dementsprechend kehrte Ardern aus London zurück, um einen Vollzeitwahlkampf zu führen. Sie wurde auch die Kandidatin der Labour Party für den sicheren nationalen Wahlkreis Waikato. Ardern war bei der Wahl nicht erfolgreich, aber ihre gute Platzierung auf der Labour-Parteiliste ermöglichte ihr den Einzug ins Parlament als Listenabgeordnete. Nach ihrer Wahl wurde sie als Nachfolgerin des Labour-Abgeordneten [[Darren Hughes]] die jüngste Abgeordnete im Parlament und blieb dies auch bis zur Wahl von Gareth Hughes am 11. Februar 2010.

Oppositionsführer Phil Goff beförderte Ardern auf die vorderste Bank und ernannte sie zur Sprecherin der Labour-Partei für Jugendfragen und zur stellvertretenden Sprecherin für Justiz (Jugendfragen).

Sie trat regelmäßig in der TVNZ-Sendung "Breakfast" im Rahmen der Sendung "Young Guns" auf, in der sie an der Seite des nationalen Abgeordneten (und künftigen nationalen Vorsitzenden) Simon Bridges auftrat.
[[File:Mining Protest-4 cropped.jpg|thumb|left|Ardern, with Phil Goff and Carol Beaumont, at an anti-mining march on 1 May 2010]]
Bei den Parlamentswahlen 2011 kandidierte Ardern im Wahlkreis {{NZ electorate link|Auckland Central}} für Labour gegen die amtierende Abgeordnete Nikki Kaye für National und die Kandidatin der Grünen, Denise Roche. Sie verlor gegen Kaye mit 717 Stimmen. Sie kehrte jedoch über die Parteiliste, auf der sie auf Platz 13 stand, ins Parlament zurück. Ardern unterhielt ein Büro im Wahlkreis, während sie als Listenabgeordnete in Auckland Central ansässig war.

Nachdem Goff nach seiner Niederlage bei den Wahlen 2011 von der Parteiführung zurückgetreten war, unterstützte Ardern David Shearer gegenüber David Cunliffe. Am 19. Dezember 2011 wurde sie zur viertwichtigsten Position in seinem Schattenkabinett befördert und wurde unter dem neuen Parteivorsitzenden Sprecherin für soziale Entwicklung.

Bei den Parlamentswahlen 2014 kandidierte Ardern erneut in Auckland Central. Sie wurde erneut Zweite, konnte jedoch ihre eigene Stimmenzahl erhöhen und Kayes Mehrheit von 717 auf 600 verringern. Obwohl sie auf Platz 5 der Labour-Liste stand, zog Ardern erneut ins Parlament ein, wo sie unter dem neuen Parteivorsitzenden Andrew Little Schattensprecherin für Justiz, Kinder, kleine Unternehmen sowie Kunst und Kultur wurde.

Im Jahr 2014 wurde Ardern auch für das von [[Klaus Schwab]] gegründete [[World Economic Forum]] (WEF) Forum of Young Global Leaders in der Schweiz ausgewählt, nahm daran teil und schloss es ab. Sie engagiert sich weiterhin öffentlich als Teil der Young Global Leaders Alumni Community und spricht bei WEF-Veranstaltungen.

==== Mount Albert Nachwahlen ====

Nach dem Rücktritt von David Shearer am 8. Dezember 2016 schlug Ardern ihren Namen für die Nominierung der Labour-Partei für die Nachwahlen in Mount Albert im Februar 2017 vor. Als die Nominierungen für die Labour Party am 12. Januar 2017 endeten, war Ardern die einzige Kandidatin und wurde ohne Gegenkandidaten gewählt. Am 21. Januar nahm Ardern am Women's March 2017 teil, einer weltweiten Protestaktion gegen den neu vereidigten US-Präsidenten [[Donald Trump]]. Am 22. Januar wurde sie auf einer Versammlung als Kandidatin der Labour Party bestätigt. Ardern errang einen erdrutschartigen Sieg mit 77 Prozent der abgegebenen Stimmen in den vorläufigen Ergebnissen.

==== Stellvertretende Vorsitzende der Labour Party ====
Nach ihrem Sieg bei der Nachwahl wurde Ardern am 7. März 2017 einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden der Labour-Partei gewählt, nachdem Annette King zurückgetreten war, die sich bei der nächsten Wahl zurückziehen wollte. Arderns frei gewordener Listenplatz wurde von Raymond Huo eingenommen.

=== Oppositionsführer ===

[[File:Jacinda Ardern at the University of Auckland (cropped).jpg|thumb|upright=0.8|alt=Ardern speaking into a megaphone|Ardern campaigning at the University of Auckland in September 2017]]Am 1. August 2017, nur sieben Wochen vor den Parlamentswahlen 2017, übernahm Ardern nach dem Rücktritt von Andrew Little das Amt der Vorsitzenden der Labour Party und wurde damit auch Oppositionsführerin. Little war aufgrund der historisch niedrigen Umfragewerte der Partei zurückgetreten. Ardern wurde noch am selben Tag auf einer Fraktionssitzung einstimmig in der Wahl eines neuen Vorsitzenden bestätigt. Mit 37 Jahren ist Ardern die jüngste Vorsitzende der Labour-Partei in deren Geschichte. Außerdem ist sie nach Helen Clark die zweite weibliche Parteivorsitzende. Ardern zufolge war Little bereits am 26. Juli auf sie zugekommen und hatte ihr gesagt, sie solle den Parteivorsitz übernehmen, da er der Meinung sei, er könne die Partei nicht umkrempeln, doch Ardern lehnte ab und sagte ihm, er solle "durchhalten".

Auf ihrer ersten Pressekonferenz nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden sagte sie, dass der bevorstehende Wahlkampf von "unerbittlicher Positivität" geprägt sein werde. Unmittelbar nach ihrer Ernennung wurde die Partei mit Spenden aus der Bevölkerung überschwemmt, die in der Spitze 700 NZ$ pro Minute erreichten. Nach Arderns Übernahme der Parteiführung stieg Labour in den Meinungsumfragen dramatisch an. Ende August erreichte die Partei in der Colmar-Brunton-Umfrage 43 Prozent (unter Littles Führung lag sie bei 24 Prozent) und überholte in den Meinungsumfragen zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt die National Party. Kritiker bemerkten, dass ihre Positionen denen von Andrew Little sehr ähnlich seien, und vermuteten, dass der plötzliche Anstieg der Popularität von Labour auf ihre Jugend und ihr gutes Aussehen zurückzuführen sei.

Mitte August erklärte Ardern, dass eine Labour-Regierung eine Steuerarbeitsgruppe einrichten würde, um die Möglichkeit der Einführung einer Kapitalertragssteuer zu prüfen, schloss aber eine Besteuerung von Familienwohnungen aus. Als Reaktion auf die negative Publicity gab Ardern die Pläne zur Einführung einer Kapitalertragssteuer während der ersten Amtszeit einer Labour-Regierung auf. Der finanzpolitische Sprecher Grant Robertson stellte später klar, dass die Labour-Partei keine neuen Steuern vor den Wahlen 2020 einführen werde. Der Politikwechsel ging einher mit scharfen Behauptungen des Finanzministers Steven Joyce, Labour habe ein "Loch" von 11,7 Milliarden Dollar in seiner Steuerpolitik.

Die von Labour und den Grünen vorgeschlagenen Steuern auf Wasser und Umweltverschmutzung stießen auch bei den Landwirten auf Kritik. Am 18. September 2017 veranstaltete die Lobbygruppe der Landwirte, Federated Farmers, in Arderns Heimatstadt Morrinsville einen Protest gegen die Steuern. Der Vorsitzende der neuseeländischen Partei "New Zealand First", Winston Peters, nahm an der Demonstration teil, wurde aber von den Landwirten verhöhnt, weil sie vermuteten, dass er ebenfalls für die Steuern sei. Während des Protests zeigte ein Bauer ein Schild, auf dem er Ardern als "hübsche Kommunistin" bezeichnete. Dies wurde von der ehemaligen Premierministerin Helen Clark als frauenfeindlich kritisiert.

In den letzten Tagen des Wahlkampfes verringerte sich der Abstand in den Meinungsumfragen und die Nationalpartei lag leicht in Führung.

==== Parlamentswahlen 2017 ====

Bei den Parlamentswahlen am 23. September 2017 behielt Ardern ihren Sitz im Wahlkreis Mount Albert mit einem Vorsprung von 15.264 Stimmen. Labour steigerte seinen Stimmenanteil auf 36,89 Prozent, während National auf 44,45 Prozent zurückfiel. Die Labour-Partei gewann 14 Sitze hinzu und erhöhte ihre parlamentarische Vertretung auf 46 Sitze, das beste Ergebnis für die Partei seit ihrem Machtverlust im Jahr 2008.

