Ida Auken: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ida Margrete Meier Auken''' (geboren am 22. April 1978) ist eine dänische Politikerin und Mitglied des Folketing für die Partei der Sozialdemokraten. Sie ist seit 2007 Mitglied des Parlaments. Von 2011 bis 2014 war sie Umweltministerin in Dänemark. Bis 2014 war sie Mitglied der Sozialistischen Volkspartei, danach wechselte sie zur Sozialliberalen Partei Dänemarks. Im Jahr 2021 wechselte sie zu den Sozialdemokraten.
[[Datei:IdaA final-1.jpg|mini|hochkant|Ida Auken]]
International ist Auken vor allem für ihren Artikel über das Weltwirtschaftsforum aus dem Jahr 2016 bekannt, der ursprünglich den Titel "Willkommen im Jahr 2030. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre und das Leben war nie besser", zusammengefasst als "Sie werden nichts besitzen und glücklich sein", ein Satz, der von Kritikern verwendet wurde, die das WEF beschuldigen, Einschränkungen des Eigentums an Privateigentum zu wünschen.
'''Ida Auken''' (* 22. April 1978 in Valby) ist eine dänische Theologin und Politikerin.  
Sie war vom 3. Oktober 2011 bis zum 3. Februar 2014 Umweltministerin in der Regierung von Ministerpräsidentin [[Helle Thorning-Schmidt]]. Am 31. Januar 2014 verließ sie die Sozialistische Volkspartei und wechselte zur linksliberalen Partei Det Radikale Venstre. 2021 schloss sie sich den dänischen Sozialdemokraten an.


== Hintergrund ==
== Leben ==
Die Tochter der SF-Europaparlamentarierin Margrete Auken und des Literaturwissenschaftlers Erik A. Nielsen wuchs in einem westlichen Vorort von Kopenhagen auf. Einen Teil ihrer Schulausbildung absolvierte sie an einer Middle School in den Vereinigten Staaten. Nach ihrem Abitur hielt sie sich 1998 im Rahmen eines freiwilligen Jahres in Mittelamerika, überwiegend in Nicaragua, auf. Anschließend begann sie an der Universität Kopenhagen ein Studium der Theologie, das sie 2006 abschloss. Zwei Auslandssemester verbrachte sie in Berlin.


Ihre Mutter ist Margrete Auken und ihr verstorbener Onkel war Svend Auken. Wie ihre Mutter ist sie Priesterin der dänischen Kirche und schloss 2006 ihr Theologiestudium an der Universität Kopenhagen mit einem Master ab.
Als Theologin interessierte sich Ida Auken von Beginn an vor allem für das Spannungsfeld von Religion und Politik. Im Herbst 2006 leitete sie an der Universität Kopenhagen ein Seminar zum Thema ''Moderne Identität zwischen Religion und Politik''. An der Volksuniversität Kopenhagen, einer Institution der Erwachsenenbildung, lehrte sie ebenfalls unter anderem politische Theologie. Zwischen 2005 und 2007 arbeitete sie als Lektorin in dem kleinen Verlag ALFA, der theologische Literatur herausgibt. Sie publizierte selbst mehrere Bücher zu theologischen Themen. Außerdem absolvierte sie als examinierte Theologin ein Praktikum als Krankenhaus- und als Gefängnispfarrerin.


Auken ist Mitglied des Beirats von Vigga.us, einem dänischen Unternehmen, das ökologische Kinderkleidung nach dem Kreislaufgedanken herstellt, so dass die Kleidung ausgeliehen und wiederverwendet werden kann. Auken ist auch Mitglied des Beirats von Old Brick, einem dänischen Unternehmen, das gebrauchte Ziegelsteine reinigt und recycelt. Auken ist auch Mitglied des Beirats von EMG, einem in den Niederlanden gegründeten internationalen CSR- und Nachhaltigkeitsberatungsunternehmen, das im Bereich nachhaltige Entwicklung und Cradle-to-Cradle-zertifizierte Produkte berät.
Im Alter von 25 Jahren trat sie 2003 der ''Socialistisk Folkeparti'' bei. Schon zwei Jahre später kandidierte sie für die Folketingswahl 2005 im Wahlkreis ''Esbjergkreds'', ohne jedoch gewählt zu werden. Zur Wahl 2007 trat sie in ihrem Heimatort Valby an und zog als Wahlgewinnerin in das Folketing, das dänische Parlament, ein. Dort war sie umweltpolitische Sprecherin ihrer Partei und gehörte außerdem dem energiepolitischen Ausschuss sowie dem Kulturausschuss des Parlaments an. Ab dem 3. Oktober 2011 leitete sie das dänische Umweltministerium. Nachdem ihre Partei aus der Regierung ausgetreten war, trat sie zum verbleibenden kleinen Koalitionspartner, den Linksliberalen, über. Am 3. Februar 2014 schied Ida Auken aus dem Amt des Umweltministers. Zur Nachfolgerin wurde Kirsten Brosbøl ernannt.  


== Politische Karriere ==
Ida Auken ist mit dem Lehrer Bent Meier Sørensen verheiratet und Mutter eines Sohnes (* 2011). Sie ist eine Nichte des dänischen Politikers Svend Auken.


Ursprünglich war sie Mitglied der Sozialistischen Volkspartei, wechselte aber 2014 zur Sozialliberalen Partei.
== Publikationen ==
* Livet efter døden i de store verdensreligioner (2006)
* Jesus går til filmen - Jesusfiguren i moderne film (2007)
* Konstellationer - kirkerne og det europæiske projekt (2007)
* Welcome to 2030. I own nothing, have no privacy, and life has never been better - World Economic Forum (2020)


Im Jahr 2016 schrieb Auken einen Beitrag für das Weltwirtschaftsforum (WEF), der später von ''Forbes'' erneut veröffentlicht wurde. Darin stellte sie sich vor, wie Technologie unser Leben bis 2030 verbessern könnte, wenn die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG) durch eine Verschmelzung von Technologien verwirklicht würden. In dem vorgestellten Szenario würde das Aufkommen und die Anwendung neuer digitalisierter Technologien in Bereichen wie Kommunikation, Energie, Verkehr und Wohnen zu einem besseren Zugang und geringeren Kosten (bis hin zur völligen Abschaffung der Kosten) führen, was schließlich das Ende von "Zivilisationskrankheiten, Klimawandel, Flüchtlingskrise, Umweltzerstörung, völlig überlasteten Städten, Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung, sozialen Unruhen und Arbeitslosigkeit" sowie anderen Krisen des frühen 21. Jahrhunderts. Am Endpunkt des Szenarios im Jahr 2030 ist alles, was früher ein Produkt war, nun eine frei verfügbare Dienstleistung, die den persönlichen Besitz von Waren oder Immobilien überflüssig macht. Der Artikel trug ursprünglich den Titel "Willkommen im Jahr 2030. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und das Leben war noch nie besser", wurde kritisiert, weil er eine unrealistische Utopie auf Kosten der Privatsphäre schildert. Als Reaktion darauf fügte Auken eine Anmerkung des Autors hinzu, in der sie erklärte, dass der Artikel lediglich ein potenzielles Zukunftsszenario und keine persönliche Utopie darstelle und dass er dazu dienen solle, "eine Diskussion über einige der Vor- und Nachteile der aktuellen technologischen Entwicklung anzustoßen", wie es herkömmliche Berichte ihrer Meinung nach nicht könnten, während der Artikel selbst in "So könnte sich das Leben in meiner Stadt bis zum Jahr 2030 verändern" umbenannt wurde. In beiden Versionen des Artikels wird der Verlust der Privatsphäre als unerwünscht beschrieben. Aukens Artikel und ein zugehöriges WEF-Video über Prognosen für das Jahr 2030, in dem der Artikel wie folgt zusammengefasst wurde: "Sie werden nichts besitzen. Und Sie werden glücklich sein. Was immer Sie wollen, werden Sie mieten, und es wird Ihnen per Drohne geliefert", waren später Teil der Kommentare zum WEF, insbesondere nach der Ankündigung eines "Great Reset" im Jahr 2020.
== Weblinks ==
* {{ft.dk}} (Seitenaufruf am 5. Oktober 2011)
* [http://www.idaauken.dk/ Persönliche Website von Ida Auken]
* Ida Auken: [https://www.theguardian.com/sustainable-business/sustainable-change-moralising-movement ''Sustainable change won't come through moralising, only through movement.''] In: ''[[The Guardian]]'', 22. November 2013, abgerufen am 23. November 2013.


Im Jahr 2019 erlangte Auken internationale Aufmerksamkeit, als sie ein Twitter- und Facebook-Video aufnahm, in dem sie Donald Trumps Äußerungen zur Windenergie widersprach.
{{SORTIERUNG:Auken, Ida}}
 
Im Jahr 2021 wechselte Auken von der Sozialliberalen Partei zu den Sozialdemokraten mit der Begründung, die Partei habe sich zu weit von der Mitte entfernt. Bei den dänischen Parlamentswahlen 2022 wurde sie mit 9.879 persönlichen Stimmen wiedergewählt.
 
== Andere Aktivitäten ==
 
Deutsche Post Stiftung, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats
 
Weltwirtschaftsforum (WEF), Mitglied des Global Future Council zur Zukunft der Städte und Urbanisierung
 
Weltwirtschaftsforum (WEF), Mitglied der Europe Policy Group (seit 2017)

Aktuelle Version vom 20. August 2024, 01:31 Uhr

Ida Auken

Ida Auken (* 22. April 1978 in Valby) ist eine dänische Theologin und Politikerin. Sie war vom 3. Oktober 2011 bis zum 3. Februar 2014 Umweltministerin in der Regierung von Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Am 31. Januar 2014 verließ sie die Sozialistische Volkspartei und wechselte zur linksliberalen Partei Det Radikale Venstre. 2021 schloss sie sich den dänischen Sozialdemokraten an.

Leben

Die Tochter der SF-Europaparlamentarierin Margrete Auken und des Literaturwissenschaftlers Erik A. Nielsen wuchs in einem westlichen Vorort von Kopenhagen auf. Einen Teil ihrer Schulausbildung absolvierte sie an einer Middle School in den Vereinigten Staaten. Nach ihrem Abitur hielt sie sich 1998 im Rahmen eines freiwilligen Jahres in Mittelamerika, überwiegend in Nicaragua, auf. Anschließend begann sie an der Universität Kopenhagen ein Studium der Theologie, das sie 2006 abschloss. Zwei Auslandssemester verbrachte sie in Berlin.

Als Theologin interessierte sich Ida Auken von Beginn an vor allem für das Spannungsfeld von Religion und Politik. Im Herbst 2006 leitete sie an der Universität Kopenhagen ein Seminar zum Thema Moderne Identität zwischen Religion und Politik. An der Volksuniversität Kopenhagen, einer Institution der Erwachsenenbildung, lehrte sie ebenfalls unter anderem politische Theologie. Zwischen 2005 und 2007 arbeitete sie als Lektorin in dem kleinen Verlag ALFA, der theologische Literatur herausgibt. Sie publizierte selbst mehrere Bücher zu theologischen Themen. Außerdem absolvierte sie als examinierte Theologin ein Praktikum als Krankenhaus- und als Gefängnispfarrerin.

Im Alter von 25 Jahren trat sie 2003 der Socialistisk Folkeparti bei. Schon zwei Jahre später kandidierte sie für die Folketingswahl 2005 im Wahlkreis Esbjergkreds, ohne jedoch gewählt zu werden. Zur Wahl 2007 trat sie in ihrem Heimatort Valby an und zog als Wahlgewinnerin in das Folketing, das dänische Parlament, ein. Dort war sie umweltpolitische Sprecherin ihrer Partei und gehörte außerdem dem energiepolitischen Ausschuss sowie dem Kulturausschuss des Parlaments an. Ab dem 3. Oktober 2011 leitete sie das dänische Umweltministerium. Nachdem ihre Partei aus der Regierung ausgetreten war, trat sie zum verbleibenden kleinen Koalitionspartner, den Linksliberalen, über. Am 3. Februar 2014 schied Ida Auken aus dem Amt des Umweltministers. Zur Nachfolgerin wurde Kirsten Brosbøl ernannt.

Ida Auken ist mit dem Lehrer Bent Meier Sørensen verheiratet und Mutter eines Sohnes (* 2011). Sie ist eine Nichte des dänischen Politikers Svend Auken.

Publikationen

  • Livet efter døden i de store verdensreligioner (2006)
  • Jesus går til filmen - Jesusfiguren i moderne film (2007)
  • Konstellationer - kirkerne og det europæiske projekt (2007)
  • Welcome to 2030. I own nothing, have no privacy, and life has never been better - World Economic Forum (2020)

Weblinks