Financial Times: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''''Financial Times''''' ('''''FT''''') ist eine britische Tageszeitung, die im Broadsheet-Format gedruckt und auch digital veröffentlicht wird und sich auf das aktuelle Wirtschaftsgeschehen konzentriert. Die Zeitung hat ihren Sitz in London und gehört einer japanischen Holdinggesellschaft, Nikkei, mit Hauptredaktionen in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa. Im Juli 2015 verkaufte Pearson die Publikation für 844 Millionen Pfund (1,32 Milliarden US-Dollar) an Nikkei, nachdem sie seit 1957 in dessen Besitz war. Im Jahr 2019 meldete sie eine Million zahlende Abonnements, von denen drei Viertel digitale Abonnements waren. Im Jahr 2023 soll sie 1,3 Millionen Abonnenten haben, von denen 1,2 Millionen digital sind. Die Zeitung konzentriert sich mehr auf Finanzjournalismus und Wirtschaftsanalysen als auf allgemeine Berichterstattung und erntet dafür sowohl Kritik als auch Lob. Sie sponsert einen jährlichen Buchpreis und veröffentlicht eine "Person des Jahres".
Die '''''Financial Times''''' ('''''FT''''') ist eine britische Tageszeitung, die im Broadsheet-Format gedruckt und auch digital veröffentlicht wird und sich auf das aktuelle Wirtschaftsgeschehen konzentriert. Die Zeitung hat ihren Sitz in London und gehört einer japanischen Holdinggesellschaft, Nikkei, mit Hauptredaktionen in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa. Im Juli 2015 verkaufte Pearson die Publikation für 844 Millionen Pfund (1,32 Milliarden US-Dollar) an Nikkei, nachdem sie seit 1957 in dessen Besitz war. Im Jahr 2019 meldete sie eine Million zahlende Abonnements, von denen drei Viertel digitale Abonnements waren. Im Jahr 2023 soll sie 1,3 Millionen Abonnenten haben, von denen 1,2 Millionen digital sind. Die Zeitung konzentriert sich mehr auf Finanzjournalismus und Wirtschaftsanalysen als auf allgemeine Berichterstattung und erntet dafür sowohl Kritik als auch Lob. Sie sponsert einen jährlichen Buchpreis und veröffentlicht eine "Person des Jahres".


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Aktuelle Version vom 4. August 2024, 13:22 Uhr

Financial Times
Datei:Financial Times 22 February 2021 cover.jpg
Cover of the 22 February 2021 issue
TypeDaily newspaper
Format
  • Broadsheet
  • digital
Owner(s)The Financial Times Ltd.
(Nikkei Inc.)
Founder(s)James Sheridan
EditorRoula Khalaf
Deputy editorPatrick Jenkins
Founded9 January 1888; 137 years ago (1888-01-09)
Political alignmentLiberalism
Conservative liberalism
Centre to centre-right
LanguageEnglish
HeadquartersBracken House
London, England
Circulation109,181 (as of March 2024)
Sister newspapersNikkei Asia
ISSN0307-1766

Die Financial Times (FT) ist eine britische Tageszeitung, die im Broadsheet-Format gedruckt und auch digital veröffentlicht wird und sich auf das aktuelle Wirtschaftsgeschehen konzentriert. Die Zeitung hat ihren Sitz in London und gehört einer japanischen Holdinggesellschaft, Nikkei, mit Hauptredaktionen in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa. Im Juli 2015 verkaufte Pearson die Publikation für 844 Millionen Pfund (1,32 Milliarden US-Dollar) an Nikkei, nachdem sie seit 1957 in dessen Besitz war. Im Jahr 2019 meldete sie eine Million zahlende Abonnements, von denen drei Viertel digitale Abonnements waren. Im Jahr 2023 soll sie 1,3 Millionen Abonnenten haben, von denen 1,2 Millionen digital sind. Die Zeitung konzentriert sich mehr auf Finanzjournalismus und Wirtschaftsanalysen als auf allgemeine Berichterstattung und erntet dafür sowohl Kritik als auch Lob. Sie sponsert einen jährlichen Buchpreis und veröffentlicht eine "Person des Jahres".

Die Zeitung wurde im Januar 1888 als London Financial Guide gegründet und einen Monat später in Financial Times umbenannt. Sie wurde erstmals von James Sheridan im Großraum London verbreitet, der zusammen mit seinem Bruder und Horatio Bottomley versuchte, im Gegensatz zu den Financial News über die Geschäfte der Stadt zu berichten. Das folgende halbe Jahrhundert des Wettbewerbs zwischen den beiden Zeitungen gipfelte schließlich 1945 in einer Fusion unter der Leitung von Brendan Bracken, die die Zeitung zu einer der größten Wirtschaftszeitungen der Welt machte. Die Globalisierung vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erleichterte der FT die redaktionelle Expansion, indem die Zeitung Meinungskolumnen, Sonderberichte, politische Karikaturen, Leserbriefe, Buchbesprechungen, Technologieartikel und weltpolitische Beiträge einführte. Die Zeitung ist oft durch ihr hellrosa (lachsfarbenes) Zeitungspapier gekennzeichnet. Sie wird durch ihr Lifestyle-Magazin (FT Magazine), die Wochenendausgabe (FT Weekend) und einige Branchenpublikationen ergänzt.

