Johan Rockström

Aus Das unsichtbare Imperium
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Johan Rockström
Rockström 2015
Geboren (1965-12-31) 31 December 1965 (age 59)
Universität
  • Swedish University of Agricultural Sciences
  • Stockholm University (PhD, 1997)
Bekannt fürLeading development on the Planetary Boundaries framework
Awards
  • International Cosmos Prize (2015)
  • German Environmental Prize (2015)
  • Hillary Laureate (2017)
  • Laureate, Prince Albert II of Monaco Foundation Award (2020)
Scientific career
FieldsGlobal sustainability and water resources
InstitutionsStockholm University
Stockholm Resilience Centre
Potsdam Institute for Climate Impact Research

Johan Rockström (geboren am 31. Dezember 1965) ist ein schwedischer Wissenschaftler, der international für seine Arbeit zu Fragen der globalen Nachhaltigkeit bekannt ist. Er ist gemeinsam mit dem Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in Deutschland. Rockström ist auch Chefwissenschaftler bei Conservation International. Er ist Professor für Erdsystemwissenschaften an der Universität Potsdam und Professor für Wassersysteme und globale Nachhaltigkeit an der Universität Stockholm.

Rockström leistete Pionierarbeit bei der Erarbeitung des Rahmenwerks der planetarischen Grenzen, das erstmals 2009 veröffentlicht wurde. Die neun planetarischen Grenzen, die in diesem Rahmenwerk vorgestellt werden - vom Klima bis zur biologischen Vielfalt - werden als grundlegend für die Aufrechterhaltung eines „sicheren Handlungsspielraums für die Menschheit“ angesehen.

Rockström war von 2004-2012 geschäftsführender Direktor des Stockholmer Umweltinstituts und von 2007-2018 Direktor des Stockholm Resilience Centre.

Karriere

Johan Rockström studierte von 1987 bis 1991 an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Uppsala (Bodenkunde und Hydrologie) und am Institut national agronomique in Paris (Landwirtschaft). Seinen Doktortitel erwarb er 1997 an der Universität Stockholm, wo er über „Systemökologie und Management natürlicher Ressourcen“ forschte. Rockströms bisherige wissenschaftliche Arbeit umfasste inter- und transdisziplinäre Themen zu globalen Wasserressourcen und Landnutzungsmanagement sowie zu sozio-ökologischer Resilienz und globalen Stoffkreisläufen.

Im Jahr 2009 leitete Rockström das Team, das den Rahmenplan Planetary Boundaries entwickelte, eine vorgeschlagene Voraussetzung für die Erleichterung der menschlichen Entwicklung in einer Zeit, in der sich der Planet rasch verändert. In Anerkennung dieser Arbeit ernannte ihn die Zeitschrift Fokus„ zum Schweden des Jahres“ für seine engagierte und spannende Arbeit im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Im Jahr 2010 wählte ihn die Zeitschrift Miljöaktuellt„ zur zweiteinflussreichsten Person in Schweden in Umweltfragen, und Veckans Affärer“ verlieh ihm den Social Capitalist Award“. Im Jahr 2011 leitete er das dritte Nobelpreisträgersymposium über globale Nachhaltigkeit in Stockholm.

Nach 12 Jahren als Direktor des Stockholm Resilience Centre (SRC) wurde er 2018 gemeinsam mit dem derzeitigen stellvertretenden Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), dem Klimaökonomen Professor Ottmar Edenhofer, Direktor des PIK. Rockström und Edenhofer folgen auf PIK-Direktor Professor Hans Joachim Schellnhuber. Er ist derzeit Vorstandsmitglied der EAT Foundation, der KR Foundation, der Global Challenges Foundation, Fellow der Earth League sowie Vorsitzender von Future Earth und Earth Commission.

Im Jahr 2020 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 2021 trat Rockström zusammen mit David Attenborough in der Netflix-Dokumentation „Breaking Boundaries“ auf und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel Breaking Boundaries: The Science Behind our Planet.

Er war Redner bei verschiedenen hochrangigen internationalen Treffen und Organisationen, wie dem Weltwirtschaftsforum, der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA), dem United Nations Sustainable Development Solutions Network (SDSN) und den Konferenzen des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC). Außerdem ist er Mitglied der Beratergruppe der Europäischen Investitionsbank.

If we have any chance to prevent the loss of more than a million species, we must halt biodiversity loss now, not in 20 or 30 years. If we want to have any chance of keeping global warming to 1.5C, we need to cut emissions by half over the next nine years.

– Rockström, 2021

Auszeichnungen

  • 2009 Schwedische Person des Jahres, von der Zeitschrift Fokus, für die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft
  • 2013 Agronom des Jahres, Agronomist Association (Schwedischer Verband der Berufswissenschaftler)
  • 2014 Lawrence S. Huntington-Umweltpreis des Woods Hole Research Center
  • 2015 Internationaler Kosmos-Preis
  • Deutscher Umweltpreis 2015
  • 2020 Preisträger, Prinz Albert II. von Monaco Foundation Award
  • 2023 Public-Value-Preis
  • 2024 Tyler Prize for Environmental Achievement

Planetare Grenzen

Im Jahr 2009 leitete Rockström eine internationale Gruppe von 28 führenden Wissenschaftlern, die einen neuen Rahmen für das Erdsystem als Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung für Regierungen und Verwaltungsbehörden vorschlugen. In der Erkenntnis, dass der zunehmende Druck des Menschen auf Klima und Natur das Potenzial hat, das gesamte Erdsystem zu destabilisieren, geht der Rahmen davon aus, dass die Erdsystemprozesse auf dem Planeten Grenzen oder Schwellenwerte haben, die nicht überschritten werden sollten. Das Verbleiben in dem durch die planetarischen Grenzen abgegrenzten „sicheren Operationsraum für die Menschheit“ sichert die stabilen Umweltbedingungen, die die Entstehung moderner Gesellschaften überhaupt erst möglich gemacht haben, und wird kommenden Generationen die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln und zu gedeihen. Die Gruppe identifizierte neun „planetarische Lebenserhaltungssysteme“, die für das menschliche Wohlergehen unerlässlich sind, und versuchte zu quantifizieren, wie weit diese Systeme bereits belastet sind. Sie schätzten dann ab, wie weit wir noch gehen könnten, bevor das Risiko „irreversibler und abrupter Umweltveränderungen“, die die Erde weniger bewohnbar machen könnten, steigt. Grenzen können dabei helfen, zu erkennen, wo noch Platz ist, und einen „sicheren Raum für die menschliche Entwicklung“ zu definieren, was eine Verbesserung gegenüber Ansätzen darstellt, die darauf abzielen, die Auswirkungen des Menschen auf den Planeten zu minimieren. Die Menschheit hat bereits fünf der neun planetarischen Grenzen überschritten, wodurch die Aussichten auf eine langfristige, gerechte menschliche Entwicklung gefährdet sind, wenn sie dauerhaft und erheblich überschritten werden.

Nach Ansicht von Kritikern ist die genaue Lage von sechs dieser „planetarischen Grenzen“ nicht erwiesen, sondern willkürlich, wie z. B. die Begrenzung der Nutzung der Erde auf 15 % für Ackerland. Es wird behauptet, dass die zunehmende Nutzung der Erde den globalen Wohlstand erhöht hat. Sie sind auch eher mit lokalen als mit globalen Folgen verbunden. Der Rahmen der planetarischen Grenzen ist kein statisches Konzept, sondern muss ständig weiterentwickelt werden, um den Fortschritt in seiner wissenschaftlichen Grundlage widerzuspiegeln und die konstruktiven Debatten um den Rahmen zu berücksichtigen. Eine umfassendere wissenschaftliche und konzeptionelle Aktualisierung der planetarischen Grenzen wurde 2015 veröffentlicht. Neuere Veröffentlichungen konzentrierten sich auf die Verbesserung der Quantifizierung einzelner Grenzen, die Übertragung globaler auf regionale Grenzen, Verbindungen und Rückkopplungen zwischen planetarischen Grenzen sowie die Quantifizierung bisher unsicherer Grenzen.

Andere Aktivitäten

Unternehmensgremien

  • Daimler, Mitglied des Beirats für Integrität und Unternehmensverantwortung

Nicht gewinnorientierte Organisationen

  • Gulbenkian-Preis für Menschlichkeit, Mitglied der Jury
  • EAT Foundation, Mitglied des Kuratoriums
  • KR Foundation, Mitglied des Verwaltungsrats
  • Global Challenges Foundation, Mitglied des Vorstands
  • Earth League, Mitglied
  • Future Earth, Ko-Vorsitzender
  • Earth Commission, Ko-Vorsitzender

Publikationen (Auswahl)

Bücher

  • Johan Rockström et al.: Breaking Boundaries: The Science Behind our Planet. DK, 2021, ISBN 978-0-241-46675-9
  • Johan Rockström et al.: Eat Good - Das Kochbuch, das die Welt verändert. Hildesheim 2019, ISBN 978-3-8369-2158-9.
  • Anders Wijkman, Johan Rockström (2012), Bankrupting Nature: Denying Our Planetary Boundaries (in German), Taylor & Francis, ISBN 978-0-415-53969-2{{citation}}: CS1 maint: unrecognized language (link)
  • Anders Wijkman, Johan Rockström (2012), Bankrupting Nature: Denying Our Planetary Boundaries (in German), Taylor & Francis, ISBN 978-0-415-53969-2{{citation}}: CS1 maint: unrecognized language (link)
  • Malin Falkenmark, Johan Rockström (2004), Balancing Water for Humans and Nature: The New Approach in Ecohydrology (in German), Earthscan, ISBN 978-1-85383-927-6{{citation}}: CS1 maint: unrecognized language (link)

Beiträge in Fachzeitschriften

Externe Links