Bill Emmott

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Bill Emmott
Emmott in 2013
NationalityBritish
EducationLatymer Upper School
UniversitätMagdalen College, Oxford
Occupation(s)Journalist, author, consultant
TitleEditor of The Economist (1993–2006)
Spouse
Parent(s)Richard Anthony (father)
Audrey Mary Emmott (mother)

William John Emmott (geboren am 6. August 1956) ist ein englischer Journalist, Autor und Berater, der vor allem als Chefredakteur der Zeitung The Economist von 1993 bis 2006 bekannt wurde. Emmott hat vierzehn Bücher geschrieben und an zwei Dokumentarfilmen mitgewirkt. Er ist Mitbegründer der Wake Up Foundation, einer Wohltätigkeitsorganisation, die das Bewusstsein für die Gefahren in den westlichen Gesellschaften schärfen will. Heute ist er Vorsitzender des Trinity College Long Room Hub for Arts & Humanities in Dublin, des International Institute for Strategic Studies und der Japan Society of the UK in London.

Leben und Werk

Emmott wurde am 6. August 1956 als Sohn von Richard Anthony und Audrey Mary Emmott geboren. Sein Vater war ein Buchhalter. Emmott besuchte die Latymer Upper School in London und das Magdalen College in Oxford. Er schloss sein Studium in Oxford mit Auszeichnung in Philosophie, Politik und Wirtschaft ab. Emmott heiratete 1982 zunächst Charlotte Crowther. Nach der Scheidung der beiden heiratete er 1992 Carol Barbara Mawer. Nach seinem Studienabschluss und einer nicht abgeschlossenen Doktorarbeit über französische Politik am Nuffield College in Oxford arbeitete er für die Zeitung "The Economist" in Brüssel, Tokio und London und wurde im März 1993 der fünfzehnte Redakteur der Publikation. Emmott trat dreizehn Jahre später, am 20. Februar 2006, zurück. Während seiner Amtszeit sprach sich "The Economist" in Leitartikeln für den Irakkrieg, die Legalisierung der Homo-Ehe, die Abschaffung der britischen Monarchie und gegen Silvio Berlusconi als italienischen Ministerpräsidenten aus. Im Jahr 2009 erhielt Emmott den Gerald Loeb Lifetime Achievement Award für herausragende Leistungen im Wirtschaftsjournalismus.

Emmott war von 2009 bis 2015 Vorsitzender der London Library. Von 2011 bis 2015 arbeitete er als Wirtschaftsberater für Fleming Family & Partners. Derzeit ist er Ushioda Fellow am Tokyo College der Universität Tokio und Mitglied des Global Advisory Board der UTokyo. Er war Gastprofessor an der Shujitsu University in Okayama, Japan, Gaststipendiat an der Blavatnik School of Government in Oxford und Gaststipendiat am All Souls College, Oxford. Von 2006 bis 2019 war Emmott auch Berater der Swiss Re und von Januar bis Juli 2016 Vorsitzender des Content Board der Ofcom, als der Vorstand der Organisation beschloss, dass das Ergebnis des Brexit-Referendums es zu unangenehm machte, einen berufstätigen Journalisten in dieser Rolle zu haben.

Emmott ist Autor des Bestsellers "The Sun Also Sets: The Limits to Japan's Economic Power (1989) sowie 20:21 Vision: Twentieth-Century Lessons for the Twenty-First Century (2003), Japanophobia: The Myth of the Invincible Japanese (1993) und Rivals: How the Power Struggle Between China, India and Japan Will Shape our Next Decade (2008).

Sein Buch über Italien, (Come on Italy: How to Restart after Berlusconi) wurde ins Italienische übersetzt und 2010 veröffentlicht. Ursprünglich gab es keine englischsprachige Version dieses Buches. Emmott aktualisierte, überarbeitete und erweiterte dann den Inhalt für eine englischsprachige Version mit dem Titel "Good Italy, Bad Italy", die 2012 veröffentlicht wurde.

Im April 2016 verlieh ihm die japanische Regierung den Orden der aufgehenden Sonne, Goldstrahlen mit Halsband.

Emmott schreibt Kolumnen zu aktuellen Themen für La Stampa in Italien, für Nikkei Business und die Mainichi Shimbun in Japan sowie für Project Syndicate weltweit. Sein neuestes englischsprachiges Buch, The Fate of the West: The Battle to Save the World's Most Successful Political Idea, wurde im April 2017 veröffentlicht. Sein neues Buch Japan's Far More Female Future wurde im Juli 2019 auf Japanisch bei Nikkei und 2020 auf Englisch bei Oxford University Press veröffentlicht.