Die redaktionelle Haltung der Financial Times konzentriert sich auf den wirtschaftlichen Liberalismus, insbesondere auf die Befürwortung des freien Handels und der freien Märkte. Seit ihrer Gründung unterstützt sie die liberale Demokratie und befürwortet die klassisch liberale Politik der internationalen Regierungen. Die Redaktion ist unabhängig von der Redaktion und die Financial Times gilt als renommierte Zeitung. Aufgrund ihrer Tradition als Wirtschaftszeitung veröffentlicht die FT eine Reihe von Finanzindizes, vor allem den FTSE All-Share Index. Seit dem späten 20. Jahrhundert ist die Zeitung aufgrund der für sie typischen Tiefe der Berichterstattung mit einer gebildeten und in Finanzfragen bewanderten Leserschaft verbunden. Aufgrund dieser Tendenz wird die FT traditionell als zentristische bis rechtsliberale, neoliberale und konservativ-liberale Zeitung angesehen. Der Hauptsitz der Financial Times befindet sich im Bracken House in der 1 Friday Street, in der Nähe des Finanzzentrums der Stadt, wo sich auch das Verlagshaus, die Unternehmenszentrale und die Hauptredaktion befinden.

Geschichte

The front page of the Financial Times on 13 February 1888

Die FT wurde am 10. Januar 1888 als London Financial Guide gegründet und benannte sich am 13. Februar desselben Jahres in Financial Times um. Die vierseitige Zeitschrift verstand sich als Freund des "ehrlichen Finanziers, des gutgläubigen Anlegers, des seriösen Maklers, des echten Direktors und des rechtmäßigen Spekulanten". Ihre Leserschaft war die Finanzwelt der Londoner City. Ihr einziger Konkurrent war die gewagtere und etwas ältere (1884 gegründete) Financial News. Am 2. Januar 1893 begann die FT auf hellrosa Papier zu drucken, um sich von der gleichnamigen Financial News zu unterscheiden: Damals war es auch billiger, auf ungebleichtem Papier zu drucken (mehrere andere allgemeinere Zeitungen, wie The Sporting Times, verfolgten dieselbe Politik), aber heute ist es teurer, da das Papier speziell gefärbt werden muss.

Nach 57 Jahren der Rivalität wurden die Financial Times und die Financial News 1945 von Brendan Bracken zu einer einzigen sechsseitigen Zeitung zusammengelegt. Die Financial Times hatte eine höhere Auflage, während die Financial News einen Großteil des redaktionellen Talents stellte. Die Kolumne Lex wurde ebenfalls von der Financial News übernommen.

Gordon Newton, ein Cambridge-Absolvent, übernahm 1949 das Amt des Chefredakteurs und führte sofort die (damals in der Fleet Street höchst ungewöhnliche) Politik ein, neue Hochschulabsolventen, vor allem aus Oxbridge, direkt als Journalistenpraktikanten einzustellen. Viele von ihnen machten später hervorragende Karrieren im Journalismus und im öffentlichen Leben Großbritanniens und wurden bis in die 1990er Jahre zur tragenden Säule der Redaktion der Zeitung. Der erste dieser "Direkteinsteiger" war der spätere führende britische Wirtschaftswissenschaftler Andrew Shonfield; der zweite war (später Sir) William Rees-Mogg, der über die "Sunday Times" 1967 nach deren Übernahme durch Roy Thomson Herausgeber der "Times" wurde. Zu den weiteren Oxbridge-Rekruten der FT gehörte der spätere Schatzkanzler Nigel Lawson. Die ausgeprägte Einstellungspolitik der FT für Journalisten der Fleet Street war bei der National Union of Journalists nie beliebt und wurde 1966 mit der Einstellung von Richard Lambert aus Oxford, selbst ein zukünftiger Redakteur der FT, beendet. Inzwischen hatte Pearson die Zeitung 1957 gekauft.

Im Laufe der Jahre wuchs die Zeitung in Größe, Leserschaft und Umfang der Berichterstattung. Sie richtete Korrespondenten in Städten auf der ganzen Welt ein und spiegelte damit einen erneuten Impuls der Weltwirtschaft in Richtung Globalisierung wider. Als der grenzüberschreitende Handel und die Kapitalströme in den 1970er Jahren zunahmen, begann die FT mit einer internationalen Expansion, die durch die Entwicklungen in der Technologie und die wachsende Akzeptanz des Englischen als internationale Geschäftssprache begünstigt wurde. Am 1. Januar 1979 wurde die erste FT (Kontinentaleuropa-Ausgabe) außerhalb Großbritanniens, in Frankfurt, gedruckt; der Druck in den USA begann im Juli 1985. Seitdem hat sich die FT mit zunehmender internationaler Reichweite zu einer globalen Zeitung entwickelt, die an 22 Standorten mit fünf internationalen Ausgaben gedruckt wird, um Großbritannien, Kontinentaleuropa, die USA, Asien und den Nahen Osten zu bedienen.

Die europäische Ausgabe wird in ganz Kontinentaleuropa und Afrika verteilt. Sie wird montags bis samstags in fünf Zentren in ganz Europa gedruckt und berichtet über Themen, die die Europäische Union, den Euro und europäische Unternehmensangelegenheiten betreffen. Im Jahr 1994 brachte die FT ein Luxus-Lifestyle-Magazin mit dem Titel How To Spend It" heraus. Im Jahr 2009 wurde eine eigenständige Website für das Magazin eingerichtet. Am 13. Mai 1995 unternahm die Financial Times-Gruppe mit dem Start von FT.com ihren ersten Vorstoß in die Online-Welt. Die Website bot eine Zusammenfassung von Nachrichten aus der ganzen Welt, die im Februar 1996 durch Informationen über Aktienkurse ergänzt wurde. Die zweite Generation der Website wurde im Frühjahr 1996 gestartet. Die Seite wurde durch Werbung finanziert und trug in den späten 1990er Jahren zum Online-Werbemarkt in Großbritannien bei. Zwischen 1997 und 2000 wurde die Website mehrmals überarbeitet und die Strategie geändert, da die FT-Gruppe und Pearson auf die Veränderungen im Internet reagierten. Die FT führte 2002 Abonnementdienste ein. FT.com ist eine der wenigen britischen Nachrichtenseiten, die sich erfolgreich durch Einzelabonnements finanziert.

1997 brachte die FT eine US-Ausgabe auf den Markt, die in New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco, Dallas, Atlanta, Orlando und Washington, D.C. gedruckt wird, obwohl die Zeitung 1985 erstmals außerhalb von New York City gedruckt wurde. Im September 1998 war die FT die erste britische Zeitung, die international mehr Exemplare verkaufte als innerhalb Großbritanniens. Im Jahr 2000 begann die Financial Times mit der Herausgabe einer deutschsprachigen Ausgabe, der Financial Times Deutschland, mit einem Nachrichten- und Redaktionsteam mit Sitz in Hamburg. Die Erstauflage lag 2003 bei 90.000 Exemplaren. Sie war ursprünglich ein Joint Venture mit dem deutschen Verlagshaus Gruner + Jahr. Im Januar 2008 verkaufte die FT ihre 50%ige Beteiligung an ihren deutschen Partner. Die FT Deutschland hat nie einen Gewinn erzielt und soll über 12 Jahre hinweg Verluste in Höhe von 250 Millionen Euro angehäuft haben. Das Unternehmen wurde am 7. Dezember 2012 geschlossen. Die Financial Times brachte am 4. Februar 2002 eine neue wöchentliche Beilage für die Fondsmanagementbranche heraus. Die FT fund management (FTfm) wurde und wird immer noch jeden Montag zusammen mit der Zeitung verteilt. FTfm ist der auflagenstärkste Fondsmanagement-Titel der Welt. Seit 2005 sponsert die FT jährlich den Financial Times Business Book of the Year Award.

The former London offices of the Financial Times at One Southwark Bridge

Am 23. April 2007 stellte die FT eine "aufgefrischte" Version der Zeitung vor und führte einen neuen Slogan ein: "We Live in Financial Times". Im Jahr 2007 leistete die FT Pionierarbeit bei der Einführung einer Bezahlschranke, die es den Besuchern ihrer Website ermöglichte, innerhalb eines Monats eine begrenzte Anzahl von Artikeln kostenlos zu lesen, bevor sie zur Zahlung aufgefordert wurden. Vier Jahre später führte die FT ihre HTML5-App für das mobile Internet ein. Smartphones und Tablets sind heute für 12% der Abonnements und 19% der Zugriffe auf FT.com verantwortlich. Im Jahr 2012 übertraf die Zahl der digitalen Abonnenten zum ersten Mal die Auflage der Zeitung und die FT erzielte fast die Hälfte ihrer Einnahmen aus Abonnements und nicht aus Werbung.

Die FT ist seit 2010 auf Bloomberg Terminal und seit 2013 auf der Wisers-Plattform verfügbar. Ab 2015 erhielten die Besucher der Website anstelle der gebührenpflichtigen Paywall einen Monat lang unbegrenzten kostenlosen Zugang, danach mussten sie ein Abonnement abschließen. Im Juli 2015 verkaufte Pearson die Financial Times Group an Nikkei, Inc. für 844 Millionen £ (1,32 Milliarden US$).

Im Jahr 2016 erwarb die Financial Times eine Mehrheitsbeteiligung an Alpha Grid, einem in London ansässigen Medienunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Markeninhalte über eine Reihe von Kanälen spezialisiert hat, darunter Rundfunk, Video, Digital, Social und Events. Im Jahr 2018 erwarb die Financial Times eine Mehrheitsbeteiligung an Longitude, einem spezialisierten Anbieter von Thought-Leadership- und Forschungsdienstleistungen für einen multinationalen Kundenstamm von Unternehmen und Institutionen. Diese Investition baute auf dem jüngsten Wachstum der Financial Times' in mehreren Geschäftsbereichen auf, darunter Markeninhalte durch die Übernahme von Alpha Grid sowie Konferenzen und Veranstaltungen durch Financial Times Live, und erweitert das traditionelle kommerzielle Angebot der FT's um eine breitere Palette integrierter Dienstleistungen. Im Jahr 2020 trat der Reporter Mark Di Stefano von der Financial Times zurück, nachdem er sich in Zoom-Anrufe bei anderen Medienorganisationen, darunter The Independent und der Evening Standard, gehackt hatte.

Im Jahr 2020 löste der Rückzug eines Meinungsartikels eines Reporters der Financial Times eine Kontroverse über die redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitung von politischem Druck von außen aus. Die Kontroverse folgte auf die Rücknahme eines Meinungsbeitrags der FT's Brüsseler Korrespondentin Mehreen Khan durch den Herausgeber der Zeitung, der die Politik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gegenüber muslimischen Minderheiten in Frankreich kritisiert hatte. Der Artikel wurde noch am Tag seiner Veröffentlichung von der FT-Website zurückgezogen. Präsident Macron veröffentlichte daraufhin in der FT einen Brief, in dem er direkt auf die Argumente des ursprünglichen Meinungsbeitrags einging, auch wenn der ursprüngliche Meinungsbeitrag nicht mehr auf der Website der Zeitung verfügbar war. Die Redakteurin der FT, Roula Khalaf, die die Entscheidung getroffen hatte, den ursprünglichen Artikel zurückzuziehen, räumte ein, vom Élysée-Palast wegen des Artikels kontaktiert worden zu sein, und verteidigte ihre Entscheidung auf der Grundlage mehrerer sachlicher Fehler in dem ursprünglichen Artikel von Mehreen Khan.

Wirecard-Exposé

Im Januar 2019 begann die FT eine Serie von investigativen Artikeln, die den Betrugsverdacht beim deutschen Zahlungskonzern Wirecard aufdeckten. Als der Aktienkurs von Wirecard einbrach, spekulierten die deutschen Nachrichtenmedien, dass Marktmanipulationen hinter diesem Angriff auf ein deutsches Unternehmen steckten, und konzentrierten sich dabei auf den Hauptautor der FT-Serie, Dan McCrum. Die Staatsanwaltschaft München leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Nach der formellen Beschwerde eines Investors, Wirecard und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kündigte die zuständige Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen mehrere FT-Journalisten an.

Am 22. Juni 2020 und nach 18 Monaten Ermittlungen und einer externen Prüfung gab Wirecard bekannt, dass die in seinen Büchern ausgewiesenen Barmittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro "möglicherweise nicht existieren". Das Unternehmen stellte daraufhin einen Insolvenzantrag. Die BaFin selbst wurde wegen ihrer Reaktion auf den Skandal zum Gegenstand einer Untersuchung der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde.

Publikum

Laut dem Global Capital Markets Survey, der die Lesegewohnheiten der wichtigsten Finanzentscheider in den größten Finanzinstituten der Welt misst, gilt die Financial Times als wichtigste Wirtschaftszeitung. Sie erreicht 36% der befragten Personen, 11% mehr als The Wall Street Journal (WSJ), ihr Hauptkonkurrent. The Economist, das früher zu 50 % zur FT gehörte, erreicht 32 %. FT 's The Banker erwies sich ebenfalls als wichtige Lektüre und erreichte 24%. Darüber hinaus wurde die FT im Jahr 2010 von der Worldwide Professional Investment Community als die glaubwürdigste Publikation in der Berichterstattung über Finanz- und Wirtschaftsthemen angesehen. Der Economist wurde von den einflussreichsten professionellen Anlegern als drittglaubwürdigster Titel eingestuft, während das WSJ an zweiter Stelle lag.

Inhalt

Die FT ist in zwei Rubriken unterteilt. Der erste Teil umfasst nationale und internationale Nachrichten, redaktionelle Kommentare zu Politik und Wirtschaft von FT-Journalisten wie Martin Wolf, Gillian Tett und Edward Luce sowie Meinungsbeiträge von weltweit bekannten Führungskräften, Politikern, Akademikern und Kommentatoren. Der zweite Teil besteht aus Finanzdaten und Nachrichten über Unternehmen und Märkte. Obwohl sie im Allgemeinen als Finanzzeitung angesehen wird, enthält sie auch Fernsehprogramme, Wetterberichte und andere informellere Artikel. In den Jahren 2021 und 2022 begann das Blatt, sich stärker auf die Kryptowährungsbranche zu konzentrieren, indem es ein Digital Assets Dashboard einführte, Multi-Asset-Krypto-Indizes veröffentlichte, einen Cryptofinance-Newsletter zu digitalen Vermögenswerten startete und mehr Journalisten für die Berichterstattung über den Sektor einstellte. Etwa 110 der 475 Journalisten sind außerhalb Großbritanniens tätig.

Die Lex-Kolumne

Die Lex-Kolumne ist eine tägliche Rubrik auf der Rückseite des ersten Teils. Sie enthält Analysen und Meinungen zu den Themen Weltwirtschaft und Finanzen. Die FT nennt die Lex ihre Agenda-Setting-Kolumne. Die Kolumne erschien erstmals am Montag, den 1. Oktober 1945. Der Name könnte ursprünglich für Lex Mercatoria gestanden haben, ein lateinischer Ausdruck, der wörtlich "Handelsrecht" bedeutet. Die Kolumne wurde in den 1930er Jahren von Hargreaves Parkinson für die Financial News konzipiert und nach der Fusion der beiden Zeitungen zur Financial Times übertragen.

Die Lex kann sich einiger angesehener Absolventen rühmen, die Karriere in der Wirtschaft und in der Regierung gemacht haben - darunter Nigel Lawson (ehemaliger konservativer Schatzkanzler), Richard Lambert (CBI-Direktor und ehemaliges Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England), Martin Taylor (ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Barclays), John Makinson (Vorsitzender und Vorstandsvorsitzender von Penguin), John Gardiner (ehemaliger Vorsitzender von Tesco), David Freud (ehemaliger UBS-Banker und Berater der Labour-Partei, jetzt Abgeordneter der Konservativen), John Kingman (ehemaliger Leiter von UKFI und Banker bei Rothschild's), George Graham (Banker bei RBS), Andrew Balls (Leiter des europäischen Portfoliomanagements bei PIMCO) und Jo Johnson (ehemaliger konservativer Abgeordneter für Orpington).

FT Weekend

Die FT veröffentlicht eine Samstagsausgabe der Zeitung mit dem Titel Financial Times Weekend. Sie besteht aus internationalen wirtschaftlichen und politischen Nachrichten, Companies & Markets, Life & Arts, House & Home und dem FT Magazine.

Wie man es ausgibt

How to Spend It (HTSI) ist ein wöchentliches Magazin, das zusammen mit FT Weekend veröffentlicht wird. Gegründet und lanciert von Julia Carrick mit Lucia van der Post als Gründungsredakteurin, befassen sich die Artikel mit Luxusgütern wie Yachten, Villen, Wohnungen, Uhren, Haute Couture und Autos sowie mit Mode und Kolumnen von Persönlichkeiten aus der Kunst-, Garten-, Lebensmittel-, Hotel- und Reisebranche. Das Magazin How to Spend It begann 1967 als einseitige Konsumgüterreportage in der Zeitung, die von Sheila Black herausgegeben wurde, der ersten weiblichen Journalistin der FT, einer ehemaligen Schauspielerin. Zur Feier ihres 15-jährigen Bestehens startete die FT am 3. Oktober 2009 die Online-Version dieser Publikation.

Einige Medienkommentatoren waren erstaunt über den Online-Start einer Website, die während der finanziellen Sparmaßnahmen der Rezession Ende der 2000er Jahre den verschwenderischen Konsum unterstützt. Das Magazin wurde in den Blogs der konkurrierenden Verlage als "abstoßend" im "Telegraph" und als "ein modernes "Ab Fab"-Handbuch" im "Guardian" verspottet. Ein "gut durchgeblättertes" Exemplar der Beilage wurde gefunden, als Rebellentruppen während des libyschen Bürgerkriegs 2011 in das Anwesen von Oberst Gaddafi in Tripolis einbrachen.

Im September 2021 wurde eine arabische Version von HTSI von Othman Al Omeir, dem Gründer der Online-Zeitung Elaph, herausgegeben.

Redaktionelle Haltung

Russian president Vladimir Putin in controversial interview by Lionel Barber and Henry Foy of the Financial Times in 2019

Die FT befürwortet freie Märkte und ist für die Globalisierung. In den 1980er Jahren unterstützte sie die monetaristische Politik von Margaret Thatcher und Ronald Reagan. In der Vergangenheit hat sie die britische Labour-Partei unterstützt, auch bei den Parlamentswahlen 1992, als Neil Kinnock Labour-Chef war. Die Leitartikel der FT sind tendenziell pro-europäisch. Aufgrund ihrer Befürwortung freier Märkte und des Freihandels wird sie in ihren politischen Positionen oft als zentristisch bis Mitte-Rechts eingestuft.

Die moderne FT ist aus der Fusion zweier kleinerer Zeitungen im Jahr 1945 hervorgegangen. Seitdem hatte die Zeitung ziemlich konsequent die Konservativen unterstützt, aber die Hinwendung der Labour-Partei zur Mitte in Verbindung mit dem Euroskeptizismus der Konservativen führte dazu, dass die FT ihren Kurs änderte und die Labour-Partei von 1992 bis 2010 unterstützte, als die FT zur Konservativen Partei zurückkehrte. Der Euroskeptizismus trieb 2019 einen weiteren Keil zwischen die FT und die Konservativen, als die Zeitung sich weigerte, die sozialistische Wirtschaftspolitik der Labour-Partei zu unterstützen (weil sie "die Thatcher-Revolution der 1980er Jahre rückgängig machen, nicht revidieren" wollte) und die Konservativen für einen harten Brexit eintrat.

In Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine hat der FT-Kommentator Martin Wolf seine Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht. Zwei Jahre vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bot die FT dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Interview an. Das Interview wurde gelobt, da es einen ungewöhnlichen Zugang zur Denkweise des russischen Führers bot. Präsident Putin nutzte das Interview, um seine Ansichten über den Wert der liberalen Demokratie darzulegen. Die ukrainische Zeitung Kyiv Post warf der FT vor, sie habe Präsident Putin zu sanfte Fragen gestellt, und sagte, die Interviewer hätten es versäumt, Putin zur Verantwortung zu ziehen.

Politik im Vereinigten Königreich

FT Unterstützung
(1979–2024)
1979 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
1983 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
1987 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
1992 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
1997 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2001 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2005 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2010 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2015 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2017 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.
2019 No endorsement
2024 Skriptfehler: Ein solches Modul „Party name with color“ ist nicht vorhanden.

Bei den Parlamentswahlen 2010 war die FT offen für die Positionen der Liberaldemokraten zu bürgerlichen Freiheiten und politischen Reformen und lobte den damaligen Vorsitzenden der Labour Party, Gordon Brown, für seine Reaktion auf die globale Finanzkrise 2007-2008, unterstützte aber im Großen und Ganzen die Konservativen, während sie deren Tendenz zum Euroskeptizismus in Frage stellte.

Bei den Parlamentswahlen 2015 sprach sich die FT für die Fortsetzung der Koalition aus Konservativen und Liberaldemokraten aus, die in den fünf Jahren zuvor regiert hatte. Bei den Parlamentswahlen 2017 unterstützte ein Leitartikel der FT widerwillig die Konservative Theresa May gegenüber dem Labour-Politiker Jeremy Corbyn, warnte aber gleichzeitig vor ihrer Haltung zur Einwanderung und den euroskeptischen Elementen in ihrer Partei. Die FT erklärte die Parlamentswahlen 2019 zu einer "schicksalhaften Wahl", die "keine gute Wahl bietet". Bei den Parlamentswahlen 2024 unterstützte die FT erneut die Labour-Partei und sprach von der Notwendigkeit eines "Neuanfangs", warnte aber gleichzeitig vor "Labours interventionistischen Instinkten und seinem Eifer für Regulierung".

Politik in den Vereinigten Staaten

Bei den Präsidentschaftswahlen 2008 in den Vereinigten Staaten unterstützte die Financial Times Barack Obama. Sie äußerte sich zwar besorgt über Andeutungen von Protektionismus, lobte aber seine Fähigkeit, "die Aufmerksamkeit des Landes zu gewinnen", seine Forderungen nach einer überparteilichen Politik und seine Pläne für eine "umfassende Gesundheitsreform". Bei den Präsidentschaftswahlen 2012 in den Vereinigten Staaten sprach sich die FT erneut für Obama aus. Die FT unterstützte die demokratische Kandidatin Hillary Clinton im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2016 in den Vereinigten Staaten und Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen 2020 in den Vereinigten Staaten.

Eigentümerschaft und verwandte Publikationen

The FT has been owned by Nikkei since 2015; the Japanese holding company purchased the paper for £844m (US$1.32 billion).

Am 23. Juli 2015 vereinbarte Nikkei, Inc. den Kauf der Financial Times Group, die seit 1957 zu Pearson plc gehört, für 844 Millionen Pfund (1,32 Milliarden US-Dollar). Die Übernahme wurde am 30. November 2015 abgeschlossen. Im Rahmen der Transaktionsvereinbarung behielt Pearson die Verlagsrechte an FT Press und lizenzierte die Marke von Nikkei. Bis August 2015 besaß die FT-Gruppe eine 50%ige Beteiligung an The Economist, die dann für 469 Millionen Pfund an die Familie Agnelli verkauft wurde. Zu den verwandten Publikationen gehören die Financial Times, FT.com, FT Search Inc., das Verlagsimprint FT Press und zahlreiche Joint Ventures. Im November 2013 vereinbarte sie den Verkauf von Mergermarket, einem Online-Nachrichtengeschäft, an den Londoner Private Equity Investor BC Partners. Darüber hinaus verfügt die FT Group über eine Einheit namens FT Specialist, die Fachinformationen für die Bereiche Privatkunden, persönliche und institutionelle Finanzen anbietet. Sie veröffentlicht The Banker, Money Management und Financial Adviser (eine Publikation, die sich an professionelle Berater richtet), fDi Intelligence und Professional Wealth Management (PWM). Im Jahr 2013 erwarb FT Specialist eine Mehrheitsbeteiligung am medizinischen Verlag Endpoints News.

Die Financial Times Group kündigte im März 2009 den Beta-Start von newssift an, das Teil von FT Search ist. Newssift.com ist ein Suchtool der nächsten Generation für Wirtschaftsfachleute, das Millionen von Artikeln aus Tausenden von globalen Wirtschaftsnachrichtenquellen indexiert, nicht nur die FT". Die Financial Times Group erwarb Money Media (eine Online-Nachrichten- und Kommentarseite für die Branche) und Exec-Appointments (eine auf die Rekrutierung von Führungskräften spezialisierte Online-Seite). Die FT Group hielt einst einen Anteil von 13,85% an Business Standard Ltd of India, dem Herausgeber des Business Standard. Sie verkaufte diese Beteiligung im April 2008 und hat eine Vereinbarung mit Network 18 getroffen, um die Financial Times in Indien auf den Markt zu bringen. Es wird jedoch spekuliert, dass dies schwierig sein könnte, da die Marke 'Financial Times' in Indien der Times Group gehört, dem Herausgeber von The Times of India und The Economic Times. Die Gruppe gibt auch America's Intelligence Wire heraus, einen täglichen allgemeinen Nachrichtendienst.

Der Geschäftsbereich Financial Publishing der Financial Times (ehemals FT Business) bietet Print- und Online-Inhalte für Privatkunden, Privatpersonen und institutionelle Anleger. Beispiele für Publikationen und Dienstleistungen sind: Investors Chronicle, ein persönliches Finanzmagazin und eine Website; FT Money, eine wöchentliche persönliche Finanzbeilage in der FT Weekend; FT Wealth, ein Magazin für die globale High-Net-Worth-Community und FTfm, ein wöchentlicher Überblick über die globale Fondsmanagementbranche, Money Management und Financial Adviser (eine Publikation, die sich an professionelle Berater richtet). Das institutionelle Segment umfasst: The Banker, This Is Africa, fDi Intelligence und Professional Wealth Management (PWM).

FT Knowledge ist ein assoziiertes Unternehmen, das Bildungsprodukte und -dienstleistungen anbietet. FT Knowledge bietet seit dem Jahr 2000 jeweils im Herbst und Frühjahr den Kurs "Introducing the City" an (eine Reihe von Mittwochabend-Vorträgen und -Seminaren sowie Wochenendveranstaltungen). FT Predict ist ein redaktioneller Dienst für Wirtschaftsprognosen der Financial Times, der es den Nutzern ermöglicht, mit fiktiven Financial Times Dollars (FT$) Kontrakte zu kaufen und zu verkaufen, die auf zukünftigen finanziellen, politischen und nachrichtenbezogenen Ereignissen basieren. Basierend auf den Annahmen in James Surowieckis The Wisdom of Crowds ermöglicht dieser Wettbewerb den Nutzern, prognostizierte Wirtschaftsereignisse zu nutzen, um zukünftige Ereignisse zu beobachten und dabei um wöchentliche und monatliche Preise zu konkurrieren.

Die Financial Times hat auch ein wirtschaftsbezogenes Spiel namens "In the Pink" (ein Ausdruck, der "bei guter Gesundheit" bedeutet, aber auch eine Anspielung auf die Farbe der Zeitung und auf den Ausdruck "in the red" ist, der bedeutet, dass man Verluste macht). Jeder Spieler schlüpfte in die virtuelle Rolle eines Geschäftsführers und das Ziel war es, bei Spielende den höchsten Gewinn zu erzielen. Der Gewinner des Spiels (der Spieler mit dem höchsten Gewinn) sollte einen realen Geldpreis von 10.000 £ erhalten. Das Spiel lief vom 1. Mai bis zum 28. Juni 2006.

Im Jahr 2019 gab die Financial Times bekannt, dass sie in Sifted investiert, eine rein digitale Nachrichtenseite und ein Newsletter, die über europäische Startups berichten. Die anfängliche Beteiligung der Financial Times in Höhe von 25 % wurde anschließend durch spätere Investitionen anderer auf 14 % verwässert. Dies war der Beginn einer geplanten 7-jährigen strategischen Beziehung mit Sifted.

Indizes

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Eine Auswahl der FT Marktindizes, 2019

Die Financial Times stellt eine Reihe von Finanzmarktindizes zusammen und veröffentlicht sie, die den wechselnden Wert der sie bildenden Bestandteile widerspiegeln. Der am längsten bestehende dieser Indizes war der frühere Financial News Index, der am 1. Juli 1935 von der Financial News ins Leben gerufen wurde. Die FT veröffentlichte einen ähnlichen Index; dieser wurde am 1. Januar 1947 durch den Financial News Index - der dann in Financial Times (FT) Index umbenannt wurde - ersetzt. Der Index begann als Index für Industrieaktien, und Unternehmen mit dominanten Interessen in Übersee wurden ausgeschlossen, wie die Anglo-Iranian Oil Company (später BP), British-American Tobacco, Lever Brothers (später Unilever) und Shell. Der Öl- und der Finanzsektor wurden erst Jahrzehnte später aufgenommen.

