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'''Motorola, Inc.''' () ist ein amerikanisches multinationales Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Schaumburg, Illinois. Es wurde 1928 als '''Galvin Manufacturing Corporation''' von den Brüdern Paul und Joseph Galvin gegründet. Das Unternehmen änderte 1947 seinen Namen in Motorola. Nachdem das Unternehmen von 2007 bis 2009 4,3 Milliarden Dollar verloren hatte, wurde Motorola am 4. Januar 2011 in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen, Motorola Mobility und Motorola Solutions, aufgeteilt. Die Umstrukturierung wurde so strukturiert, dass Motorola Solutions rechtlich die Nachfolge von Motorola, Inc. antritt und Motorola Mobility ausgegliedert wird. | '''Motorola, Inc.''' () ist ein amerikanisches multinationales Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Schaumburg, Illinois. Es wurde 1928 als '''Galvin Manufacturing Corporation''' von den Brüdern Paul und Joseph Galvin gegründet. Das Unternehmen änderte 1947 seinen Namen in Motorola. Nachdem das Unternehmen von 2007 bis 2009 4,3 Milliarden Dollar verloren hatte, wurde Motorola am 4. Januar 2011 in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen, Motorola Mobility und Motorola Solutions, aufgeteilt. Die Umstrukturierung wurde so strukturiert, dass Motorola Solutions rechtlich die Nachfolge von Motorola, Inc. antritt und Motorola Mobility ausgegliedert wird. | ||
Motorola entwickelte und verkaufte Geräte für drahtlose Netzwerke, wie z.B. Mobilfunk-Basisstationen und Signalverstärker. Zu den Heim- und Rundfunknetzprodukten von Motorola gehörten Set-Top-Boxen, digitale Videorekorder und Netzwerkgeräte, die für Videoübertragungen, Computertelefonie und hochauflösendes Fernsehen verwendet wurden. Die Geschäfts- und Regierungskunden waren hauptsächlich drahtlose Sprach- und Breitbandsysteme (für den Aufbau privater Netzwerke) sowie Kommunikationssysteme für die öffentliche Sicherheit wie Astro und Dimetra. Diese Geschäftsbereiche, mit Ausnahme der Set-Top-Boxen und Kabelmodems, wurden Teil von Motorola Solutions. | Motorola entwickelte und verkaufte Geräte für drahtlose Netzwerke, wie z.B. Mobilfunk-Basisstationen und Signalverstärker. Zu den Heim- und Rundfunknetzprodukten von Motorola gehörten Set-Top-Boxen, digitale Videorekorder und Netzwerkgeräte, die für Videoübertragungen, Computertelefonie und hochauflösendes Fernsehen verwendet wurden. Die Geschäfts- und Regierungskunden waren hauptsächlich drahtlose Sprach- und Breitbandsysteme (für den Aufbau privater Netzwerke) sowie Kommunikationssysteme für die öffentliche Sicherheit wie Astro und Dimetra. Diese Geschäftsbereiche, mit Ausnahme der Set-Top-Boxen und Kabelmodems, wurden Teil von Motorola Solutions. | ||
Die Abteilung für drahtlose Telefone von Motorola war ein Pionier auf dem Gebiet der Mobiltelefone. Vor 2004 auch als Personal Communication Sector (PCS) bekannt, leistete das Unternehmen mit dem ersten wirklich mobilen "Brick Phone" DynaTAC, dem "Flip Phone" MicroTAC und dem "Clam Phone" StarTAC Mitte der 1990er Jahre Pionierarbeit im Bereich "Mobiltelefon". Mitte der 2000er Jahre erlebte das Unternehmen mit dem RAZR einen Aufschwung, verlor aber in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts Marktanteile. Später konzentrierte sich das Unternehmen auf Smartphones mit dem Open-Source-Betriebssystem Android von [[Google]]. Das erste Telefon mit Android 2.0 "Eclair", das Motorola Droid, wurde 2009 veröffentlicht (die GSM-Version kam einen Monat später in Europa als Motorola Milestone auf den Markt). Die Handset-Sparte wurde später zusammen mit den Geschäftsbereichen Kabel-Set-Top-Boxen und Modems in Motorola Mobility ausgegliedert. | Die Abteilung für drahtlose Telefone von Motorola war ein Pionier auf dem Gebiet der Mobiltelefone. Vor 2004 auch als Personal Communication Sector (PCS) bekannt, leistete das Unternehmen mit dem ersten wirklich mobilen "Brick Phone" DynaTAC, dem "Flip Phone" MicroTAC und dem "Clam