Er lebt derzeit mit seiner Frau Carol in Oxford und Dublin mit ihren 3 Hunden.

Filmarbeit

Girlfriend in a Coma

Emmott ist Co-Autor und Erzähler des Dokumentarfilms Girlfriend in a Coma, der Italien in einer 20 Jahre andauernden Krise zeigt. Er wurde 2012 von Springshot Productions unter der Regie und Co-Autorenschaft von Annalisa Piras gedreht. Er wurde Anfang 2013 auf den Sendern BBC Four, Sky Italia und La7 TV ausgestrahlt und anschließend auf anderen Sendern weltweit sowie in mehr als 46 unabhängig organisierten öffentlichen Vorführungen in Italien und im Ausland. In den sechs Monaten nach seiner Ausstrahlung wurde der Film von mehr als eineinhalb Millionen Zuschauern gesehen.

The Great European Disaster Movie

Emmott und Piras arbeiteten erneut zusammen an The Great European Disaster Movie, der Anfang 2015 in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern ausgestrahlt wurde. Der Film wurde von 2.500.000 Menschen in zwölf Ländern gesehen und in zehn Sprachen übersetzt. Im Oktober 2015 stellten Emmott und Piras den Film für öffentliche Vorführungen und Debatten über die Zukunft der Europäischen Union frei zur Verfügung. Im Mai 2016 wurde er mit dem deutschen CIVIS Medienpreis in der Kategorie TV-Information ausgezeichnet.

Wake Up Foundation

Emmott und Piras gründeten die Wake Up Foundation, um Film, Text und Daten für die öffentliche Aufklärung über den Niedergang der westlichen Länder zu nutzen. Die ersten Projekte der Stiftung waren die Initiative Wake Up Europe!, The Great European Disaster Movie und ein statistischer Indikator für die langfristige Gesundheit der westlichen Gesellschaften namens 2050 Index. Im Mai 2019 veranstaltete die Stiftung ihr erstes Wake Up Europe Film Festival für Dokumentarfilme mit sozialer Wirkung in Turin.

Bibliografie

  • Pennant-Rea, Rupert; Emmott, Bill, eds. (1983). The Pocket Economist. Cambridge University Press: Cambridge. ISBN 0-521-26070-1.
  • Emmott, Bill (1989). The Sun Also Sets: Why Japan Will Not Be Number One. London: Simon & Schuster. ISBN 0-671-69696-3.
  • Emmott, Bill (1991). Japan's Global Reach: The Influences, Strategies, and Weaknesses of Japan's Multinational Companies. London: Century. ISBN 0-7126-4928-X.
  • Emmott, Bill (1993). Japanophobia: The Myth of the Invincible Japanese. New York: Times Books. ISBN 0-8129-1907-6.
  • Emmott, Bill (1996). Kanryo no Taizai [The Deadly Sins of Government] (in 日本語). Translated by Chikara Suzuki. Tokyo: Soshisha. ISBN 4-7942-0702-6.
  • Emmott, Bill (2003). 20:21 Vision: The Lessons of the 20th Century for the 21st. London: Allen Lane. ISBN 0-7139-9519-X.
  • Emmott, Bill (2006). Shin Ogon Jidai no Nihon [Japan's New Golden Age—of the coming 10 years] (in 日本語). Masahiro Ugaya (trans.). Tokyo: PHP Institute. ISBN 4-569-65639-0.
  • Emmott, Bill (2006). Hiwa Mata Noboru [The Sun Also Rises] (in 日本語). Soshisha. ISBN 978-4-7942-1473-7.
  • Emmott, Bill; Tasker, Peter (2007). Nihon no sentaku [Japan's Choices] (in 日本語). Kodansha International.
  • Emmott, Bill (2008). Sekai Choryu no Yomikata [Reading the World's Currents] (in 日本語). PHP Institute.
  • Emmott, Bill (2008). Rivals: How the power struggle between China, India and Japan will shape our next decade. Allen Lane. ISBN 978-1-84614-009-9.
  • Emmott, Bill (2010). Kawaru Sekai, Tachiokureru Nihon [Changing World, Lagging Japan] (in 日本語). PHP Institute. ISBN 978-4-569-77728-3.
  • Emmott, Bill (2010). Forza, Italia. Rizzoli. ISBN 9788817044929.
  • Emmott, Bill (2012). Good Italy, Bad Italy: Why Italy Must Conquer its Demons to Face the Future. Yale University Press. ISBN 9780300186307.
  • Emmott, Bill (2017). The Fate of the West: The Battle to Save the World's Most Successful Political Idea. Economist Books. ISBN 9781610397803.

Externe Links

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Commons: Bill Emmott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien