Antonio di Benedetto: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Antonio di Benedetto''' (2. November 1922 - 10. Oktober 1986) war ein argentinischer Romancier, Kurzgeschichtenschreiber und Journalist.
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Di Benedetto begann in seiner Jugend mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Erzählungen, inspiriert durch die Werke von Fjodor Dostojewski und Luigi Pirandello. ''Mundo Animal'', das 1953 erschien, war seine erste Geschichtensammlung und wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Eine überarbeitete Fassung kam 1971 heraus, aber die Übersetzung von Xenos Books verwendet die erste Ausgabe, um den jugendlichen Geschmack einzufangen.
'''Antonio di Benedetto''' (2. November 1922 - 10. Oktober 1986) war ein argentinischer Romancier, Kurzgeschichtenautor und Journalist.


Antonio di Benedetto hat fünf Romane geschrieben. ''Zama'' (1956) wird von Kritikern als sein Hauptwerk angesehen. ''El silenciero'' (1964, &quot;Das Schweigen&quot;) ist bemerkenswert, weil er darin seine Abscheu vor Lärm zum Ausdruck bringt. Kritiker haben seine Werke mit denen von Alain Robbe-Grillet, Julio Cortázar und Ernesto Sábato verglichen.
==Karriere==
Di Benedetto begann in seiner Jugend mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Geschichten, inspiriert durch die Werke von Fjodor Dostojewski und Luigi Pirandello. Mundo Animal'', das 1953 erschien, war seine erste Geschichtensammlung und wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Eine überarbeitete Fassung kam 1971 heraus, aber die Übersetzung von Xenos Books verwendet die erste Ausgabe, um den jugendlichen Geschmack einzufangen.


1976, während der Militärdiktatur von General Videla, wurde di Benedetto inhaftiert und gefoltert. Nach seiner Freilassung ein Jahr später ging er nach Spanien ins Exil und kehrte 1984 in seine Heimat zurück. Er reiste viel und gewann zahlreiche Preise, erlangte aber nie den Weltruhm anderer lateinamerikanischer Schriftsteller, vielleicht weil sein Werk nicht in viele Sprachen übersetzt wurde.
Antonio di Benedetto schrieb fünf Romane. Zama" (1956) wird von Kritikern als sein Hauptwerk angesehen. El silenciero" (1964, Das Schweigen) ist bemerkenswert, weil es seine Abneigung gegen Lärm zum Ausdruck bringt, gefolgt von Las suicidas" (1969, Die Selbstmorde"). Diese drei Romane sind als "Trilogie der Erwartung" bekannt geworden. Kritiker haben seine Werke mit denen von Alain Robbe-Grillet, Julio Cortázar und Ernesto Sábato verglichen.


== Werke ==
1976, während der [[Proceso de Reorganización Nacional|Militärdiktatur]] von [[Jorge Rafael Videla|General Videla]], wurde di Benedetto inhaftiert und gefoltert. Nach seiner Freilassung ein Jahr später ging er nach Spanien ins Exil und kehrte 1984 in seine Heimat zurück. Er reiste viel und gewann zahlreiche Preise, erlangte aber nie einen Weltruhm, der mit dem anderer lateinamerikanischer Schriftsteller vergleichbar wäre, vielleicht weil sein Werk nicht in viele Sprachen übersetzt wurde.
 
==Werke==


=== Romane ===
=== Romane ===
*''El pentágono'' (1955). 1974 unter dem Titel ''Anabella'' neu veröffentlicht.
*''Zama'' (1956). Übersetzt mit einem Vorwort von Esther Allen (New York Review Books (NYRB), 2016)
*''El silenciero'' (1964). ''The Silentiary'', trans. Esther Allen, mit einer Einführung von Juan José Saer (NYRB, 2022)
*''Las suicidas'' (1969). ''The Suicides'', trans. Esther Allen (NYRB, 2025)
*''Sombras, nada más...'' (1984)


''El pentágono'' (1955). Wiederveröffentlicht 1974 als ''Anabella''.
=== Kurzgeschichtensammlungen ===
 
*''Mundo animal'' (1953). ''Animal World'', trans. H. E. Francis, mit einem Nachwort von Jorge García-Gómez. Grand Terrace, CA: Xenos Books.
''Zama'' (1956). Übersetzt mit einem Vorwort von Esther Allen (New York Review Books (NYRB), 2016)
*''Grot'' (1957). Wiederveröffentlicht 1969 als ''Cuentos claros''.
 
*''Declinación y ángel'' (1958)
''El silenciero'' (1964). ''The Silentiary'', trans. Esther Allen, mit einer Einführung von Juan José Saer (NYRB, 2022)
*''El cariño de los tontos'' (1961)
 
*''Absurdos'' (1978)
''Las suicidas'' (1969). ''Die Selbstmorde'', trans. Esther Allen (NYRB, erscheint demnächst)
*''Cuentos del exilio'' (1983)
 
* ''Cuentos completos'' (2006)
''Sombras, nada más...'' (1984)
 
=== Sammlungen von Kurzgeschichten ===
 
''Mundo animal'' (1953). ''Animal World'', trans. H. E. Francis, mit einem Nachwort von Jorge García-Gómez. Grand Terrace, CA: Xenos Books.


