Dan Meridor: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dan Meridor''' (hebräisch: דן מרידור, geboren am 23. April 1947) ist ein israelischer Politiker und Minister. Er war lange Zeit Mitglied der Likud-Partei und gehörte in den späten 1990er Jahren zu den Gründern der Zentrumspartei. Ein Jahrzehnt später kehrte er zum Likud zurück und zog nach den Wahlen 2009 erneut in die Knesset ein. Meridor war im israelischen Kabinett mehrfach stellvertretender Ministerpräsident, Finanzminister, Justizminister und Minister für Nachrichtendienst und Atomenergie. Im Jahr 2014 trat Meridor die Nachfolge von Avi Primor als Präsident des Israel Council on Foreign Relations an, einem Institut für internationale Angelegenheiten, das unter der Schirmherrschaft des Jüdischen Weltkongresses arbeitet.
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== Biografie ==
'''Dan Meridor''' ({{langx|he|דן מרידור}}, geboren am 23. April 1947) ist ein israelischer Politiker und Minister. Als langjähriges Mitglied der Likud-Partei gehörte er in den späten 1990er Jahren zu den Gründern der Zentrumspartei. Ein Jahrzehnt später kehrte er zum Likud zurück und zog nach den Wahlen 2009 erneut in die Knesset ein. Meridor war im israelischen Kabinett mehrfach stellvertretender Ministerpräsident, Finanzminister, Justizminister und Minister für Geheimdienst und Atomenergie. Im Jahr 2014 trat Meridor die Nachfolge von [[Avi Primor]] als Präsident des [[Israel Council on Foreign Relations]] an, einem Institut für internationale Angelegenheiten, das unter der Schirmherrschaft des Jüdischen Weltkongresses arbeitet.


Der gegen Ende der Mandatszeit in Jerusalem geborene Meridor ist der Sohn von Eliyahu Meridor, einem langjährigen politischen Mitarbeiter von Menachem Begin in der Irgun und der Herut (die er in der Knesset vertrat), und Ra'anana Meridor, einer außerordentlichen Professorin für Klassische Philologie an der Hebräischen Universität Jerusalem.
==Biografie==
Meridor wurde gegen Ende der Mandatszeit in Jerusalem geboren und ist der Sohn von Eliyahu Meridor, einem langjährigen politischen Mitarbeiter von Menachem Begin in der Irgun und Herut (die er in der Knesset vertrat), und Ra'anana Meridor, einer außerordentlichen Professorin für Klassische Philologie an der Hebräischen Universität Jerusalem.


Er diente im Panzerkorps und studierte dann Jura an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er einen LL.B. erwarb. Anschließend arbeitete er als Anwalt in der Tel Aviver Anwaltskanzlei Haim Zadok & Co.
Er diente im Panzerkorps und studierte dann Jura an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er einen LL.B. erwarb. Anschließend arbeitete er als Anwalt in der Tel Aviver Anwaltskanzlei Haim Zadok & Co.


=== Politische Karriere ===
===Politische Laufbahn===
Nachdem er zwischen 1982 und 1984 (unter Begin und Yitzhak Shamir) als Kabinettssekretär gearbeitet hatte, kandidierte Meridor bei den Wahlen 1984 auf der Likud-Liste für die Knesset. Als frischgebackener Abgeordneter wurde er zum Vorsitzenden von zwei legislativen Unterausschüssen ernannt. Er wurde 1988 wiedergewählt und zum Justizminister in Shamirs Einheitsregierung von 1988-90 und in Shamirs Likud-Regierung von 1990-92 ernannt. Bei den Wahlen 1992 und 1996 behielt er sein Mandat und wurde 1996 von [[Benjamin Netanjahu]] zum Finanzminister ernannt.


Nachdem er zwischen 1982 und 1984 (unter Begin und Yitzhak Shamir) als Kabinettssekretär gearbeitet hatte, kandidierte Meridor bei den Wahlen 1984 auf der Likud-Liste für die Knesset. Als erstes Mitglied wurde er zum Vorsitzenden von zwei Unterausschüssen der Legislative ernannt. Er wurde 1988 wiedergewählt und zum Justizminister in Shamirs Einheitsregierung von 1988-90 und in Shamirs Likud-Regierung von 1990-92 ernannt. Bei den Wahlen 1992 und 1996 behielt er seinen Sitz und wurde 1996 von Benjamin Netanjahu zum Finanzminister ernannt.
Nach wiederholten Zusammenstößen mit Netanjahu verließ Meridor im Juni 1997 das Kabinett. Sein Image in der Öffentlichkeit litt in dieser Zeit, als er in der beliebten Fernsehsendung "Hartzufim" mit Hamlet (wegen seiner Unentschlossenheit) und mit einer ängstlichen Katze verglichen wurde.


Nach wiederholten Zusammenstößen mit Netanjahu verließ Meridor im Juni 1997 das Kabinett. Sein Image in der Öffentlichkeit litt in dieser Zeit, als er in der beliebten Fernsehsendung "Hartzufim" mit Hamlet (wegen seiner Unentschlossenheit) und einer ängstlichen Katze verglichen wurde.
1998 gründete er zusammen mit mehreren anderen Mitgliedern des Likud und der Arbeitspartei die Partei "Israel im Zentrum", aus der später die Zentrumspartei hervorging. Bei den Wahlen 1999 wurde er als Abgeordneter der Zentrumspartei gewählt und zum Vorsitzenden des Außen- und Verteidigungsausschusses der Knesset ernannt. Nachdem Ariel Sharon 2001 Premierminister wurde, wurde Meridor zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt. Während seiner Zeit in der Knesset diente er auch als Beobachter der Knesset beim Europarat.


Im Jahr 1998 gründete er zusammen mit anderen Mitgliedern des Likud und der Arbeitspartei die Partei ''Israel im Zentrum'', aus der später die Zentrumspartei hervorging. Bei den Wahlen 1999 wurde er als Abgeordneter der Zentrumspartei gewählt und zum Vorsitzenden des Außen- und Verteidigungsausschusses der Knesset ernannt. Nachdem Ariel Sharon 2001 Premierminister wurde, wurde Meridor zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt. Während seiner Zeit in der Knesset diente er auch als Beobachter der Knesset beim Europarat.
Nach den Wahlen 2003 verlor Meridor seinen Sitz.


Meridor verlor seinen Sitz bei den Wahlen 2003.
Nach seinem Ausscheiden aus der Knesset fungierte Meridor als internationaler Vorsitzender der Jerusalem Foundation.


Nach seinem Ausscheiden aus der Knesset war Meridor als internationaler Vorsitzender der Jerusalem Foundation tätig.
Im Vorfeld der Wahlen 2006 erhielt Meridor Angebote von Labor und Yisrael Beiteinu, aber er schien sich Hoffnungen zu machen, auf die Liste von Kadima berufen zu werden. Seine Aufnahme in die Liste wurde jedoch von den Söhnen Ariel Sharons, Gilad und Omri Sharon, abgelehnt. Später trat er wieder dem Likud bei und erreichte bei den Wahlen 2009 den siebzehnten Platz auf der Liste der Partei. Er kehrte in die Knesset zurück, nachdem die Partei 27 Sitze gewonnen hatte. Im Kabinett Netanjahu, das nach dieser Wahl gebildet wurde, wurde Meridor zum Minister für Nachrichtendienst und Atomenergie und zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt.


Im Vorfeld der Wahlen 2006 erhielt Meridor Angebote von Labor und Yisrael Beiteinu, aber er schien sich Hoffnungen zu machen, auf die Liste von Kadima berufen zu werden. Seine Aufnahme in die Liste wurde jedoch von den Söhnen Ariel Sharons, Gilad und Omri Sharon, abgelehnt. Später trat er wieder dem Likud bei und erreichte bei den Wahlen 2009 den siebzehnten Platz auf der Liste der Partei. Er kehrte in die Knesset zurück, nachdem die Partei 27 Sitze gewonnen hatte. Im Kabinett Netanjahu, das nach dieser Wahl gebildet wurde, wurde Meridor zum Minister für Nachrichtendienst und Atomenergie und zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt.
Meridor kandidierte bei den Vorwahlen des Likud für die Wahlen 2013, konnte aber keinen realistischen Platz auf der Likud-Liste erringen.


Meridor kandidierte bei den Vorwahlen des Likud für die Wahlen 2013, konnte sich aber keinen realistischen Platz auf der Likud-Liste sichern.
==Familie==
Meridors Vater war Eliyahu Meridor, ein Mitglied der Knesset.


== Familie ==
Meridors Frau Liora ist eine hochrangige Wirtschaftswissenschaftlerin, die mehrere Posten in der Bank von Israel, im Privatsektor und in von der Regierung geförderten Gremien innehatte. Sie haben vier Kinder. Ihr Sohn Shaul Meridor war stellvertretender Direktor der Zuteilungsabteilung des Finanzministeriums [https://www.linkedin.com/in/shaul-meridor-120a9789/?originalSubdomain=il bis 2020].


Meridors Vater war Eliyahu Meridor, ein Mitglied der Knesset.
Dan Meridor hat drei jüngere Geschwister. Haggit Hurvitz ist Leiterin der Pädiatrie im Bikur Holim Krankenhaus. Avital Darmon ist Direktorin der Initiative für angewandte Forschung im Bildungswesen. Sallai Meridor war von 1999 bis 2005 Vorsitzender der Jewish Agency for Israel und der World Zionist Organization und wurde 2006 zum israelischen Botschafter in den Vereinigten Staaten ernannt.


Meridors Frau Liora ist eine hochrangige Wirtschaftswissenschaftlerin, die mehrere Positionen in der Bank von Israel, im privaten Sektor und in von der Regierung geförderten Gremien innehatte. Sie haben vier Kinder. Ihr Sohn Shaul Meridor war bis 2020 stellvertretender Direktor der Zuteilungsabteilung des Finanzministeriums.
==Externe Links==
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* [http://www.ipinst.org/events/panel-discussions/details/212-israeli-palestinian-leaders-debate-middle-east-peace-at-ipi.html Dan Meridor debattiert mit Saeb Erakat am Internationalen Friedensinstitut, 25. Juni 2010 (Video)]
* [https://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b00td1fz/HARDtalk_Dan_Meridor/ Stellvertretender Ministerpräsident Dan Meridor] im Interview mit der British Broadcasting Corporation bei HARDtalk


Dan Meridor hat drei jüngere Geschwister. Haggit Hurvitz ist Leiterin der Pädiatrie am Bikur Holim Krankenhaus. Avital Darmon ist Direktorin der Applied Research Initiative in Education. Sallai Meridor war von 1999 bis 2005 Vorsitzender der Jewish Agency for Israel und der World Zionist Organization. 2006 wurde er zum israelischen Botschafter in den Vereinigten Staaten ernannt.
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Aktuelle Version vom 21. Januar 2025, 13:39 Uhr

Dan Meridor
דן מרידור
Meridor in 2024
Ministerial roles
1988–1992Minister of Justice
1996–1997Minister of Finance
2001–2003Minister without Portfolio
2009–2013Deputy Prime Minister
2009–2013Minister of Intelligence and Atomic Energy
Faction represented in the Knesset
1984–1999Likud
1999–2003Center Party
2009–2013Likud
Personal details
BornJerusalem, Mandatory Palestine

Dan Meridor (Hebrew: דן מרידור, geboren am 23. April 1947) ist ein israelischer Politiker und Minister. Als langjähriges Mitglied der Likud-Partei gehörte er in den späten 1990er Jahren zu den Gründern der Zentrumspartei. Ein Jahrzehnt später kehrte er zum Likud zurück und zog nach den Wahlen 2009 erneut in die Knesset ein. Meridor war im israelischen Kabinett mehrfach stellvertretender Ministerpräsident, Finanzminister, Justizminister und Minister für Geheimdienst und Atomenergie. Im Jahr 2014 trat Meridor die Nachfolge von Avi Primor als Präsident des Israel Council on Foreign Relations an, einem Institut für internationale Angelegenheiten, das unter der Schirmherrschaft des Jüdischen Weltkongresses arbeitet.

Biografie

Meridor wurde gegen Ende der Mandatszeit in Jerusalem geboren und ist der Sohn von Eliyahu Meridor, einem langjährigen politischen Mitarbeiter von Menachem Begin in der Irgun und Herut (die er in der Knesset vertrat), und Ra'anana Meridor, einer außerordentlichen Professorin für Klassische Philologie an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Er diente im Panzerkorps und studierte dann Jura an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er einen LL.B. erwarb. Anschließend arbeitete er als Anwalt in der Tel Aviver Anwaltskanzlei Haim Zadok & Co.

Politische Laufbahn

Nachdem er zwischen 1982 und 1984 (unter Begin und Yitzhak Shamir) als Kabinettssekretär gearbeitet hatte, kandidierte Meridor bei den Wahlen 1984 auf der Likud-Liste für die Knesset. Als frischgebackener Abgeordneter wurde er zum Vorsitzenden von zwei legislativen Unterausschüssen ernannt. Er wurde 1988 wiedergewählt und zum Justizminister in Shamirs Einheitsregierung von 1988-90 und in Shamirs Likud-Regierung von 1990-92 ernannt. Bei den Wahlen 1992 und 1996 behielt er sein Mandat und wurde 1996 von Benjamin Netanjahu zum Finanzminister ernannt.

Nach wiederholten Zusammenstößen mit Netanjahu verließ Meridor im Juni 1997 das Kabinett. Sein Image in der Öffentlichkeit litt in dieser Zeit, als er in der beliebten Fernsehsendung "Hartzufim" mit Hamlet (wegen seiner Unentschlossenheit) und mit einer ängstlichen Katze verglichen wurde.

1998 gründete er zusammen mit mehreren anderen Mitgliedern des Likud und der Arbeitspartei die Partei "Israel im Zentrum", aus der später die Zentrumspartei hervorging. Bei den Wahlen 1999 wurde er als Abgeordneter der Zentrumspartei gewählt und zum Vorsitzenden des Außen- und Verteidigungsausschusses der Knesset ernannt. Nachdem Ariel Sharon 2001 Premierminister wurde, wurde Meridor zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt. Während seiner Zeit in der Knesset diente er auch als Beobachter der Knesset beim Europarat.

Nach den Wahlen 2003 verlor Meridor seinen Sitz.

Nach seinem Ausscheiden aus der Knesset fungierte Meridor als internationaler Vorsitzender der Jerusalem Foundation.

Im Vorfeld der Wahlen 2006 erhielt Meridor Angebote von Labor und Yisrael Beiteinu, aber er schien sich Hoffnungen zu machen, auf die Liste von Kadima berufen zu werden. Seine Aufnahme in die Liste wurde jedoch von den Söhnen Ariel Sharons, Gilad und Omri Sharon, abgelehnt. Später trat er wieder dem Likud bei und erreichte bei den Wahlen 2009 den siebzehnten Platz auf der Liste der Partei. Er kehrte in die Knesset zurück, nachdem die Partei 27 Sitze gewonnen hatte. Im Kabinett Netanjahu, das nach dieser Wahl gebildet wurde, wurde Meridor zum Minister für Nachrichtendienst und Atomenergie und zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt.

Meridor kandidierte bei den Vorwahlen des Likud für die Wahlen 2013, konnte aber keinen realistischen Platz auf der Likud-Liste erringen.

Familie

Meridors Vater war Eliyahu Meridor, ein Mitglied der Knesset.

Meridors Frau Liora ist eine hochrangige Wirtschaftswissenschaftlerin, die mehrere Posten in der Bank von Israel, im Privatsektor und in von der Regierung geförderten Gremien innehatte. Sie haben vier Kinder. Ihr Sohn Shaul Meridor war stellvertretender Direktor der Zuteilungsabteilung des Finanzministeriums bis 2020.

Dan Meridor hat drei jüngere Geschwister. Haggit Hurvitz ist Leiterin der Pädiatrie im Bikur Holim Krankenhaus. Avital Darmon ist Direktorin der Initiative für angewandte Forschung im Bildungswesen. Sallai Meridor war von 1999 bis 2005 Vorsitzender der Jewish Agency for Israel und der World Zionist Organization und wurde 2006 zum israelischen Botschafter in den Vereinigten Staaten ernannt.

Externe Links