Dani Rodrik
Dani Rodrik (geboren am 14. August 1957) ist ein türkischer Wirtschaftswissenschaftler und Ford Foundation Professor für Internationale Politische Ökonomie an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University. Zuvor war er Albert O. Hirschman Professor für Sozialwissenschaften am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey. Er hat zahlreiche Publikationen auf den Gebieten der internationalen Wirtschaft, der wirtschaftlichen Entwicklung und der politischen Ökonomie veröffentlicht. Die Frage, was eine gute Wirtschaftspolitik ausmacht und warum manche Regierungen erfolgreicher sind als andere, steht im Mittelpunkt seiner Forschung. Zu seinen Werken gehören Economics Rules: The Rights and Wrongs of the Dismal Science und The Globalization Paradox: Democracy and the Future of the World Economy. Er ist außerdem Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift Global Policy.
Biografie
Rodrik stammt aus einer Familie sephardischer Juden.
Nach seinem Abschluss am Robert College in Istanbul erwarb er 1979 am Harvard College einen A.B.-Abschluss (summa cum laude) in Government and Economics. Anschließend erwarb er 1981 einen M.P.A.-Abschluss (mit Auszeichnung) an der Princeton School of Public and International Affairs und 1985 einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University mit dem Titel Studies on the Welfare Theory of Trade and Exchange-rate Policy.
Außerdem schrieb er von 2009 bis 2016 für die inzwischen eingestellte türkische Tageszeitung Radikal.
Seit 2011 ist er Mitglied des Exekutivausschusses der neu gegründeten World Economics Association.
Er ist mit Pınar Doğan verheiratet, einer Dozentin für öffentliche Politik an der Harvard Kennedy School. Sie ist die Tochter des türkischen Generals im Ruhestand Çetin Doğan, der wegen seiner angeblichen Beteiligung an dem angeblichen Sledgehammer-Putschplan von einer lebenslangen Haftstrafe freigesprochen wurde.
Als Wissenschaftler ist er mit dem National Bureau of Economic Research, dem Centre for Economic Policy Research (London), dem Center for Global Development, dem Institute for International Economics und dem Council on Foreign Relations verbunden und ist Mitherausgeber der Review of Economics and Statistics. Er erhielt Forschungszuschüsse von der Carnegie Corporation, der Ford Foundation und der Rockefeller Foundation. Neben anderen Auszeichnungen wurde er 2002 vom Global Development and Environment Institute mit dem Leontief Prize for Advancing the Frontiers of Economic Thought geehrt.
Am 8. November 2019 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Erasmus-Universität Rotterdam.
Am 21. Januar 2020 wurde er von Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt.
Arbeit
Sein 1997 erschienenes Buch Has Globalization Gone Too Far? wurde in Bloomberg Businessweek als "eines der wichtigsten Wirtschaftsbücher des Jahrzehnts" bezeichnet.
In seinem Artikel konzentriert er sich auf drei Spannungen zwischen dem globalen Markt und der sozialen Stabilität. Er weist darauf hin, dass die so genannte "Globalisierung" das Dilemma mit sich bringt, dass sie einerseits die internationale Gleichheit fördert und andererseits Bruchlinien zwischen den Nationalstaaten, die über die Fähigkeiten und das Kapital verfügen, um auf den globalen Märkten erfolgreich zu sein, und denjenigen, die diesen Vorteil nicht haben, aufzeigt, und sieht das System des freien Marktes als eine Bedrohung für die soziale Stabilität und die tief verwurzelten nationalen Normen.
Dani Rodrik schreibt seit 1998 regelmäßig für Project Syndicate. Im Februar 2019 gründete er zusammen mit Suresh Naidu, Gabriel Zucman und elf weiteren Gründungsmitgliedern Economics for Inclusive Prosperity (EfIP).
Ausgewählte Veröffentlichungen
Rodrik, Dani (2017). Straight Talk on Trade: Ideas for a Sane Economy. Princeton University Press. ISBN 978-0691177847.
Rodrik, Dani (2015). Economics Rules: The Rights and Wrongs of the Dismal Science. Norton & Company, Inc. ISBN 978-0-393-24641-4.
Rodrik, Dani (2011). Das Globalisierungsparadoxon. Norton & Company, Inc. ISBN 978-0-393-07161-0.
Rodrik, Dani (2007). Eine Wirtschaft, viele Rezepte. Princeton University Press. ISBN 978-0-691-12951-8.
McMillan, Margaret; Horn, Karen; Rodrik, Dani (2004). "Wenn die Wirtschaftsreform schief geht: Cashews in Mosambik". Brookings Trade Forum 2003: 97-165.
Rodrik, Dani, Hrsg. (2003). In Search of Prosperity: Analytic Narratives on Economic Growth. Princeton University Press. ISBN 978-0-691-09268-3.
Rodrik, Dani (2001). "The Global Governance of Trade As If Development Really Mattered" (PDF). UNDP. Archiviert vom Original (PDF) am 26.12.2019.
Rodrik, Dani (1999). Die neue globale Wirtschaft und die Entwicklungsländer: Making Openness Work. Overseas Development Council. ISBN 978-1-56517-027-8.
Rodrik, Dani (1997). Ist die Globalisierung zu weit gegangen? Institut für Weltwirtschaft. ISBN 978-0-88132-241-5.