Arrigo Levi

Aus Das unsichtbare Imperium

Arrigo Levi
Arrigo Levi with Italian President Giorgio Napolitano
Arrigo Levi with Italian President Giorgio Napolitano
BornModena, Italy
DiedRome, Italy
OccupationJournalist, writer, TV anchorman
NationalityItalian
Period1943–2013

Arrigo Levi (17. Juli 1926 – 24. August 2020) war ein italienischer Journalist, Essayist und Fernsehmoderator.

Leben

Exil in Argentinien

Levi stammte aus einer Familie jüdischer Abstammung (sein Vater Enzo war ein renommierter Anwalt in Modena). 1938, als er zwölf Jahre alt war, zog er mit seiner Familie nach Argentinien, um der Verfolgung durch die Faschisten zu entgehen. In Buenos Aires schloss er sein Studium ab und begann 1943 seine Karriere als Journalist als Direktor von "Italia libera (Freies Italien)".

Karriere

Nach dem Krieg verließ er Argentinien und kehrte mit seiner Familie nach Modena zurück, gerade rechtzeitig, um am 2. Juni 1946 an der nationalen Volksabstimmung teilzunehmen, bei der die Italiener zwischen Monarchie und Republik wählen konnten. Mit zwanzig Jahren setzte er seine journalistische Karriere in Modena fort und leitete fast zwei Jahre lang die Zeitung "Gazzetta di Modena", bis er sich entschied, in Israel zu leben. Von 1951 bis 1953 war er London-Korrespondent der Turiner Tageszeitung "Gazzetta del Popolo". Von 1953 bis 1959 schickte er seine Artikel per Telegramm von Rom an die Mailänder Abendzeitung "Corriere di Informazione".

Wichtige Aufträge

1960 zog Levi nach Moskau. Dort war er bis 1962 Korrespondent für den "Corriere della Sera" und anschließend bis 1966 Korrespondent für "Il Giorno". 1966 wechselte er zur RAI, wo er bis 1968 Chefsprecher der Nachrichten war (dies war eine Neuerung im italienischen Fernsehen, da die Nachrichten zuvor von professionellen "Sprechern" und nicht von Journalisten vorgelesen wurden). 1969 kehrte Levi als Korrespondent für die Turiner Tageszeitung "La Stampa" zur Presse zurück. Diese Tätigkeit übte er bis 1973 aus, als er Geschäftsführer dieser Zeitung und ihrer Abendausgabe "Stampa Sera" wurde. Er blieb bis 1978 in Turin. Von 1979 bis 1983 arbeitete er mit der "Times" zusammen und war für die Redaktion des internationalen Teils zuständig. 1988 wurde er zum Chefredakteur des "Corriere della Sera" ernannt und von 1998 bis zum 3. Juli 2007 war er Berater für Außenbeziehungen für zwei italienische Präsidenten, zunächst für Carlo Azeglio Ciampi und dann für Giorgio Napolitano.

Fernsehen

Neben den Fernsehnachrichten, die er in den 60er Jahren leitete, war Levi an zahlreichen Fernsehprogrammen beteiligt, die hauptsächlich für RAI produziert wurden. Dazu gehören: "Tam Tam" (1981), "Punto sette" und "Punto sette, una vita". Dann für Channel 5 "Tivù Tivù" mit Angelo Campanella (von 1985 bis 1987). Danach, wieder für RAI: "I giorni dell'infanzia" (1993), "Emozioni TV" (1995) und "Gli archivi del Cremlino (The Kremlin Archives)" (1997), eine Sendung, die er auch selbst verfasste. 1999 führte er bei RAI1 Regie bei "C'era una volta la Russia (Once Upon A Time, Russia)" (Es war einmal Russland).

Tod

Levi starb am 24. August 2020 im Alter von 94 Jahren in Rom.

Zitat

Comprendi il valore della libertà solo nel momento in cui la perdi. E riacquistarla è la cosa più bella (You understand the value of freedom only once you've lost it. And to gain it again is the most beautiful thing).

— Arrigo Levi

Bibliography

Eine Auswahl aus den vielen Büchern und Aufsätzen, die Arrigo Levi veröffentlicht hat:

  • "L'economia degli Stati Uniti oggi – L'america del boom" (RAI, 1966) (mit Alberto Ronchey)
  • "Il potere in Russia da Stalin a Breznev" (Il Mulino, 1967)
  • "La televisione all'italiana" (1969, Etas Kompass)
  • "Viaggio fra gli economisti" (1970, Il Mulino)
    • "Journey Among The Economists" (1974, Open Court) ISBN 978-0-912050-12-6
  • "PCI, la lunga marcia verso il potere" (1971, Etas Kompass)
  • "Un'idea dell'Italia" (1979, Mondadori)
  • "Il comunismo da Budapest a Praga 1956 – 1958" (mit Enzo Bettiza, Adolfo Battaglia und Ennio Ceccarini) (1969, Edizioni della voce)
  • "Ipotesi sull'Italia" (1983, Il Mulino)
  • "La Democrazia nell'Italia che cambia" (1984, Laterza)
  • "Intervista sulla DC" (1986)
  • "Noi: gli italiani" (1988, Laterza) ISBN 88-420-3216-6
  • Tra Est e Ovest (1990, Rizzoli) ISBN 88-17-84019-X
  • Yitzhak Rabin. 1210 giorni per la pace (1996, Mondadori) ISBN 88-04-41603-3
  • Le due fedi (1996, Il Mulino)
  • La vecchiaia può attendere: ovvero l'arte di restare giovani (1997, Mondadori) ISBN 88-04-42129-0
  • "Bericht über den Nahen Osten" (1998, Il Mulino) ISBN 88-15-06621-7
  • "Russland im 20. Jahrhundert": eine europäische Geschichte (1999, Corbaccio) ISBN 88-7972-310-3
  • "Dialoge am Ende des Jahrtausends" (1999, Rizzoli) (mit Andrea Riccardi und Eugenio Scalfari)
  • "Dialoghi sulla fede" (2000, Il Mulino) (mit Vincenzo Paglia und Andrea Riccardi)
  • "America latina: memorie e ritorni" (2004, Il Mulino)
  • "Cinque discorsi tra due secoli" (2004, Il Mulino]) ISBN 88-15-09913-1

Preise und Auszeichnungen

  • Großkreuzritter (1991)
  • Trento-Preis für Journalismus (1987)
  • Luigi Barzini Prize [it] als bester Korrespondent des Jahres 1995
  • Ischia International Journalism Award (2001)
  • Guidarello-Preis (2006)