Phone" StarTAC Mitte der 1990er Jahre Pionierarbeit im Bereich "Mobiltelefon". Mitte der 2000er Jahre erlebte das Unternehmen mit dem RAZR einen Aufschwung, verlor aber in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts Marktanteile. Später konzentrierte sich das Unternehmen auf Smartphones mit dem Open-Source-Betriebssystem Android von [[Google]]. Das erste Telefon mit Android 2.0 "Eclair", das Motorola Droid, wurde 2009 veröffentlicht (die GSM-Version kam einen Monat später in Europa als Motorola Milestone auf den Markt). Die Handset-Sparte wurde später zusammen mit den Geschäftsbereichen Kabel-Set-Top-Boxen und Modems in Motorola Mobility ausgegliedert. | ||
Version vom 2. August 2024, 16:41 Uhr
![]() Logo used from 1955 to 2011, still used by successor businesses | |
Local branch in Glostrup, Denmark | |
Formerly | Galvin Manufacturing Corporation (1928–1947) |
---|---|
Company type | Public |
Traded as | Vorlage:NYSE was |
Industry | Telecommunications |
Founded | September 25, 1928 |
Founders |
|
Defunct | January 4, 2011 |
Fate | Split into Motorola Mobility and Motorola Solutions |
Successors | Motorola Mobility Motorola Solutions Freescale Semiconductor ON Semiconductor Arris Group (General Instrument) Cambium Networks NXP Semiconductors |
Headquarters | Schaumburg, Illinois, U.S. |
Area served | Worldwide |
Products | Tablet computers Mobile phones Smartphones Two-way radios Networking systems Cable television systems Wireless broadband networks RFID systems Mobile telephone infrastructure |
Number of employees | 53,000 (2010) |
Divisions | Mobile Devices Home & Networks Mobility Enterprise Mobility Solutions |
Website | www.motorola.com (archived December 31, 2010) |
Motorola, Inc. () ist ein amerikanisches multinationales Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Schaumburg, Illinois. Es wurde 1928 als Galvin Manufacturing Corporation von den Brüdern Paul und Joseph Galvin gegründet. Das Unternehmen änderte 1947 seinen Namen in Motorola. Nachdem das Unternehmen von 2007 bis 2009 4,3 Milliarden Dollar verloren hatte, wurde Motorola am 4. Januar 2011 in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen, Motorola Mobility und Motorola Solutions, aufgeteilt. Die Umstrukturierung wurde so strukturiert, dass Motorola Solutions rechtlich die Nachfolge von Motorola, Inc. antritt und Motorola Mobility ausgegliedert wird. Motorola entwickelte und verkaufte Geräte für drahtlose Netzwerke, wie z.B. Mobilfunk-Basisstationen und Signalverstärker. Zu den Heim- und Rundfunknetzprodukten von Motorola gehörten Set-Top-Boxen, digitale Videorekorder und Netzwerkgeräte, die für Videoübertragungen, Computertelefonie und hochauflösendes Fernsehen verwendet wurden. Die Geschäfts- und Regierungskunden waren hauptsächlich drahtlose Sprach- und Breitbandsysteme (für den Aufbau privater Netzwerke) sowie Kommunikationssysteme für die öffentliche Sicherheit wie Astro und Dimetra. Diese Geschäftsbereiche, mit Ausnahme der Set-Top-Boxen und Kabelmodems, wurden Teil von Motorola Solutions. Die Abteilung für drahtlose Telefone von Motorola war ein Pionier auf dem Gebiet der Mobiltelefone. Vor 2004 auch als Personal Communication Sector (PCS) bekannt, leistete das Unternehmen mit dem ersten wirklich mobilen "Brick Phone" DynaTAC, dem "Flip Phone" MicroTAC und dem "Clam Phone" StarTAC Mitte der 1990er Jahre Pionierarbeit im Bereich "Mobiltelefon". Mitte der 2000er Jahre erlebte das Unternehmen mit dem RAZR einen Aufschwung, verlor aber in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts Marktanteile. Später konzentrierte sich das Unternehmen auf Smartphones mit dem Open-Source-Betriebssystem Android von Google. Das erste Telefon mit Android 2.0 "Eclair", das Motorola Droid, wurde 2009 veröffentlicht (die GSM-Version kam einen Monat später in Europa als Motorola Milestone auf den Markt). Die Handset-Sparte wurde später zusammen mit den Geschäftsbereichen Kabel-Set-Top-Boxen und Modems in Motorola Mobility ausgegliedert.