''Grot'' (1957). Wiederveröffentlicht 1969 als ''Cuentos claros''
=== Kompilationen in englischer Sprache ===
 
*''Nest in the Bones: Stories'', trans. Martina Broner (Archipelago, 2017)
''Declinación y ángel'' (1958)
 
''Die Liebe der Tontos'' (1961)
 
''Absurdos'' (1978)
 
''Cuentos del exilio'' (1983)
 
=== Zusammenstellungen auf Englisch ===
 
''Nest in den Knochen: Stories'', trans. Martina Broner (Archipelago, 2017)
 
== Anpassungen ==


==Adaptionen==
''Zama'' wurde 2017 von der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel verfilmt und von der Kritik gelobt.
''Zama'' wurde 2017 von der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel verfilmt und von der Kritik gelobt.


Siehe auch Aballay (Film) nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von di Benedetto.
Siehe auch Aballay (Film), basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von di Benedetto.


== Auszeichnungen und Ehrungen ==
== Auszeichnungen und Ehrungen ==


1973: Guggenheim-Stipendium
* 1973: Guggenheim Fellowship
 
* 1984: Platin-Konex-Award
1984: Platin-Konex-Auszeichnung
* 1986: Gran Premio de Honor de la SADE


1986: Gran Premio de Honor de la SADE
==Externe Links==
*[https://web.archive.org/web/20060115095421/http://www.literatura.org/DiBenedetto/DiBenedetto.html Biografie] (Spanisch)
*[https://web.archive.org/web/20051027194251/http://www.mendoza.edu.ar/efemerid/a_di_ben.htm Biografie und Werk] (Spanisch)


== Anmerkungen ==
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Aktuelle Version vom 12. März 2025, 20:57 Uhr

Antonio di Benedetto
Antonio di Benedetto around 1979
Antonio di Benedetto around 1979
BornAntonio di Benedetto
Mendoza, Argentina
DiedBuenos Aires, Argentina
Period1953–1986
Notable worksZama (1956)

Antonio di Benedetto (2. November 1922 - 10. Oktober 1986) war ein argentinischer Romancier, Kurzgeschichtenautor und Journalist.

Karriere

Di Benedetto begann in seiner Jugend mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Geschichten, inspiriert durch die Werke von Fjodor Dostojewski und Luigi Pirandello. Mundo Animal, das 1953 erschien, war seine erste Geschichtensammlung und wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Eine überarbeitete Fassung kam 1971 heraus, aber die Übersetzung von Xenos Books verwendet die erste Ausgabe, um den jugendlichen Geschmack einzufangen.

Antonio di Benedetto schrieb fünf Romane. Zama" (1956) wird von Kritikern als sein Hauptwerk angesehen. El silenciero" (1964, Das Schweigen) ist bemerkenswert, weil es seine Abneigung gegen Lärm zum Ausdruck bringt, gefolgt von Las suicidas" (1969, Die Selbstmorde"). Diese drei Romane sind als "Trilogie der Erwartung" bekannt geworden. Kritiker haben seine Werke mit denen von Alain Robbe-Grillet, Julio Cortázar und Ernesto Sábato verglichen.

1976, während der Militärdiktatur von General Videla, wurde di Benedetto inhaftiert und gefoltert. Nach seiner Freilassung ein Jahr später ging er nach Spanien ins Exil und kehrte 1984 in seine Heimat zurück. Er reiste viel und gewann zahlreiche Preise, erlangte aber nie einen Weltruhm, der mit dem anderer lateinamerikanischer Schriftsteller vergleichbar wäre, vielleicht weil sein Werk nicht in viele Sprachen übersetzt wurde.

Werke

Romane

  • El pentágono (1955). 1974 unter dem Titel Anabella neu veröffentlicht.
  • Zama (1956). Übersetzt mit einem Vorwort von Esther Allen (New York Review Books (NYRB), 2016)
  • El silenciero (1964). The Silentiary, trans. Esther Allen, mit einer Einführung von Juan José Saer (NYRB, 2022)
  • Las suicidas (1969). The Suicides, trans. Esther Allen (NYRB, 2025)
  • Sombras, nada más... (1984)

Kurzgeschichtensammlungen

  • Mundo animal (1953). Animal World, trans. H. E. Francis, mit einem Nachwort von Jorge García-Gómez. Grand Terrace, CA: Xenos Books.
  • Grot (1957). Wiederveröffentlicht 1969 als Cuentos claros.
  • Declinación y ángel (1958)
  • El cariño de los tontos (1961)
  • Absurdos (1978)
  • Cuentos del exilio (1983)
  • Cuentos completos (2006)

Kompilationen in englischer Sprache

  • Nest in the Bones: Stories, trans. Martina Broner (Archipelago, 2017)

Adaptionen

Zama wurde 2017 von der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel verfilmt und von der Kritik gelobt.

Siehe auch Aballay (Film), basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von di Benedetto.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1973: Guggenheim Fellowship
  • 1984: Platin-Konex-Award
  • 1986: Gran Premio de Honor de la SADE

Externe Links