Die rivalisierenden Parteien Labour und National verfügten nicht über genügend Sitze, um allein zu regieren, und führten Gespräche mit den Parteien der Grünen und New Zealand First über die Bildung einer Koalition. Im Rahmen des MMP-Wahlsystems (Mixed Member Proportional) hielt New Zealand First das Gleichgewicht der Kräfte und entschied sich für eine Koalitionsregierung mit Labour.

== Premierminister (2017-2023) ==

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===Erste Amtszeit (2017-2020)===
[[File:GGNZ Swearing of new Cabinet - Jacinda Ardern & Winston Peters.jpg|thumb|right|upright=1.2|Ardern with then Deputy Prime Minister Winston Peters and Governor-General Dame Patsy Reddy at the swearing-in of the Cabinet on 26 October 2017]]

Am 19. Oktober 2017 stimmte der Vorsitzende von New Zealand First, Winston Peters, der Bildung einer Koalition mit Labour zu und machte Ardern zur nächsten Premierministerin. Diese Koalition erhielt das Vertrauen und das Angebot der Grünen Partei. Ardern ernannte Peters zum stellvertretenden Premierminister und Außenminister. Außerdem übertrug sie New Zealand First fünf Posten in ihrer Regierung, wobei Peters und drei weitere Minister dem Kabinett angehörten. Am nächsten Tag gab Ardern ihre Absicht bekannt, Ministerposten in den Ressorts Nationale Sicherheit und Nachrichtendienst, Kunst, Kultur und Kulturerbe sowie Kinder zu übernehmen, was den Schattenpositionen entspricht, die sie als Oppositionsführerin innehatte. Sie wollte sich selbst zur Ministerin für Kinder ernennen, doch wurde ihr mitgeteilt, dass dieses Amt zu umfangreich sei, um es mit ihren anderen Aufgaben zu vereinbaren; stattdessen wurde Ardern die erste Ministerin für die Bekämpfung der Kinderarmut. Am 26. Oktober wurde sie von der Generalgouverneurin Dame Patsy Reddy offiziell vereidigt, zusammen mit ihrem Ministerium. Bei ihrem Amtsantritt sagte Ardern, ihre Regierung werde "zielgerichtet, einfühlsam und stark" sein.

Ardern ist nach Jenny Shipley (1997-1999) und Helen Clark (1999-2008) die dritte Premierministerin Neuseelands. Sie ist Mitglied des Council of Women World Leaders. Mit ihrem Amtsantritt im Alter von 37 Jahren ist Ardern auch die jüngste Person an der Spitze der neuseeländischen Regierung seit Edward Stafford, der 1856 im Alter von 37 Jahren Premierminister wurde. Am 19. Januar 2018 gab Ardern bekannt, dass sie schwanger ist und dass Winston Peters nach der Geburt für sechs Wochen die Rolle des amtierenden Premierministers übernehmen wird. Nach der Geburt einer Tochter ging sie vom 21. Juni bis zum 2. August 2018 in Mutterschaftsurlaub.

====Innere Angelegenheiten====
[[File:James Shaw and a pregnant Jacinda Ardern walk with group 2018.jpg|thumb|upright|Ardern with Green Party co-leader James Shaw at Victoria University of Wellington, 12 April 2018]]

Ardern versprach, die Kinderarmut in Neuseeland innerhalb eines Jahrzehnts zu halbieren. Im Juli 2018 kündigte Ardern den Start des Familienpakets ihrer Regierung an, das als Flaggschiff gilt. Das Paket sieht unter anderem vor, den bezahlten Elternurlaub schrittweise auf 26 Wochen zu erhöhen und eine universelle BestStart-Zahlung in Höhe von 60 US-Dollar pro Woche für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen einzuführen, die Kleinkinder haben. Auch der Familiensteuerfreibetrag, das Waisengeld, der Unterkunftszuschuss und das Pflegegeld wurden erheblich angehoben. Im Jahr 2019 begann die Regierung mit der Einführung eines Pilotprogramms für Schulessen, um die Kinderarmut zu verringern. Dieses Programm wurde dann auf 200.000 Kinder (etwa 25 Prozent der Schulkinder) in Schulen mit niedrigem Einkommen ausgeweitet. Weitere Maßnahmen zur Armutsbekämpfung waren die Erhöhung der wichtigsten Sozialleistungen, die Ausweitung kostenloser Arztbesuche, die Bereitstellung kostenloser Menstruationshygieneprodukte in Schulen und die Aufstockung des staatlichen Wohnungsbestands.

Kritiker bemängeln jedoch, dass die steigenden Wohnkosten ab 2022 die Familien weiterhin belasten und dass systemische Änderungen erforderlich sind, um sicherzustellen, dass die Erfolge von Dauer sind.

In wirtschaftlicher Hinsicht hat die Regierung Ardern den Mindestlohn des Landes stetig erhöht und den Wachstumsfonds der Provinzen eingeführt, um in ländliche Infrastrukturprojekte zu investieren. Die von der Nationalen Partei geplanten Steuersenkungen wurden gestrichen, stattdessen sollen die Ausgaben für das Gesundheits- und Bildungswesen Vorrang haben. Das erste Jahr der postsekundären Ausbildung wurde ab dem 1. Januar 2018 kostenlos, und nach einem Arbeitskampf erklärte sich die Regierung bereit, die Gehälter von Grundschullehrern bis 2021 um 12,8 (für angehende Lehrer) bzw. 18,5 Prozent (für leitende Lehrer ohne andere Aufgaben) zu erhöhen.

Obwohl die Labour-Partei bei den letzten drei Wahlen für eine Kapitalertragssteuer warb, versprach Ardern im April 2019, dass die Regierung unter ihrer Führung keine Kapitalertragssteuer einführen werde. Seitdem hat sich jedoch der Zeitraum, in dem Kapitalgewinne aus dem Verkauf von Mietobjekten besteuert werden, von fünf auf zehn Jahre nach dem Kauf erhöht.

Ardern reiste 2018 zum jährlichen Gedenken an den Waitangi-Tag nach Waitangi und blieb fünf Tage lang in Waitangi, so lange wie noch nie zuvor. Ardern war die erste weibliche Premierministerin, die vom obersten Marae aus sprach. Ihr Besuch wurde von den Māori-Führern weitgehend positiv aufgenommen, wobei Kommentatoren einen scharfen Kontrast zu den erbitterten Reaktionen auf mehrere ihrer Vorgänger feststellten.

Am 24. August 2018 entfernte Ardern die Rundfunkministerin Clare Curran aus dem Kabinett, nachdem sie es versäumt hatte, ein Treffen mit einem Fernsehsender außerhalb der parlamentarischen Arbeit offenzulegen, was als Interessenkonflikt gewertet wurde. Curran blieb Ministerin außerhalb des Kabinetts, und Ardern wurde von der Opposition kritisiert, weil sie Curran nicht aus ihrem Ressort entlassen hatte. Ardern akzeptierte später Currans Rücktritt. Im Jahr 2019 wurde sie für ihren Umgang mit dem Vorwurf der sexuellen Nötigung eines Mitarbeiters der Labour Party kritisiert. Ardern sagte, ihr sei gesagt worden, dass es sich bei dem Vorwurf nicht um einen sexuellen Übergriff oder Gewalt handele, bevor ein Bericht über den Vorfall in "The Spinoff" veröffentlicht wurde. Die Medien stellten ihre Darstellung in Frage, und ein Journalist erklärte, Arderns Behauptung sei "schwer zu schlucken".

Ardern ist gegen die Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten in Neuseeland und hat zugesagt, ein Referendum zu diesem Thema abzuhalten. Ein nicht bindendes Referendum zur Legalisierung von Cannabis wurde in Verbindung mit den Parlamentswahlen 2020 am 17. Oktober 2020 abgehalten. In einer Fernsehdebatte vor der Wahl gab Ardern zu, in der Vergangenheit Cannabis konsumiert zu haben. Bei dem Referendum lehnten die Wähler das vorgeschlagene Gesetz zur Legalisierung und Kontrolle von Cannabis mit 51,17 Prozent ab. In einem rückblickenden Artikel, der in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, hieß es, dass Arderns Weigerung, die Ja-Kampagne öffentlich zu unterstützen, "ein entscheidender Faktor für die knappe Niederlage gewesen sein könnte".

Im September 2020 gab Ardern bekannt, dass ihre Regierung die Pläne zur Einführung kostenloser Studiengebühren im Hochschulbereich aufgegeben habe.

====Auswärtige Angelegenheiten====
[[File:Jacinda Ardern and Donald Trump 2019.jpg|thumb|Ardern with US President [[Donald Trump]], 23 September 2019]]
[[File:Moon, Duterte, Ardern and Aung San Suu Kyi at 14th East Asia Summit.jpg|thumb|(L–R:) South Korean President Moon Jae-in, Philippine President [[Rodrigo Duterte]], Ardern, and Myanmar State Counsellor Aung San Suu Kyi, at the 14th East Asia Summit in Thailand, 4 November 2019]]
Am 5. November 2017 unternahm Ardern ihre erste offizielle Auslandsreise nach Australien, wo sie den australischen Premierminister [[Malcolm Turnbull]] zum ersten Mal traf. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern waren in den vorangegangenen Monaten wegen der Behandlung der in Australien lebenden Neuseeländer angespannt gewesen, und kurz vor ihrem Amtsantritt hatte Ardern von der Notwendigkeit gesprochen, diese Situation zu korrigieren und eine bessere Arbeitsbeziehung mit der australischen Regierung zu entwickeln. Turnbull beschrieb das Treffen mit herzlichen Worten: "Wir vertrauen einander... Die Tatsache, dass wir aus unterschiedlichen politischen Traditionen kommen, ist irrelevant".

Am 12. November 2017 kündigten der Minister für Handel und Exportwachstum David Parker und Ardern an, dass die Regierung trotz des Widerstands der Grünen Partei weiterhin an den Verhandlungen über die Transpazifische Partnerschaft teilnehmen werde. Neuseeland ratifizierte das überarbeitete Abkommen, das Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership, das sie als besser als das ursprüngliche TPP-Abkommen bezeichnete.

Ardern nahm 2017 am APEC-Gipfel in Vietnam, am Treffen der Regierungschefs des Commonwealth 2018 in London (mit einer Privataudienz bei Königin Elisabeth II.) und an einem Gipfel der Vereinten Nationen in New York City teil. Nach ihrem ersten offiziellen Treffen mit Donald Trump berichtete sie, dass der US-Präsident "Interesse" an Neuseelands Waffenrückkaufprogramm gezeigt habe. Im Jahr 2018 sprach Ardern die Internierungslager in Xinjiang und die Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in China an. Ardern hat auch Bedenken über die Verfolgung der Rohingya-Muslime in Myanmar geäußert.

Ardern reiste nach Nauru, wo sie am Pazifik-Insel-Forum 2018 teilnahm. Medien und politische Gegner kritisierten ihre Entscheidung, getrennt vom Rest ihres Kontingents zu reisen, was den Steuerzahler bis zu 100.000 NZ$ kostete, damit sie mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen konnte. Bei einer Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2018 war Ardern die erste weibliche Regierungschefin, die in Anwesenheit ihres Kindes teilnahm. In ihrer Rede vor der Generalversammlung lobte sie die Vereinten Nationen für ihren Multilateralismus, brachte ihre Unterstützung für die Jugend der Welt zum Ausdruck und rief dazu auf, sich unverzüglich mit den Auswirkungen und Ursachen des Klimawandels zu befassen, sich für die Gleichstellung der Frauen einzusetzen und Freundlichkeit als Grundlage des Handelns zu fördern.

Am 24. September 2019 traf Ardern am Rande der jährlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen mit US-Präsident [[Donald Trump]] zusammen. Während des 25-minütigen Treffens erörterten die beiden Staatsoberhäupter verschiedene Themen wie den Tourismus, die Schießerei in der Moschee von Christchurch und den bilateralen Handel. Während des Treffens bekundete Trump sein Interesse am neuseeländischen Programm zum Rückkauf von Waffen. Die beiden Staatsoberhäupter hatten sich bereits kurz auf dem Ostasiengipfel 2017, dem APEC-Gipfel 2017 und während einer exklusiven Party im Anschluss an die UN-Generalversammlung 2018 getroffen.

Ende Februar 2020 traf Ardern den australischen Premierminister Scott Morrison in Sydney. Während ihres Besuchs kritisierte sie die australische Politik der Abschiebung von Neuseeländern, von denen viele in Australien gelebt, aber nicht die australische Staatsbürgerschaft angenommen hatten, als "zersetzend" und schädlich für die Beziehungen zwischen Australien und Neuseeland.

====Schüsse in der Moschee von Christchurch====

[[File:NZ PM Jacinda Ardern - Kirk HargreavesCCC.jpg|thumb|upright=0.9|Ardern visited members of the Muslim community at the Phillipstown Community Centre, 16 March 2019. Captured through a glass window, this photograph was widely shared at the time and described by ''[[The Guardian]]'' as "an image of hope".]]
Am 15. März 2019 wurden in zwei Moscheen in Christchurch 51 Menschen tödlich erschossen und 49 verletzt. In einer im Fernsehen ausgestrahlten Erklärung sprach Ardern ihr Beileid aus und erklärte, die Schüsse seien von Verdächtigen mit "extremistischen Ansichten" verübt worden, die weder in Neuseeland noch irgendwo sonst auf der Welt Platz hätten. Sie sprach auch von einem gut geplanten Terroranschlag.

Ardern kündigte eine Zeit der nationalen Trauer an und trug sich als erste in ein nationales Kondolenzbuch ein, das sie in der Hauptstadt Wellington eröffnete. Sie reiste auch nach Christchurch, um sich mit Ersthelfern und Familien der Opfer zu treffen. In einer Ansprache im Parlament erklärte sie, dass sie niemals den Namen des Angreifers nennen werde: "Sprechen Sie die Namen derer, die ihr Leben verloren haben, und nicht den Namen des Mannes, der sie entführt hat ... er wird, wenn ich spreche, namenlos sein." Ardern wurde für ihre Reaktion auf die Schießerei international gelobt, und ein Foto von ihr, wie sie ein Mitglied der muslimischen Gemeinde von Christchurch umarmt, mit dem Wort "Frieden" in Englisch und Arabisch wurde auf den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, projiziert. Ein {{convert|25|m|adj=on}}-Wandbild dieses Fotos wurde im Mai 2019 enthüllt.

Als Reaktion auf die Schießerei kündigte Ardern die Absicht ihrer Regierung an, strengere Vorschriften für Schusswaffen einzuführen. Sie sagte, der Anschlag habe eine Reihe von Schwachstellen im neuseeländischen Waffenrecht aufgedeckt. Weniger als einen Monat nach dem Anschlag verabschiedete das neuseeländische Parlament ein Gesetz, das die meisten halbautomatischen Waffen und Sturmgewehre, Teile, die Waffen in halbautomatische Waffen umwandeln, sowie Magazine mit größerer Kapazität verbietet. Ardern und der französische Präsident [[Emmanuel Macron]] führten gemeinsam den Vorsitz auf dem Christchurch-Call-Gipfel 2019, der Länder und Technologieunternehmen zusammenbringen sollte, um der Nutzung sozialer Medien für die Organisation und Förderung von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus ein Ende zu setzen".

====COVID-19 pandemie====
Am 14. März 2020 kündigte Ardern als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie in Neuseeland an, dass die Regierung alle Personen, die ab Mitternacht des 15. März in das Land einreisen, verpflichten werde, sich für 14 Tage zu isolieren. Sie sagte, die neuen Regeln würden bedeuten, dass Neuseeland die "weitreichendsten und strengsten Grenzbeschränkungen aller Länder der Welt" habe. Am 19. März erklärte Ardern, dass die neuseeländischen Grenzen ab dem 20. März um 23:59 Uhr (NZDT) für alle Nicht-Staatsbürger und Personen mit nicht ständigem Wohnsitz geschlossen würden. Ardern kündigte an, dass Neuseeland am 25. März um 23.59 Uhr die Alarmstufe 4 einführen und die Grenzen landesweit abriegeln werde.

Nationale und internationale Medien berichteten über die von Ardern geleitete Reaktion der Regierung und lobten ihre Führungsrolle und die schnelle Reaktion auf den Ausbruch in Neuseeland. ''[[The Washington Post]]''{{'s}} Fifield bezeichnete ihren regelmäßigen Einsatz von Interviews, Pressekonferenzen und sozialen Medien als "Meisterklasse der Krisenkommunikation". Alastair Campbell, Journalist und Berater in der britischen Regierung von Tony Blair, lobte Ardern dafür, dass sie sowohl die menschlichen als auch die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie angesprochen hat.

Mitte April 2020 reichten zwei Kläger beim Auckland High Court eine Klage gegen Ardern und mehrere Regierungsbeamte, darunter den Generaldirektor für Gesundheit Ashley Bloomfield, ein, in der sie behaupteten, die infolge der COVID-19-Pandemie verhängte Abriegelung verletze ihre Freiheiten und sei aus "politischem Interesse" erfolgt. Die Klage wurde von Richterin Mary Peters vom Auckland High Court abgewiesen.

Am 5. Mai 2020 einigten sich Ardern, ihr australischer Amtskollege Scott Morrison und mehrere australische Staats- und Territorialoberhäupter darauf, gemeinsam eine trans-tasmanische COVID-sichere Reisezone einzurichten, die es den Einwohnern beider Länder ermöglichen würde, ohne Reisebeschränkungen zu reisen, um die Beschränkungen des Coronavirus zu lockern.

Meinungsumfragen nach der Verhaftung zeigten, dass die Labour-Partei mit fast 60 Prozent unterstützt wird. Im Mai 2020 wurde Ardern in einer Umfrage von Newshub-Reid Research mit 59,5 Prozent als "bevorzugte Premierministerin" eingestuft - der höchste Wert für einen Regierungschef in der Geschichte der Umfrage von Reid Research. Die Zahl der Menschenleben, die durch die von Ardern eingeleiteten Maßnahmen gerettet wurden, wurde von einem Team unter der Leitung von Shaun Hendy auf bis zu 80.000 geschätzt.

===Zweite Amtszeit (2020-2023)===
[[File:Dame Patsy with the Prime Minister and Deputy Prime Minister.jpg|thumb|right|upright=1.2|Ardern with Deputy Prime Minister Grant Robertson and Governor-General Dame Patsy Reddy at the swearing-in of the Cabinet on 6 November 2020]]
Bei den Parlamentswahlen 2020 führte Ardern ihre Partei zu einem Erdrutschsieg, bei dem sie eine Gesamtmehrheit von 65 Sitzen im 120 Sitze umfassenden Repräsentantenhaus und 50 Prozent der landesweiten Parteistimmen gewann (außerdem gewann Labour die Parteistimmen in 71 der 72 Wahlkreise). Sie gewann auch den Wahlkreis Mount Albert mit einem Vorsprung von 21.246 Stimmen. Ardern führte ihren Sieg auf die Reaktion ihrer Regierung auf die COVID-19-Pandemie und deren wirtschaftliche Auswirkungen zurück.

Im Jahr 2022 sank die Beliebtheit von Ardern und ihrer Politik im Inland beträchtlich. Die Umfragen zur Frage, ob die Menschen der Meinung sind, dass sich das Land in die richtige Richtung bewegt", fielen von einem Höchststand von 70 % Anfang 2021 auf 30 % Ende 2022.  In den letzten Umfragen des Jahres 2022 lag Labour bei etwa 33 %, ähnlich wie in den Umfragen für die Partei bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2017, und ihre Zustimmungsrate fiel auf 29 %.

====Innere Angelegenheiten====
Am 2. Dezember 2020 rief Ardern den Klimawandel-Notstand in Neuseeland aus und verpflichtete sich in einem Parlamentsantrag, dass die Regierung bis 2025 kohlenstoffneutral sein werde. Im Rahmen dieser Verpflichtung zur Kohlenstoffneutralität wird der öffentliche Sektor verpflichtet, nur noch Elektro- oder Hybridfahrzeuge zu kaufen, der Fuhrpark wird im Laufe der Zeit um 20 Prozent reduziert und alle 200 kohlebefeuerten Heizkessel in öffentlichen Gebäuden werden schrittweise abgeschaltet. Dieser Antrag wurde von der Labour-, der Grünen- und der Māori-Partei unterstützt, von den Oppositionsparteien National und ACT jedoch abgelehnt. Die Klimaaktivistin [[Greta Thunberg]] sagte jedoch über Ardern: "Es ist schon komisch, dass die Leute glauben, Jacinda Ardern und solche Leute seien Klimaführer. Das zeigt nur, wie wenig die Leute über die Klimakrise wissen ... die Emissionen sind nicht gesunken."

Als Reaktion auf die sich verschärfenden Probleme bei der Erschwinglichkeit von Wohnraum kündigte die Ministerin für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Megan Woods, neue Reformen an. Zu diesen Reformen gehörten die Abschaffung der Steuerermäßigung für Zinsen, die Aufhebung der Wohnbeihilfe für Erstwohnungskäufer, die erneute Zuweisung von Infrastrukturmitteln (unter dem Namen Housing Acceleration Fund) für Bezirksräte und die Verlängerung des Bright Line Test von fünf auf zehn Jahre.

Am 14. Juni 2021 bestätigte Ardern, dass sich die neuseeländische Regierung am 26. Juni 2021 im Rathaus von Auckland formell für die "Dawn Raids" entschuldigen werde. Bei den Dawn Raids handelte es sich um eine Reihe von Polizeirazzien, die in den 1970er und frühen 1980er Jahren in unverhältnismäßiger Weise gegen Mitglieder der Pasifika-Diaspora in Neuseeland gerichtet waren.

Im September 2022 leitete Ardern die Ehrung der Nation nach dem Tod von Neuseelands ältester Monarchin, Königin Elisabeth II. Ardern beschrieb sie als eine "unglaubliche Frau" und "eine Konstante in unserem Leben". Sie bezeichnete die Königin auch als eine "sehr bewunderte und respektierte" Monarchin. Ardern erklärte auch, dass Republikanismus derzeit nicht auf der Tagesordnung stehe, sie aber glaube, dass sich das Land in der Zukunft in diese Richtung bewegen werde.

Mitte Dezember 2022 wurde Ardern aufgezeichnet, wie sie den Vorsitzenden der ACT-Partei, David Seymour, in der Fragestunde des Parlaments über ein heißes Mikrofon als "arrogantes Arschloch" bezeichnete. Da die Parlamentsdebatten in Neuseeland im Fernsehen übertragen werden, wurde die Bemerkung während der Fragestunde im Fernsehen ausgestrahlt. Ardern schrieb Seymour später eine SMS, um sich für ihre Bemerkung zu entschuldigen. Die beiden Politiker versöhnten sich daraufhin und sammelten gemeinsam 60.000 NZ$ für die Prostatakrebsstiftung, indem sie eine signierte und gerahmte Kopie der Bemerkung der Premierministerin versteigerten.

====COVID-19 und Impfprogramm====
Am 17. Juni 2020 traf Premierministerin Ardern mit [[Bill Gates]] und Melinda Gates per Telefonkonferenz zusammen, um die Bill Gates gebeten hatte. Bei diesem Treffen wurde Ardern von Melinda Gates gebeten, sich für ein gemeinsames Vorgehen bei der Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs einzusetzen. Ardern sagte, sie sei gerne bereit, zu helfen, wie eine Antwort auf eine Anfrage nach dem Official Information Act zeigt. Einen Monat zuvor, im Mai, hatte Arderns Regierung 37 Millionen Dollar für die Suche nach einem COVID-19-Impfstoff zugesagt, darunter 15 Millionen Dollar für CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations), die unter anderem von der [[Bill & Melinda Gates Foundation|Bill und Melinda Gates Foundation]] und dem [[Weltwirtschaftsforum]] gegründet wurde, und 7 Millionen Dollar für [[GAVI]] (Global Alliance for Vaccines and Immunisation), die ebenfalls von der Bill und Melinda Gates Foundation gegründet wurde. Während des Treffens wies Gates auf diesen Beitrag hin. Ardern hatte die Gates' auch im Jahr zuvor in New York getroffen.

Am 12. Dezember 2020 kündigten Ardern und der Premierminister der Cook-Inseln, Mark Brown, an, dass im Jahr 2021 eine Reiseblase zwischen Neuseeland und den Cook-Inseln eingerichtet werden soll, die Reisen in beide Richtungen ohne Quarantäne ermöglicht. Am 14. Dezember bestätigte Premierministerin Ardern, dass die neuseeländische und die australische Regierung sich darauf geeinigt haben, im folgenden Jahr eine Reisezone zwischen den beiden Ländern einzurichten. Am 17. Dezember gab Ardern außerdem bekannt, dass die Regierung zusätzlich zu den bereits vorhandenen Vorräten von [[Pfizer]]/BioNTech und Janssen Pharmaceutica zwei weitere Impfstoffe von den Pharmaunternehmen [[AstraZeneca]] und Novavax für Neuseeland und seine pazifischen Partner gekauft hat.

[[File:Helen Winkelmann, Cindy Kiro, Jacinda Ardern - Waitangi 2022.jpg|thumb|right|upright=1.2|Ardern (right), with the Governor-General, Dame Cindy Kiro (centre), and the Chief Justice, Dame Helen Winkelmann, at Waitangi on 22 January 2022]]
Am 26. Januar 2021 erklärte Ardern, dass die neuseeländischen Grenzen für die meisten Nicht-Staatsbürger und Nicht-Einwohner geschlossen bleiben, bis die neuseeländischen Bürger "geimpft und geschützt" sind. Das COVID-19-Impfprogramm begann im Februar 2021. Ein Ausbruch der SARS-CoV-2-Delta-Variante im August 2021 veranlasste die Regierung, erneut eine landesweite Abriegelung zu verhängen. Im September begann die Zahl der Neuinfektionen in der Bevölkerung wieder zu sinken; es wurden Vergleiche mit einem Ausbruch im benachbarten Australien gezogen, das zur gleichen Zeit einen Ausbruch der Delta-Variante nicht eindämmen konnte.

Anfang Oktober 2021, nach eineinhalb Jahren der "Covid-Null"-Strategie - einer Politik, die auch dann noch beibehalten wurde, als viele seiner Nachbarn dazu übergingen, mit der viralen Bedrohung zu leben - beendete Neuseeland schließlich seinen Null-Covid-Ansatz und war damit das letzte Land der Welt, das dies tat, abgesehen von China.

Am 29. Januar 2022 begab sich Ardern in Selbstisolation, nachdem sie am 22. Januar auf einem Air New Zealand-Flug von Kerikeri nach Auckland als enger Kontakt eines COVID-19-Falls identifiziert worden war. Auch die Generalgouverneurin Cindy Kiro und der leitende Pressesprecher Andrew Campbell, die sich an Bord desselben Fluges befanden, begaben sich in Selbstisolation.

Während eines routinemäßigen Schulbesuchs von Ardern versammelten sich draußen Demonstranten.  Als die Demonstranten die Einfahrt der Schule hinunterdrückten, wurde Ardern in einen Lieferwagen gepfercht und weggefahren, verfolgt von Demonstranten, die Schimpfwörter und Beleidigungen riefen.  Im Monat zuvor wurde Arderns Fahrzeug von Impfgegnern, die sie als Nazi beschimpften und Obszönitäten schrien, verfolgt und auf einen Bordstein gezwungen. Zu diesem Vorfall befragt, sagte Ardern, es sei "ein ganz normaler Tag" gewesen.

Am 14. Mai 2022 wurde Ardern positiv auf COVID-19 getestet. Ihr Partner Gayford war bereits einige Tage zuvor, am 8. Mai, positiv auf COVID-19 getestet worden.

Die Regierung von Jacinda Ardern wurde wegen ihres Grenzmanagements während der COVID-19-Pandemie stark kritisiert, insbesondere wegen des Managed Isolation and Quarantine (MIQ)-Systems. Tausende Neuseeländer saßen aufgrund der begrenzten Kapazität des Systems für längere Zeit im Ausland fest, viele sogar für Jahre. Kritiker wiesen auf die schwerwiegenden Folgen hin, darunter Obdachlosigkeit, finanzieller Ruin, Familientrennung und psychische Krisen. Im April 2022 entschied der neuseeländische Oberste Gerichtshof, dass bestimmte Aspekte des MIQ gegen die internationalen Menschenrechte verstoßen, da die Maßnahmen das Recht der Bürger auf Rückkehr in ihre Heimat gemäß dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte willkürlich einschränken. Während eines Auftritts in der Late Show mit Stephen Colbert im Mai 2022 erklärte Ardern, dass während der zweieinhalb Jahre, in denen Neuseeland seine Grenzen geschlossen hatte, "Neuseeländer kommen und gehen und die Quarantäne in Anspruch nehmen konnten", eine Bemerkung, die weithin als unhöflich und abwertend gegenüber den Härten, die viele Tausende ertragen mussten, kritisiert wurde. Obwohl diese Maßnahmen die Ausbreitung des Virus eindämmen konnten, sind ihre sozialen und persönlichen Kosten nach wie vor ein umstrittener Aspekt von Arderns Führungsrolle bei der Pandemie.

====Auswärtige Angelegenheiten====
[[File:Prime Minister of New Zealand Jacinda Ardern’s Address at Singapore FinTech Festival.png|thumb|upright=1.2|Ardern delivers a speech virtually at the Singapore FinTech Festival 2020.]]
Anfang Dezember 2020 drückte Ardern ihre Unterstützung für Australien während eines Streits zwischen Canberra und Peking über einen Twitter-Post des chinesischen Außenministeriumsbeamten Zhao Lijian aus, in dem Australien Kriegsverbrechen gegen Afghanen vorgeworfen wurden. Sie bezeichnete das Bild als unsachlich und falsch und fügte hinzu, dass die neuseeländische Regierung ihre Bedenken gegenüber der chinesischen Regierung äußern werde.

Am 9. Dezember 2020 hielt Ardern eine Rede auf dem Singapore FinTech Festival, in der sie das Partnerschaftsabkommen für die digitale Wirtschaft (DEPA) zwischen Neuseeland, Chile und Singapur als "ersten wichtigen Schritt" zur Angleichung der Rechtsvorschriften zur Erleichterung von Unternehmen lobte.

Am 16. Februar 2021 kritisierte Ardern die Entscheidung der australischen Regierung, dem neuseeländisch-australischen Doppelbürger Suhayra Aden die australische Staatsbürgerschaft zu entziehen. Aden war im Alter von sechs Jahren von Neuseeland nach Australien eingewandert und hatte die australische Staatsbürgerschaft angenommen. Anschließend reiste sie nach Syrien, um 2014 als ISIS-Braut im Islamischen Staat zu leben. Am 15. Februar 2021 wurden Aden und zwei ihrer Kinder von türkischen Behörden wegen illegaler Einreise festgenommen. Ardern beschuldigte die australische Regierung, ihre Verpflichtungen gegenüber ihren Bürgern zu vernachlässigen, und bot Aden und ihren Kindern konsularische Unterstützung an. Der australische Premierminister Scott Morrison verteidigte daraufhin die Entscheidung, Aden die Staatsbürgerschaft zu entziehen, und berief sich dabei auf Rechtsvorschriften, die Doppelbürgern die australische Staatsbürgerschaft entziehen, wenn sie an terroristischen Aktivitäten beteiligt sind. Nach einem Telefongespräch vereinbarten die beiden Staatsoberhäupter eine Zusammenarbeit, um die von Ardern als "recht komplexe Rechtslage" bezeichnete Situation zu lösen.

Als Reaktion auf die israelisch-palästinensische Krise 2021 erklärte Ardern am 17. Mai, Neuseeland "verurteile sowohl den wahllosen Raketenbeschuss durch die Hamas als auch eine Reaktion, die weit über die Selbstverteidigung auf beiden Seiten hinausgeht". Sie erklärte auch, dass Israel ein "Existenzrecht" habe, die Palästinenser aber auch ein "Recht auf ein friedliches Zuhause, ein sicheres Zuhause" hätten.

Ende Mai 2021 empfing Ardern den australischen Premierminister Scott Morrison zu einem Staatsbesuch in Queenstown. Die beiden Regierungschefs gaben eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen COVID-19, bilaterale Beziehungen und Sicherheitsfragen im indopazifischen Raum bekräftigten. Ardern und Morrison brachten auch ihre Besorgnis über den Streit im Südchinesischen Meer sowie über die Menschenrechtslage in Hongkong und Xinjiang zum Ausdruck. Als Reaktion auf die gemeinsame Erklärung kritisierte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, die australische und die neuseeländische Regierung für ihre Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas.

Anfang Dezember 2021 nahm Ardern am virtuellen Gipfel für Demokratie teil, der von US-Präsident [[Joe Biden]] ausgerichtet wurde. In ihrer Rede sprach sie über die Stärkung der demokratischen Resilienz im Zeitalter von COVID-19, gefolgt von Podiumsdiskussionen. Ardern kündigte außerdem an, dass Neuseeland eine zusätzliche Million NZ$ zur Unterstützung der Antikorruptionsbemühungen der pazifischen Länder beisteuern und einen Beitrag zum [[UNESCO]]-Global Media Defence Fund und zum International Fund for Public Interest Media leisten werde.

Im April 2022 wurde Ardern zusammen mit 129 anderen Parlamentariern und hochrangigen Regierungsbeamten die Einreise nach Russland untersagt, nachdem das neuseeländische Parlament einstimmig Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf dessen Einmarsch in der Ukraine verhängt hatte.

[[File:P20220531AS-0492-2 (52245764500).jpg|thumb|upright=1.2|Ardern meets with US President [[Joe Biden]] in the Oval Office on 31 May 2022.]]
Ende Mai 2022 reiste Ardern als Leiterin einer Handels- und Tourismusmission in die Vereinigten Staaten. Während ihrer Reise drängte sie die Regierung Biden, dem Umfassenden und fortschrittlichen Abkommen für die Transpazifische Partnerschaft (CPTPP) beizutreten, dem Nachfolger des Transpazifischen Partnerschaftsabkommens, das die vorherige Trump-Regierung 2017 aufgegeben hatte. In der "Late Show with Stephen Colbert" verurteilte Ardern die Schießerei an der Robb Elementary School und sprach sich für strengere Waffenkontrollmaßnahmen aus, wobei sie das neuseeländische Verbot halbautomatischer Schusswaffen nach den Schießereien in der Moschee von Christchurch 2019 anführte. Am 27. Mai hielt Ardern die jährliche Eröffnungsrede an der [[Harvard University]] und sprach über Waffenreform und Demokratie. Außerdem wurde ihr die Ehrendoktorwürde in Jura verliehen. Am 28. Mai unterzeichnete Ardern eine Absichtserklärung mit dem Gouverneur von Kalifornien, [[Gavin Newsom]], in der die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Neuseeland und Kalifornien bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Forschung formalisiert wurde.

Am 1. Juni 2022 traf Ardern mit US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin [[Kamala Harris]] zusammen, um die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu bekräftigen. Die beiden Staatsoberhäupter gaben auch eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie die bilaterale Zusammenarbeit in verschiedenen Fragen bekräftigten, darunter der Streit um das Südchinesische Meer, die Unterstützung der Ukraine als Reaktion auf die russische Invasion, die Spannungen zwischen China und Taiwan sowie angebliche Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und Hongkong. In seiner Antwort beschuldigte der Beamte des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, Neuseeland und die Vereinigten Staaten, sie würden versuchen, Desinformationen über Chinas Engagement mit den pazifischen Inselstaaten zu verbreiten und sich in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen, und forderte Neuseeland auf, an seiner erklärten "unabhängigen Außenpolitik" festzuhalten.

Am 10. Juni 2022 besuchte Ardern den neu gewählten australischen Premierminister Anthony Albanese. Die beiden Politiker erörterten eine Reihe von Themen, darunter die umstrittene australische Abschiebungspolitik nach Section 501, den chinesischen Einfluss im pazifischen Raum, den Klimawandel und die Zusammenarbeit mit den pazifischen Nachbarländern. Als Antwort auf Arderns Bedenken erklärte Albanese, dass er nach Wegen suchen werde, um die Bedenken Neuseelands über die negativen Auswirkungen der australischen Abschiebungspolitik auf die in Australien lebenden Neuseeländer zu zerstreuen.

[[File:Fumio Kishida poses a photo with NATO+AP4 members during the 2022 Madrid Summit (1).jpg|thumb|upright=1.2|(L–R:) Australian Prime Minister Anthony Albanese, Japanese Prime Minister Fumio Kishida, NATO Secretary General Jens Stoltenberg, Ardern, and South Korean President Yoon Suk-yeol at the Madrid NATO summit, 29 June 2022]]
Ende Juni 2022 nahm Ardern am NATO-Gipfel der Staats- und Regierungschefs teil, was das erste Mal war, dass Neuseeland bei einer NATO-Veranstaltung eine offizielle Rede hielt. In ihrer Rede betonte sie das Engagement Neuseelands für Frieden und Menschenrechte. Ardern kritisierte auch, dass China internationale Normen und Regeln im Südpazifik in Frage stelle. Sie behauptete auch, dass Russland eine Desinformationskampagne gegen Neuseeland führe, weil es die Ukraine unterstütze. Die chinesische Botschaft verteidigte daraufhin das Engagement Chinas im Südpazifik und erklärte, China sei nur an der Förderung der regionalen Entwicklung interessiert und wolle die Region nicht militarisieren.

Am 30. Juni 2022 führte Ardern ein Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski. Obwohl Zelensky Ardern zuvor eingeladen hatte, die Ukraine während ihrer europäischen Handelsmission zu besuchen, hatte Ardern aus terminlichen Gründen abgelehnt. Während des Gesprächs versicherte Ardern Zelensky, dass Neuseeland weiterhin Sanktionen gegen Russland verhängen werde. Zelensky bedankte sich auch für die neuseeländische Hilfe für die Ukraine und forderte Unterstützung beim Wiederaufbau der Ukraine.

Anfang August 2022 führte Ardern eine Delegation aus führenden neuseeländischen Politikern, Beamten, Vertretern der Zivilgesellschaft und Journalisten, darunter der Vorsitzende der National Party und der Opposition, Christopher Luxon, die Ministerin für Kunst, Kultur und Kulturerbe, Carmel Sepuloni, und der Minister für pazifische Völker, William Sio, zu einem Staatsbesuch nach Samoa anlässlich des 60. Dieser Besuch ging einem früheren Besuch des samoanischen Premierministers Fiame Naomi Mata'afa in Neuseeland im Juni 2022 voraus. Am 2. August traf Ardern mit Fiame zusammen, um Themen zu erörtern, die für die bilateralen Beziehungen von Bedeutung sind, darunter Klimawandel, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, COVID-19, Gesundheit und samoanische Saisonarbeiter in Neuseeland. Ardern bestätigte auch, dass Neuseeland 15 Mio. NZ$ für die Unterstützung der Bemühungen Samoas zur Eindämmung des Klimawandels und 12 Mio. NZ$ für den Wiederaufbau des historischen Savalalo-Marktes in Apia bereitstellen wird.

Im September 2022 nahm Ardern zusammen mit ihrem Verlobten Clarke Gayford und ihrer Tochter Neve an der Beerdigung von Königin Elizabeth II. teil. Bei der Beerdigung trug sie einen traditionellen Māori-Umhang, der von der Māori-Modedesignerin Kiri Nathan entworfen wurde.

Ende Oktober 2022 besuchten Ardern und Gayford die neuseeländische Antarktisbasis Scott Base, um das 65-jährige Bestehen der Forschungsbasis zu feiern. Die Regierung hatte bereits 344 Millionen NZ$ für die Sanierung der Scott Base bereitgestellt. Nachdem Arderns C-130 Hercules-Maschine der Royal New Zealand Air Force eine Panne hatte, kehrten sie und ihr Gefolge mit einer italienischen C-130 Hercules-Maschine nach Christchurch zurück.

Mitte November 2022 nahm Ardern am Ostasiengipfel in Kambodscha teil, wo sie die Hinrichtung politischer Gefangener durch das Militärregime in Myanmar verurteilte und einen Konsens als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine forderte. Während des Ostasiengipfels traf sie mit US-Präsident Biden zusammen, um die Bemühungen des neuseeländischen Milchunternehmens A2 Milk zu erörtern, Säuglingsnahrung zu liefern, um den Mangel an Säuglingsnahrung in den Vereinigten Staaten zu beheben.

[[File:Prime Minister Marin in New Zealand 30.11.2022 (52531869212).jpg|thumb|Finnish Prime Minister [[Sanna Marin]] with Ardern, November 2022]]
Am 30. November empfing Ardern die finnische Premierministerin [[Sanna Marin]], was der erste Besuch eines finnischen Regierungschefs in Neuseeland war. Während ihres Besuchs erörterten die beiden Staatsoberhäupter die bilateralen Handelsbeziehungen, die globale Wirtschaftslage, die russische Invasion in der Ukraine und die Menschenrechte im Iran. Auf der anschließenden Pressekonferenz wies Ardern die Vermutung eines Journalisten zurück, die beiden Regierungschefs hätten sich getroffen, weil sie ein ähnliches Alter und Geschlecht hätten.

=== Rücktritt ===

Am 19. Januar 2023 kündigte Ardern auf der Sommerklausur der Labour Party an, dass sie am 7. Februar als Labour-Chefin und Premierministerin zurücktreten und das Parlament bis zu den Parlamentswahlen 2023 verlassen werde. Sie begründete dies mit ihrem Wunsch, mehr Zeit mit ihrem Partner und ihrer Tochter zu verbringen, und mit ihrer Unfähigkeit, sich für weitere vier Jahre zu verpflichten. Ardern hatte im November 2022 angedeutet, dass sie eine dritte Amtszeit als Premierministerin anstreben würde.
In einer Pressekonferenz während der Fraktionssitzung, in der sie ihren Rücktritt ankündigte, sagte Ardern: "Ich weiß, was diese Aufgabe erfordert, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug Kraft habe, um ihr gerecht zu werden. So einfach ist das. Wir brauchen frische Schultern für diese Herausforderung".

Arderns Ankündigung löste Reaktionen aus dem gesamten politischen Establishment Neuseelands aus. Die Vorsitzenden der Oppositionsparteien National und ACT, Christopher Luxon und David Seymour, dankten Ardern für ihre Verdienste, äußerten aber gleichzeitig, dass sie mit der Politik ihrer Regierung nicht einverstanden sei. Der Co-Vorsitzende der Grünen, James Shaw, lobte Ardern für die Förderung einer konstruktiven Arbeitsbeziehung zwischen ihren Parteien, während seine Co-Vorsitzende, Marama Davidson, Ardern für ihr Mitgefühl und ihre Entschlossenheit lobte, ein "gerechteres und sichereres" Aotearoa zu fördern. Ähnlich äußerten sich auch die Co-Vorsitzenden der Māori-Partei, Debbie Ngarewa-Packer und Rawiri Waititi, die ihre Führungsqualitäten und ihren Beitrag zur neuseeländischen Gesellschaft lobten. Der Vorsitzende von New Zealand First und ehemalige stellvertretende Premierminister Winston Peters führte Arderns Rücktritt darauf zurück, dass ihre Regierung in der Legislaturperiode 2020-2023 ihre Versprechen und Ziele nicht eingehalten habe.

Prominente Neuseeländer, darunter der Schauspieler Sam Neill, die Komikerin und Schriftstellerin Michèle A'Court und der Internetunternehmer Kim Dotcom, bedankten sich für Arderns Dienste. In Übersee würdigten der australische Premierminister Anthony Albanese und mehrere Staatsoberhäupter Ardern.

In mehreren Meinungsumfragen hatte Arderns Beliebtheit im Inland am 19. Januar 2023 einen historischen Tiefstand erreicht, obwohl sie bestritt, dass dies die Chancen der Labour-Partei auf einen Sieg bei der nächsten Wahl beeinträchtigen würde.

Arderns letzte Veranstaltung als Premierministerin war eine Geburtstagsfeier für Tahupōtiki Wiremu Rātana, einen Māori-Propheten. Bei dieser Veranstaltung bezeichnete Ardern ihre Arbeit als Premierministerin als "größtes Privileg" und erklärte, dass sie das Land und seine Menschen liebe. Am 25. Januar 2023 wurde sie als Premierministerin und Vorsitzende der neuseeländischen Labour Party von Chris Hipkins abgelöst, der bei den Wahlen zur Führung der Labour Party ohne Gegenkandidaten gewählt worden war.

==Post-Premiership==
[[File:Jacinda Ardern Sep 2023.jpg|thumb|200x200px|Ardern in September 2023]]
Am 4. April 2023 wurde Ardern als Treuhänderin des Earthshot Prize bekannt gegeben. Ardern wurde von Prinz William für diesen Posten ausgewählt, der erklärte, Ardern habe sich ein Leben lang für nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen eingesetzt. Dem Prinzen zufolge war Ardern eine der ersten Personen, die ihn zur Gründung des Preises ermutigten.

Am selben Tag ernannte Premierminister Hipkins Ardern zur Sonderbeauftragten für den Christchurch Call, den sie nach den Schüssen in der Moschee von Christchurch ins Leben gerufen hatte, um extremistische Inhalte im Internet zu bekämpfen. In ihrer Abschiedsrede rief Ardern die politischen Führer und Parteien in Neuseeland dazu auf, die Politik aus dem Klimawandel herauszunehmen, und hob ihre Rolle bei der parteiübergreifenden Unterstützung für die Verabschiedung des Climate Change Response (Zero Carbon) Amendment Act hervor.

Ardern akzeptierte ein Doppelstipendium an der [[Harvard Kennedy School]] für ein Semester ab Herbst 2023, um als Angelopoulos Global Public Leaders Fellow 2023 und als Hauser Leader am Center for Public Leadership zu dienen, wo sie beabsichtigt, Führungs- und Governance-Fähigkeiten zu vermitteln und zu lernen. Außerdem wird sie in diesem Zeitraum als erste Knight Tech Governance Leadership Fellow mit dem Berkman Klein Center for Internet & Society in Harvard zusammenarbeiten, wo sie sich auf die Untersuchung von Online-Extremismus konzentrieren wird.

Mitte Juni 2024 gab das [[Center for American Progress]] Active Fund bekannt, dass Ardern das Field Fellowship Programm zur Ausbildung neuer "emerging leaders" leiten wird.

Am 21. August 2024 unterstützte Ardern die Präsidentschaftskampagne 2024 von US-Vizepräsidentin [[Kamala Harris]]. Ardern sprach auch auf dem Global Progress Action Luncheon während des Demokratischen Nationalkongresses 2024, wo sie Harris' Kampagne mit der Kampagne der Labour-Partei während der Parlamentswahlen 2017 in Neuseeland verglich. Sie sprach auch über Frauen in der Politik und positive Wahlkampfführung.

Am 21. Januar 2025 kündigte Crown an, dass Arderns Memoiren mit dem Titel ''A Different Kind of Power'' am 3. Juni erscheinen würden.

== Politische Ansichten ==
[[File:Safeguarding Our Planet at the Annual Meeting 2019 (45933058755).jpg|thumb|upright|right|Ardern speaking during the session "Safeguarding Our Planet" at the annual meeting of the [[World Economic Forum]] in Davos, 22 January 2019]]
Ardern hat sich selbst als Sozialdemokratin, Progressive, Republikanerin und Feministin bezeichnet und Helen Clark als politische Heldin genannt. Das Ausmaß von Kinderarmut und Obdachlosigkeit in Neuseeland bezeichnete sie als ein "eklatantes Versagen" des Kapitalismus. Als sie von Reportern gebeten wurde, den Haushalt 2021 zu kommentieren, erklärte Ardern, dass sie sich selbst immer als demokratische Sozialistin bezeichnet habe, aber dass sie den Begriff in Neuseeland nicht für sinnvoll halte, da er in der politischen Sphäre nicht gebräuchlich sei. Die linke Zeitschrift "Jacobin" behauptet, dass ihre Regierung, obwohl sie sich als sozialistisch bezeichnet, tatsächlich neoliberal war. Unter Verweis auf Neuseelands ausgeprägte Politik der Atomfreiheit bezeichnete sie die Maßnahmen gegen den Klimawandel als "den atomfreien Moment meiner Generation".

Ardern hat sich für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen und für den Marriage (Definition of Marriage) Amendment Act 2013 gestimmt, der die Ehe legalisierte. Im Jahr 2018 nahm sie als erste neuseeländische Premierministerin an einer Pride-Parade teil. Ardern unterstützte die Streichung der Abtreibung aus dem Crimes Act 1961. Im März 2020 stimmte sie für den Abortion Legislation Act, der das Gesetz zur Entkriminalisierung der Abtreibung ändert.

Beim neuseeländischen Cannabis-Referendum 2020 stimmte Ardern für die Legalisierung von Cannabis, weigerte sich jedoch, ihre Position zur Legalisierung erst nach Abschluss des Referendums bekannt zu geben.

In Bezug auf die Zukunft der Māori-Wahlkreise - ein umstrittenes Thema in der neuseeländischen Politik - ist Ardern der Ansicht, dass die Beibehaltung oder Abschaffung der Wahlkreise (Sitze) von den Māori entschieden werden sollte, und erklärte: "[Die Māori] haben nicht gefordert, dass diese Sitze verschwinden sollen, warum sollten wir also die Frage stellen?" Sie unterstützt den verpflichtenden Unterricht der Māori-Sprache in den Schulen.

Im September 2017 sagte Ardern, sie wolle, dass Neuseeland über die Abschaffung des neuseeländischen Monarchen als Staatsoberhaupt diskutiert. Als sie am 24. Mai 2021 die Ernennung von Dame Cindy Kiro zur Generalgouverneurin bekannt gab, sagte Ardern, sie glaube, dass Neuseeland noch zu ihren Lebzeiten eine Republik werde. Sie hat sich jedoch im Laufe der Jahre regelmäßig mit Mitgliedern der königlichen Familie getroffen und sagte: "Meine besonderen Ansichten ändern nichts an dem Respekt, den ich für Ihre Majestät und für ihre Familie und für die Arbeit, die sie für Neuseeland geleistet haben, habe. Ich denke, man kann beide Ansichten vertreten, und das tue ich auch." Nach dem Tod von Königin Elisabeth II. bekräftigte Ardern ihre Unterstützung für den Republikanismus, erklärte aber, dass offizielle Schritte in Richtung einer Republik in Neuseeland "in nächster Zeit nicht auf der Tagesordnung" stünden.

Ardern spricht sich für eine niedrigere Einwanderungsrate aus und schlägt einen Rückgang um 20.000-30.000 vor. Sie nennt es ein "Infrastrukturproblem" und argumentiert, dass "das Bevölkerungswachstum nicht ausreichend geplant wurde und wir unseren Fachkräftemangel nicht richtig angegangen sind"; sie will jedoch die Aufnahme von Flüchtlingen erhöhen.

In der Außenpolitik hat sich Ardern für eine Zweistaatenlösung zur Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts ausgesprochen. Sie verurteilte die israelische Tötung von Palästinensern bei Protesten an der Grenze zum Gazastreifen.

Nach dem bahnbrechenden Urteil des Obersten Gerichtshofs in der Rechtssache "Make It 16 Incorporated vs. Attorney-General" im November 2022 hat sich Ardern für eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ausgesprochen. Sie kündigte an, dass die Regierung ein Gesetz zur Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre einführen werde, wobei für ein solches Gesetz eine Mehrheit von 75 Prozent erforderlich sei.

== Öffentliches Erscheinungsbild ==
[[File:Jacinda Ardern at the University of Auckland 01.jpg|thumb|right|Ardern posing with a supporter for a selfie in 2017]]
Ardern wurde häufig, oft kritisch, als "Prominentenpolitikerin" bezeichnet. Nach ihrem Amtsantritt als Vorsitzende der Labour Party wurde Ardern von vielen Medien, auch von internationalen Sendern wie [[CNN]], positiv aufgenommen, wobei Kommentatoren von einem "Jacinda-Effekt" und einer "Jacindamania" sprachen.

Jacindamania wurde in einigen Berichten, darunter dem ''Soft Power 30''-Index, als ein Faktor dafür genannt, dass Neuseeland weltweit an Aufmerksamkeit und Medieneinfluss gewonnen hat. Bei einer Auslandsreise im Jahr 2018 erregte Ardern große Aufmerksamkeit in den internationalen Medien, insbesondere nach einer Rede bei den Vereinten Nationen in New York. Sie hob sich von den heutigen Staats- und Regierungschefs ab und wurde als "Gegengift zum Trumpismus" dargestellt. Tracy Watkins schrieb in der Zeitschrift "Stuff", dass Ardern einen "Durchbruch auf der Weltbühne" geschafft habe und als "Fackelträgerin für fortschrittliche Politik, als eine junge Frau, die in einer Welt, in der die politischen Machthaber auf dem Vormarsch sind, aus der Reihe tanzt. Sie ist ein Gegenpol zur muskulösen Diplomatie von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten [[Wladimir Putin]]".

Ein Jahr, nachdem Ardern ihre Regierung gebildet hatte, berichtete Eleanor Ainge Roy vom ''The Guardian'', dass die Jacindamania in der Bevölkerung abflaute, da nicht genug von dem versprochenen Wandel zu sehen war. Als Toby Manhire, der Herausgeber von ''The Spinoff'', im Dezember 2019 das Jahrzehnt Revue passieren ließ, lobte er Ardern für ihre Führungsstärke nach den Schießereien in der Moschee von Christchurch und dem Ausbruch von Whakaari / White Island und sagte, dass "Ardern ... eine Empathie, einen Stahl und eine Klarheit an den Tag legte, die die Neuseeländer unter den schrecklichsten Umständen zusammenbrachte und Menschen in der ganzen Welt inspirierte. Es war eine Charakterstärke, die sich diese Woche nach dem tragischen Ausbruch von Whakaari erneut gezeigt hat."

Gegen Ende ihrer Amtszeit sah sich Ardern mit sinkenden Beliebtheitswerten im Inland und zunehmender Kritik aus dem gesamten politischen Spektrum konfrontiert. Einer der Gründe dafür war die strenge neuseeländische Pandemiebekämpfungsstrategie und der wirtschaftliche Abschwung des Landes in den frühen 2020er Jahren. Ardern und einige andere Politiker sahen sich Beschimpfungen von Anti-Vaxxern, Regierungsgegnern und rechtspopulistischen Demonstranten ausgesetzt. Der Verschwörungstheoretiker Richard Sivell trug zu der gewalttätigen Rhetorik in den Jahren 2021-22 bei und wurde verurteilt, weil er gedroht hatte, Ardern zu töten.

==Ehrungen und Auszeichnungen==
Ardern war eine von fünfzehn Frauen, die von Gastredakteurin Meghan, Herzogin von Sussex, für das Cover der Septemberausgabe 2019 der britischen Vogue ausgewählt wurden. Das Magazin ''[[Forbes]]'' zählt sie seit Jahren zu den 100 mächtigsten Frauen der Welt und setzte sie 2021 auf Platz 34. Sie wurde in die "Time 100"-Liste 2019 aufgenommen und in die engere Auswahl für die "Time"-Person des Jahres 2019 aufgenommen. Später spekulierte das Magazin fälschlicherweise, dass sie für ihren Umgang mit der Schießerei in der Moschee von Christchurch den Friedensnobelpreis 2019 unter den sechs aufgeführten Kandidaten erhalten könnte. Im Jahr 2020 wurde sie von Prospect als zweitgrößte Denkerin der COVID-19-Ära aufgeführt. Am 19. November 2020 wurde Ardern mit dem Gleitsman International Activist Award 2020 der [[Harvard University]] ausgezeichnet; sie spendete das Preisgeld in Höhe von 150.000 US-Dollar (216.000 NZ$) an Neuseeländer, die an der Universität studieren.

[[Datei:Ocellularia jacinda-arderniae 173963024.jpg|thumb|upright|Die Flechte ''Ocellularia jacinda-arderniae'']]
Im Jahr 2021 benannte der neuseeländische Zoologe Steven A. Trewick die flugunfähige wētā-Art ''Hemiandrus jacinda'' zu Ehren von Ardern. Ein Sprecher von Ardern sagte, dass auch ein Käfer (''Mecodema jacinda''), eine Flechte (''Ocellularia jacinda-arderniae'') und eine Ameise (''Crematogaster jacindae'', gefunden in Saudi-Arabien) nach ihr benannt worden seien.

Mitte Mai 2021 setzte die Zeitschrift Fortune Ardern auf den ersten Platz ihrer Liste der 50 größten Führungspersönlichkeiten der Welt, wobei sie ihre Führungsrolle während der COVID-19-Pandemie sowie ihren Umgang mit den Schießereien in der Moschee von Christchurch und dem Ausbruch der Whakaari/White Island hervorhob.

Am 26. Mai 2022 wurde Ardern von der [[Harvard University]] die Ehrendoktorwürde für ihre Beiträge zur "Gestaltung der Welt" verliehen.

Im Rahmen der Ehrungen zum Geburtstag und zur Krönung des Königs 2023 wurde Ardern für ihre Verdienste um den Staat zur ''Dame Grand Companion of the New Zealand Order of Merit'' (GNZM) ernannt. Ihre Amtseinführung durch den [[William, Prince of Wales|Prince of Wales]] fand am 16. Oktober 2024 auf Schloss Windsor statt.

Mitte November 2024 berichtete Radio New Zealand, dass die Stiftung der Vereinten Nationen den Champion for Global Change Award in Anerkennung ihrer "bahnbrechenden und einfühlsamen" Führung, ihres Engagements für die Rechte der Frauen, die Bekämpfung des Klimawandels und die Förderung von Einheit und Frieden verleihen wird.

== Persönliches Leben ==

=== Religiöse Ansichten ===
Ardern wuchs als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Neuseeland auf, trat aber 2005 im Alter von 25 Jahren aus der Kirche aus, weil sie ihrer Meinung nach im Widerspruch zu ihren persönlichen Ansichten stand, insbesondere zu ihrer Unterstützung der Rechte von Homosexuellen. Im Januar 2017 bezeichnete sich Ardern als Agnostikerin und sagte: "Ich kann mir nicht vorstellen, noch einmal Mitglied einer organisierten Religion zu sein". Als Premierministerin im Jahr 2019 traf sie sich mit dem Präsidenten der LDS-Kirche, Russell M. Nelson.

===Familie===
[[File:Jacinda Ardern and Patsy Reddy on Waitangi Day (crop).jpg|thumb|Ardern with her partner Clarke Gayford (left), at a Waitangi Day event in 2018]]

Ardern ist eine Cousine zweiten Grades von Hamish McDouall, dem ehemaligen Bürgermeister von Whanganui. Sie ist auch eine entfernte Cousine des ehemaligen Abgeordneten für Taranaki-King Country, Shane Ardern.

Arderns Ehemann ist der Fernsehmoderator Clarke Gayford. Die beiden lernten sich 2012 kennen, als sie von ihrem gemeinsamen Freund Colin Mathura-Jeffree, einem neuseeländischen Fernsehmoderator und Model, einander vorgestellt wurden. Sie verbrachten jedoch keine Zeit miteinander, bis Gayford Ardern wegen eines umstrittenen Gesetzentwurfs des Government Communications Security Bureau kontaktierte. Ardern und Gayford lebten zusammen, als sie Premierministerin wurde, und am 3. Mai 2019 wurde bekannt, dass sie sich verlobt hatten und heiraten wollten. Die Hochzeit war für Januar 2022 geplant, wurde aber wegen eines Ausbruchs der SARS-CoV-2 Omicron-Variante verschoben. Ardern und Gayford heirateten schließlich am 13. Januar 2024 auf dem Weingut Craggy Range Winery in der Nähe von Havelock North in Hawke's Bay.

Am 19. Januar 2018 gab Ardern bekannt, dass sie im Juni ihr erstes Kind erwartet. Damit ist sie die erste Premierministerin Neuseelands, die im Amt schwanger ist. Ardern wurde am 21. Juni 2018 in das Auckland City Hospital eingeliefert und brachte am selben Tag ein Mädchen zur Welt. Damit ist sie erst die zweite gewählte Regierungschefin, die während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt bringt (nach [[Benazir Bhutto]] im Jahr 1990). Die Vornamen ihrer Tochter lauten Neve Te Aroha. Neve ist eine anglisierte Form des irischen Namens Niamh, was 'hell' bedeutet; {{lang|mi|Aroha}} ist Māori für 'Liebe', und Te Aroha ist eine ländliche Stadt westlich der Kaimai Range, in der Nähe von Arderns ehemaliger Heimatstadt Morrinsville.

Nachdem immer wieder Gerüchte aufkamen, dass gegen Gayford wegen Straftaten polizeilich ermittelt wurde, bestätigten 2018 sowohl Ardern als auch der Polizeipräsident Mike Bush in einem ungewöhnlichen Schritt, dass gegen Gayford nicht ermittelt wird und wurde.

== Externe Links ==

* [https://www.parliament.nz/en/mps-and-electorates/members-of-parliament/ardern-jacinda/ Jacinda Arderns] Profil auf der Website des neuseeländischen Parlaments
* [https://www.labour.org.nz/jacindaardern Jacinda Ardern] bei der neuseeländischen Labour Party
* {{C-SPAN|119140}}

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