Geschichte
Motorola wurde 1928 in Chicago, Illinois, als Galvin Manufacturing Corporation (in 847 West Harrison Street) gegründet.
Paul Galvin wollte einen Markennamen für das neue Autoradio der Galvin Manufacturing Corporation und kreierte den Namen "Motorola", indem er "motor" (von motor car) mit "ola" (von Victrola) verband, was zu dieser Zeit auch eine beliebte Endung für viele Unternehmen war, z.B. Moviola, Crayola. Das Unternehmen verkaufte sein erstes Radio der Marke Motorola am 23. Juni 1930 an Herbert C. Wall aus Fort Wayne, Indiana, für 30 Dollar. Der Markenname Motorola wurde so bekannt, dass die Galvin Manufacturing Corporation 1947 ihren Namen in Motorola, Inc. änderte.
Die Galvin Manufacturing Corporation begann im November 1930 mit dem Verkauf von Motorola-Autoradioempfängern an Polizeidienststellen und Gemeinden. Zu den ersten Kunden des Unternehmens im Bereich der öffentlichen Sicherheit (alle im US-Bundesstaat Illinois) gehörten das Village of River Forest, das Village of Bellwood Police Department, die Polizei der Stadt Evanston, die Illinois State Highway Police und die Polizei von Cook County (Region Chicago).
Viele der Produkte von Motorola haben mit Funkgeräten zu tun, angefangen mit einem Batterie-Eliminator für batteriebetriebene Funkgeräte (während der aufkeimenden Elektrifizierung ländlicher Haushalte), über das erste tragbare Walkie-Talkie der Welt im Jahr 1940, Verteidigungselektronik, zellulare Infrastrukturausrüstung und die Herstellung von Mobiltelefonen. Im selben Jahr baute das Unternehmen sein Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit Dan Noble auf, einem Pionier auf dem Gebiet des UKW-Radios und der Halbleitertechnologien, der dem Unternehmen als Forschungsdirektor beitrat. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen das tragbare AM-Radio SCR-536, das für die Kommunikation der Alliierten unerlässlich war. Motorola rangierte unter den amerikanischen Unternehmen auf Platz 94, was den Wert der militärischen Produktionsverträge des Zweiten Weltkriegs betraf.
Motorola ging 1943 an die Börse und wurde 1947 in Motorola, Inc. umbenannt. Zu dieser Zeit war das Hauptgeschäft von Motorola die Herstellung und der Verkauf von Fernsehgeräten und Radios.
Nach dem Zweiten Weltkrieg

Das letzte Werk befand sich in Quincy, Illinois, 1400 North 30th Street, wo 1.200 Mitarbeiter Funkgeräte für Haushalte und Autos herstellten.
1969 sprach Neil Armstrong die berühmten Worte "Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit" vom Mond aus über ein Motorola-Funkgerät.
1973 stellte Motorola das erste tragbare Telefon vor.
1974 stellte Motorola seinen ersten Mikroprozessor vor, den 8-Bit-MC6800, der in der Automobilindustrie, in Computern und in Videospielen zum Einsatz kam. Der 6800 bildete die Grundlage für den populäreren MOS Technology 6502, der von ehemaligen Motorola-Mitarbeitern hergestellt wurde. Im selben Jahr verkaufte Motorola sein Fernsehgeschäft an das japanische Unternehmen Matsushita - die Muttergesellschaft von Panasonic.
1980 führte Motorolas nächste Generation von 32-Bit-Mikroprozessoren, der MC68000, die Welle von Technologien an, die 1984 die Computerrevolution auslösten und Geräte von Unternehmen wie Apple, Commodore, Atari, Sun und Hewlett-Packard antrieben.

Im September 1983 genehmigte die U.S. Federal Communications Commission (FCC) das DynaTAC 8000X Telefon, das erste kommerzielle Mobiltelefon der Welt. Bis 1998 machten Mobiltelefone zwei Drittel des Bruttoumsatzes von Motorola aus.
1986 erwarb Motorola Storno, was dem neuen Eigentümer eine ganze Reihe innovativer Kommunikationsprodukte einbrachte, darunter das NMT, ein automatisches Mobiltelefonsystem, und Motorola zu einem zentraleren Akteur in den frühen Phasen des GSM-Standardisierungsprozesses im Jahr 1987 machte. Mit dieser Ergänzung stärkte Motorola seine Position in Europa erheblich. Als europäischer Entwicklungszweig von Motorola entwickelte Storno 1992 ein GSM-Terminal.
Am 29. Januar 1988 verkaufte Motorola sein Werk in Arcade, New York, und die Produkte Lichtmaschinen für Kraftfahrzeuge, elektromechanische Tachometer und Drehzahlmesser an Prestolite Electric.
1996 brachte Motorola den Motorola StarMax auf den Markt, einen Macintosh-Klon, der von Apple lizenziert wurde und mit System 7 ausgestattet war. Mit der Rückkehr von Steve Jobs zu Apple im Jahr 1997 brachte Apple jedoch Mac OS 8 heraus. Da die Lizenzen der Klonhersteller nur für Apples Betriebssystem System 7 gültig waren, war es den Klonherstellern nach der Veröffentlichung von Mac OS 8 nicht mehr möglich, ohne Verhandlungen mit Apple eine aktuelle Mac OS-Version zu liefern. Ein hitziges Telefongespräch zwischen Jobs und dem damaligen Motorola-CEO Christopher Galvin führte dazu, dass der Klonvertrag mit Motorola gekündigt wurde, der Motorola StarMax eingestellt wurde und das lange Zeit favorisierte Apple zu "nur einem weiteren Kunden" hauptsächlich für PowerPC-CPUs degradiert wurde. Apple (und Jobs) wollten nicht, dass Motorola das Angebot an PowerPC-CPUs einschränkt. Als Vergeltung schlossen Apple und IBM Motorola aus der AIM-Allianz aus und zwangen Motorola, keine PowerPC-CPUs mehr zu produzieren, so dass IBM alle zukünftigen PowerPC-CPUs herstellen konnte. Später wurde Motorola jedoch 1998 wieder in die Allianz aufgenommen.
1998 wurde Motorola von Nokia als weltgrößter Verkäufer von Mobiltelefonen überholt.
1999 trennte Motorola einen Teil seines Halbleitergeschäfts - die Semiconductor Components Group (SCG) - ab und gründete onsemi (damals ON Semiconductor), dessen Hauptsitz sich in Phoenix, Arizona, befand.
Nach 2000
Im Juni 2000 lieferten Motorola und Cisco das weltweit erste kommerzielle GPRS-Mobilfunknetz an BT Cellnet im Vereinigten Königreich. Motorola entwickelte auch das erste GPRS-Mobiltelefon der Welt.
Im August 2000 erwarb Motorola Printrak International Inc. für 160 Millionen Dollar. Damit erwarb Motorola nicht nur die Software für die computergestützte Disposition und die dazugehörige Software, sondern auch die Software für das automatische Fingerabdruckidentifikationssystem. Mit den jüngsten Übernahmen aus diesem Jahr erreichte Motorola seinen Höchststand von 150.000 Mitarbeitern weltweit. Zwei Jahre später lag die Beschäftigung aufgrund von Entlassungen und Ausgliederungen bei 93.000.
Im Juni 2005 übernahm Motorola das geistige Eigentum von Sendo für 30.000 $ und zahlte 362.575 £ für die Anlagen, Maschinen und Geräte.
Im Juni 2006 erwarb Motorola die von dem britischen Unternehmen TTP Communications plc entwickelte Softwareplattform (AJAR). Später im Jahr 2006 kündigte das Unternehmen einen Musikabonnementdienst namens iRadio an. Die Technologie kam nach einer Unterbrechung der Partnerschaft mit Apple Computer (das 2005 ein iTunes-kompatibles Mobiltelefon ROKR E1 und zuletzt, Mitte 2007, sein eigenes iPhone produziert hatte). iRadio sollte viele Ähnlichkeiten mit bestehenden Satellitenradiodiensten (wie Sirius und XM Radio) aufweisen, indem es Live-Streams von werbefreien Musikinhalten anbot. Im Gegensatz zu den Satellitendiensten sollten die iRadio-Inhalte jedoch über eine Breitband-Internetverbindung heruntergeladen werden. Allerdings wurde iRadio nie auf den Markt gebracht.
Greg Brown wurde 2008 Chief Executive Officer von Motorola. Im Oktober 2008 stimmte Motorola dem Verkauf seiner Biometrie-Sparte an Safran, ein französisches Verteidigungsunternehmen, zu. Die biometrische Geschäftseinheit von Motorola hatte ihren Hauptsitz in Anaheim, Kalifornien. Das Geschäft wurde im April 2009 abgeschlossen. Die Einheit wurde Teil von Sagem Morpho, das in MorphoTrak umbenannt wurde.
Aufteilung
Am 26. März 2008 stimmte der Vorstand von Motorola einer Aufspaltung in zwei verschiedene börsennotierte Unternehmen zu. Dies geschah, nachdem der Verkauf des Unternehmens an ein anderes Unternehmen im Gespräch war. Diese neuen Unternehmen würden die Geschäftsbereiche Motorola Mobile Devices und Motorola Broadband & Mobility Solutions umfassen. Ursprünglich wurde erwartet, dass diese Aktion von den Aufsichtsbehörden genehmigt und bis Mitte 2009 abgeschlossen werden würde, aber die Aufspaltung verzögerte sich aufgrund von Umstrukturierungsproblemen des Unternehmens und des extremen wirtschaftlichen Abschwungs 2008-2009.
Am 11. Februar 2010 gab Motorola bekannt, dass es sich in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufteilen wird. Das Geschäft mit Mobiltelefonen und Kabelfernsehgeräten soll in Motorola Mobility aufgeteilt werden, während der Rest von Motorola, Inc., der das Geschäft mit Regierungs- und Unternehmensausrüstung umfasst, zu Motorola Solutions wird. Die Aufspaltung wurde am 4. Januar 2011 abgeschlossen. Motorola Mobility wurde schließlich am 22. Mai 2012 von Google übernommen. Google verkaufte später das Kabelausrüstungsgeschäft von Motorola Mobility im Dezember 2012 an die Arris Group und Motorola Mobility selbst am 30. Oktober 2014 an Lenovo.
Abteilungen
Zum Zeitpunkt der Aufspaltung hatte Motorola drei Geschäftsbereiche:'
- Enterprise Mobility Solutions hatte seinen Hauptsitz in Schaumburg, Illinois. Sie umfasste Kommunikationsangebote für Behörden und öffentliche Sicherheit sowie das Geschäft mit Unternehmensmobilität. Motorola entwickelte analoge und digitale Funkgeräte, Produkte und Systeme für die Sprach- und Datenkommunikation, mobiles Computing, fortschrittliche Datenerfassung, drahtlose Infrastruktur und RFID-Lösungen für Kunden weltweit.
- Home & Networks Mobility produzierte End-to-End-Systeme, die den ununterbrochenen Zugang zu digitalen Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationsdiensten über drahtgebundene und drahtlose Medien ermöglichen. Motorola entwickelte digitale Videosystemlösungen, interaktive Set-Top-Geräte, Sprach- und Datenmodems für digitale Teilnehmeranschlussleitungen und Kabelnetze, Breitband-Zugangssysteme für Kabel- und Satellitenfernsehanbieter sowie für Anbieter von drahtgebundenen und drahtlosen Diensten. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in Arlington Heights, Illinois.
- Mobile Devices' Hauptsitz befand sich in Chicago, Illinois, und entwickelte drahtlose Handgeräte, lizenzierte aber auch einen Großteil seines geistigen Eigentums. Dazu gehörten zellulare und drahtlose Systeme sowie integrierte Anwendungen und Bluetooth-Zubehör.