Der FTSE All-Share Index, der erste der FTSE-Indexreihe, wurde 1962 geschaffen und umfasst die 594 größten britischen Unternehmen nach Marktkapitalisierung. Die Buchstaben F-T-S-E standen dafür, dass FTSE ein Joint Venture zwischen der Financial Times (F-T) und der Londoner Börse (S-E) war. Am 13. Februar 1984 wurde der FTSE 100 eingeführt, der etwa achtzig Prozent des Wertes der Londoner Börse ausmacht. Die FTSE Group wurde 1995 in ein unabhängiges Unternehmen umgewandelt. Das erste von mehreren Auslandsbüros wurde 1999 in New York City eröffnet; Paris folgte Anfang 2000, Hongkong, Frankfurt und San Francisco im Jahr 2001, Madrid im Jahr 2002 und Tokio im Jahr 2003.

Weitere bekannte FTSE-Indizes sind der FTSE 350 Index, der FTSE SmallCap Index, der FTSE AIM UK 50 Index und der FTSE AIM 100 Index sowie der FTSE AIM All-Share Index für Aktien und die FTSE UK Gilt Indizes für Staatsanleihen.

Im Jahr 2021 begann die Financial Times mit der Veröffentlichung von drei Multi-Asset-Indizes mit Wilshire Associates, die Kombinationen der fünf wichtigsten Kryptowährungen abdecken.

Personen

Im Juli 2006 kündigte die FT ein "New Newsroom"-Projekt an, um die Zeitung enger mit FT.com zu integrieren. Gleichzeitig kündigte sie Pläne an, die Zahl der Redaktionsmitarbeiter von 525 auf 475 zu reduzieren. Im August 2006 gab sie bekannt, dass alle erforderlichen Stellenstreichungen durch freiwillige Entlassungen erreicht worden waren. Eine Reihe ehemaliger FT-Journalisten hat inzwischen hochkarätige Positionen im Journalismus, in der Politik und in der Wirtschaft inne. Robert Thomson, ehemaliger geschäftsführender Redakteur der Zeitung in den USA, war Herausgeber der The Times und ist jetzt Vorstandsvorsitzender der News Corporation. Will Lewis, ein ehemaliger New Yorker Korrespondent und Nachrichtenredakteur der FT, war Herausgeber des Daily Telegraph und des Wall Street Journal. Dominic Lawson wurde anschließend Herausgeber des Sunday Telegraph, bis er 2005 entlassen wurde. Andrew Adonis, ein ehemaliger Bildungskorrespondent, wurde Berater des damaligen britischen Premierministers Tony Blair in Bildungsfragen und erhielt nach den Wahlen 2005 einen Posten als Bildungsminister und einen Sitz im Oberhaus. Ed Balls wurde Chefwirtschaftsberater des Finanzministeriums und arbeitete eng mit Gordon Brown, dem Schatzkanzler (oder Finanzminister), zusammen, bevor er 2005 ins Parlament gewählt wurde und im Juli 2007 Staatssekretär für Kinder, Schulen und Familien wurde. Bernard Gray, ein ehemaliger Verteidigungskorrespondent und Lex-Kolumnist, war Geschäftsführer des Verlags CMP, bevor er Geschäftsführer von TSL Education, dem Herausgeber des Times Educational Supplement, wurde. David Jones, einst Nachtredakteur der FT, wurde dann Leiter der IT-Abteilung. Er war eine Schlüsselfigur bei der Umstellung der Zeitung vom Bleisatz auf den elektronischen Satz und dann auf den ganzseitigen Seitenumbruch in den 1990er Jahren. Später wurde er Leiter der Technologieabteilung der Trinity Mirror Group.[citation needed]

Sir Geoffrey Owen war von 1981 bis 1990 Herausgeber der Financial Times. Er kam 1991 als Direktor für Geschäftspolitik zum Centre for Economic Performance (CEP) an der London School of Economics und wurde 1997 zum Senior Fellow, Institute of Management, ernannt. Er setzt seine Arbeit dort fort. Während seiner Zeit bei der FT musste er sich mit dem raschen technologischen Wandel und den damit verbundenen Problemen auseinandersetzen, zum Beispiel mit der RSI-Erkrankung (Repetitive Strain Injury), von der Ende der 1980er Jahre Dutzende von Journalisten, Reportern und Mitarbeitern der FT betroffen waren.

Redakteure

1889: Douglas MacRae
1890: William Ramage Lawson
1892: Sydney Murray
1896: A. E. Murray
1909: C. H. Palmer
1924: D. S. T. Hunter
1937: Archibald Chisholm
1940: Albert George Cole
1945: Hargreaves Parkinson
1949: Sir Gordon Newton
1973: Fredy Fisher
1981: Sir Geoffrey Owen
1991: Richard Lambert
2001: Andrew Gowers
2006: Lionel Barber
2020: Roula Khalaf

Siehe auch

  • Wirtschaftsjournalismus
  • Financial Times Auszeichnung als Wirtschaftsbuch des Jahres
  • Financial Times Person of the Year
  • Liste der Zeitungen im Vereinigten Königreich
  • TNW (Website)
  • Periodische Literatur

Externe Links

Commons: Financial Times – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien