Sadik Ahmad Turkistani: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Sadik Ahmad Turkistani''' ist ein ethnischer Uigure, der in Taif, Saudi-Arabien, geboren und aufgewachsen ist und ein Gegner der Taliban ist. Er wurde von den Taliban im Gefängnis von Kandahar in Afghanistan gefangen gehalten und nach deren Sturz Ende 2001 kurzzeitig freigelassen. | |||
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Während einer Debatte im Jahr 2005 über den Antrag von Senator Lindsey Graham, den Gefangenen den Zugang zu den US-Gerichten zu verwehren, ließ Senator Jeff Bingaman mehrere Artikel der ''[[Washington Post]]'' über die Notlage der uigurischen Gefangenen in den Senatsunterlagen vorlesen. In einem der Artikel wurde Turkistani erwähnt. (Anmerkung: Der Oberste Gerichtshof der USA entschied in der Rechtssache ''Boumediene v. Bush'' (2008), dass Häftlinge und andere ausländische Staatsangehörige im Rahmen des ''Habeas Corpus'' Zugang zu US-Gerichten haben können.) | |||
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Die ''[[Washington Post]]'' berichtet, dass Turkistani einer von 38 Gefangenen war, die bei seinem Combatant Status Review Tribunal (CSRT) nicht als feindliche Kämpfer eingestuft wurden. Turkistani sei einer von mehreren, die noch immer nicht freigelassen worden seien, hieß es. | |||
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Am 10. Mai 2006 zitierte Radio Free Asia aus einem Interview mit Abu Bakker Qassim, einem der fünf Uiguren, die am 5. Mai 2006 nach Albanien gebracht worden waren. Qassim sagte, er habe vier unschuldige Gefangene im Camp Iguana zurückgelassen: einen Russen, einen Algerier, einen Libyer und einen Mann, der in Saudi-Arabien als Sohn uigurischer Exilanten geboren wurde. | Am 10. Mai 2006 zitierte Radio Free Asia aus einem Interview mit Abu Bakker Qassim, einem der fünf Uiguren, die am 5. Mai 2006 nach Albanien gebracht worden waren. Qassim sagte, er habe vier unschuldige Gefangene im Camp Iguana zurückgelassen: einen Russen, einen Algerier, einen Libyer und einen Mann, der in Saudi-Arabien als Sohn uigurischer Exilanten geboren wurde. | ||
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Turkistani soll seinem Anwalt Sabin Willett erzählt haben, dass er und seine Mitgefangenen einen Garten mit Samen angelegt hatten, die sie von ihren Rationen aufbewahrt hatten. Turkistani und die anderen Männer in Camp Iguana pflegten ihren heimlichen Garten mit Plastiklöffeln. | |||
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== | ==Überstellung nach Saudi-Arabien== | ||
Am 25. Juni 2006 wurden 14 Männer aus Guantánamo nach Saudi-Arabien überstellt. In einigen Presseberichten wurden diese Männer als 14 Saudis bezeichnet, in anderen als 13 Saudis und ein in Saudi-Arabien ansässiger Turkestaner. | |||
Im Januar 2009 hatte sich der Turkistani wieder in seiner Heimatstadt Taif niedergelassen. Er hatte vor, zu heiraten und ein eigenes Geschäft zu eröffnen. | |||
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Aktuelle Version vom 17. März 2025, 19:43 Uhr
Sadik Ahmad Turkistani | |
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Born | Saudi Arabia |
Arrested | 2001 |
Released | 2006-06-24 |
Citizenship | Turkmenistan |
Detained at | Guantanamo |
ISN | 491 |
Charge(s) | no charge, extrajudicial detention |
Status | determined not to have been an "enemy combatant" |
Sadik Ahmad Turkistani ist ein ethnischer Uigure, der in Taif, Saudi-Arabien, geboren und aufgewachsen ist und ein Gegner der Taliban ist. Er wurde von den Taliban im Gefängnis von Kandahar in Afghanistan gefangen gehalten und nach deren Sturz Ende 2001 kurzzeitig freigelassen.
Als einer der Kandahar Five wurde er von den Amerikanern in Gewahrsam genommen und Anfang 2002 in das Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba gebracht, wo er wie ein feindlicher Kämpfer behandelt wurde. Schließlich wurde er Ende 2005 freigelassen. Am 24. Juni 2006 wurde er nach Saudi-Arabien zurückgeschickt.
Inhaftierung durch die Taliban
Turkistani war viereinhalb Jahre lang von den Taliban inhaftiert und wurde in dieser Zeit im Gefängnis von Kandahar gefoltert und misshandelt. Ihm wurde vorgeworfen, an einem Komplott zur Tötung des Al-Qaida-Führers Osama bin Laden beteiligt gewesen zu sein. Turkistani gibt zu, dass er gegen die Taliban, Al-Qaida und Osama bin Laden ist, bestreitet aber, dass er an einem Komplott beteiligt war. Die Taliban haben viele Ausländer inhaftiert, weil sie sie für Spione hielten.
Bei der Befreiung des Gefängnisses von Kandahar durch die Nordallianz wurden etwa 1500 Männer freigelassen; bis zu 2000 waren dort festgehalten worden. Turkistani war einer von fünf ehemaligen Gefangenen in Kandahar, die nach eigenen Angaben von der Nordallianz gegen ein Kopfgeld an die US-Streitkräfte verkauft wurden. Er wurde von den USA in Gewahrsam genommen und nach Guantanamo gebracht, wo er als feindlicher Kämpfer behandelt wurde.
Turkistani war einer von neun ehemaligen Taliban-Gefangenen, die nach Angaben der Associated Press vom Gewahrsam der Taliban, wo sie der Spionage oder des Widerstands beschuldigt wurden, in den Gewahrsam der Amerikaner überführt und nach Guantanamo transportiert wurden, wo sie erneut gefoltert wurden. Einer ihrer Verteidiger beschrieb ihre Torturen als mehr als bizarr und "entsetzlich".
Lesen Sie in den Senatsakten
Während einer Debatte im Jahr 2005 über den Antrag von Senator Lindsey Graham, den Gefangenen den Zugang zu den US-Gerichten zu verwehren, ließ Senator Jeff Bingaman mehrere Artikel der Washington Post über die Notlage der uigurischen Gefangenen in den Senatsunterlagen vorlesen. In einem der Artikel wurde Turkistani erwähnt. (Anmerkung: Der Oberste Gerichtshof der USA entschied in der Rechtssache Boumediene v. Bush (2008), dass Häftlinge und andere ausländische Staatsangehörige im Rahmen des Habeas Corpus Zugang zu US-Gerichten haben können.)
Kein feindlicher Kombattant
Die Washington Post berichtet, dass Turkistani einer von 38 Gefangenen war, die bei seinem Combatant Status Review Tribunal (CSRT) nicht als feindliche Kämpfer eingestuft wurden. Turkistani sei einer von mehreren, die noch immer nicht freigelassen worden seien, hieß es.
Am 10. Mai 2006 zitierte Radio Free Asia aus einem Interview mit Abu Bakker Qassim, einem der fünf Uiguren, die am 5. Mai 2006 nach Albanien gebracht worden waren. Qassim sagte, er habe vier unschuldige Gefangene im Camp Iguana zurückgelassen: einen Russen, einen Algerier, einen Libyer und einen Mann, der in Saudi-Arabien als Sohn uigurischer Exilanten geboren wurde.
Turkistani's Garten
Turkistani soll seinem Anwalt Sabin Willett erzählt haben, dass er und seine Mitgefangenen einen Garten mit Samen angelegt hatten, die sie von ihren Rationen aufbewahrt hatten. Turkistani und die anderen Männer in Camp Iguana pflegten ihren heimlichen Garten mit Plastiklöffeln.
Überstellung nach Saudi-Arabien
Am 25. Juni 2006 wurden 14 Männer aus Guantánamo nach Saudi-Arabien überstellt. In einigen Presseberichten wurden diese Männer als 14 Saudis bezeichnet, in anderen als 13 Saudis und ein in Saudi-Arabien ansässiger Turkestaner.
Im Januar 2009 hatte sich der Turkistani wieder in seiner Heimatstadt Taif niedergelassen. Er hatte vor, zu heiraten und ein eigenes Geschäft zu eröffnen.