Finanzen
Die Mobiltelefonsparte von Motorola verzeichnete im vierten Quartal 2007 einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar, während das Unternehmen als Ganzes in diesem Quartal 100 Millionen Dollar verdiente. Das Unternehmen verlor mehrere wichtige Führungskräfte an Konkurrenten, und die Website TrustedReviews bezeichnete die Produkte des Unternehmens als repetitiv und wenig innovativ. Motorola entließ im Januar 2008 3.500 Mitarbeiter, gefolgt von weiteren 4.000 Stellenstreichungen im Juni und einer weiteren 20%igen Kürzung der Forschungsabteilung ein paar Tage später. Im Juli 2008 verließ eine große Anzahl von Führungskräften Motorola, um am iPhone von Apple Inc. zu arbeiten. Die Handy-Sparte des Unternehmens wurde ebenfalls zum Verkauf angeboten. Ebenfalls in diesem Monat sagte der Analyst Mark McKechnie von American Technology Research, dass Motorola für den Verkauf seiner Handy-Sparte "mit etwas Glück 500 Millionen Dollar" erzielen würde. Der Analyst Richard Windsor sagte, dass Motorola möglicherweise jemanden bezahlen müsse, der dem Unternehmen die Sparte abnimmt, und dass sich Motorola sogar ganz aus dem Markt für Mobiltelefone zurückziehen könnte. Der weltweite Marktanteil des Unternehmens ist rückläufig; von 18,4 % Marktanteil im Jahr 2007 hatte das Unternehmen im ersten Quartal 2009 nur noch einen Anteil von 6,0 %, aber schließlich erzielte Motorola im zweiten Quartal einen Gewinn von 26 Millionen Dollar und verzeichnete zum ersten Mal nach Verlusten in vielen Quartalen einen Anstieg der Aktien um 12 %. Im zweiten Quartal 2010 meldete das Unternehmen einen Gewinn von 162 Mio. $, was im Vergleich zu den 26 Mio. $, die im gleichen Zeitraum des Vorjahres erzielt wurden, sehr günstig ist. Die Sparte Mobile Devices meldete zum ersten Mal seit Jahren wieder einen Gewinn von 87 Millionen Dollar.
Umweltbilanz
Motorola, Inc. wurde zusammen mit der Arizona Water Co. als Verursacher der Verunreinigung durch Trichlorethylen (TCE) in Scottsdale, Arizona, identifiziert. Die Störung führte zu einem dreitägigen Verbot der Wassernutzung, von dem fast 5000 Menschen in der Gegend betroffen waren. Es wurde festgestellt, dass Motorola die Hauptquelle für das TCE war, ein industrielles Lösungsmittel, das als krebserregend gilt. Die TCE-Kontamination wurde durch ein defektes Gebläse an einem Luftstripperturm verursacht, der zur Entnahme von TCE aus dem Wasser verwendet wurde. Motorola hat die Situation auf einen Bedienungsfehler zurückgeführt.
Von achtzehn führenden Elektronikherstellern im Greenpeace's Guide to Greener Electronics (Oktober 2010) belegte Motorola gemeinsam mit den Konkurrenten Panasonic und Sony den sechsten Platz.
Motorola schnitt bei den Kriterien für Chemikalien relativ gut ab und hat sich zum Ziel gesetzt, PVC-Kunststoff und bromierte Flammschutzmittel (BFR) zu eliminieren, allerdings nur in mobilen Geräten und nicht in allen Produkten, die nach 2010 eingeführt wurden, obwohl Sony Ericsson und Nokia dies bereits getan haben. Alle seine Mobiltelefone waren nun PVC-frei und es gab zwei PVC- und BFR-freie Mobiltelefone, das A45 ECO und das GRASP; auch alle Ladegeräte waren frei von PVC und BFR.
Das Unternehmen erhöhte auch den Anteil an recycelten Materialien, die in seinen Produkten verwendet werden. So enthielten beispielsweise die Gehäuse der Mobiltelefone MOTO W233 Renew und MOTOCUBO A45 Eco Kunststoff aus recycelten Wasserkühlungsflaschen. Nach Angaben des Unternehmens erfüllen alle neu entwickelten Ladegeräte von Motorola die aktuellen Energy Star-Anforderungen und übertreffen die Anforderungen für den Standby-/Nulllastmodus um mindestens 67%.
Siehe auch
- Liste der Motorola-Produkte
- Liste von Unternehmen in den Vereinigten Staaten
- Liste der Elektronikunternehmen
Weitere Lektüre
- Gart, Jason H. (2006). Electronics and Aerospace Industry in Cold War Arizona, 1945–1968: Motorola, Hughes Aircraft, Goodyear Aircraft (PhD. diss.). Arizona State University.
Externe Links
- Offizielle Website (archiviert am 31. Dezember 2010)