Dorothee Bär
Dorothee Gisela Renate Maria Bär (geb. Mantel; * 19. April 1978) ist eine deutsche Politikerin der Christlich-Sozialen Union Bayerns (CSU), die seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages ist. Von 2014 bis 2021 war sie in verschiedenen Funktionen in der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel tätig.
Frühes Leben und Ausbildung
Dorothee Bär wuchs in Ebelsbach im Landkreis Haßberge auf, wo sie auch heute noch lebt. Sie absolvierte 1996 die High School in Grayslake, Illinois, und 1999 das Franz-Ludwig-Gymnasium in Bamberg.
Gefördert durch ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung studierte Bär Politikwissenschaft an mehreren Universitäten in Deutschland und erhielt 2005 ihr Diplom am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Journalistin für verschiedene Radiosender und Zeitungen.
Politische Karriere
Bär begann ihre politische Karriere 1996 mit dem Eintritt in die Junge Union (JU), die Jugendorganisation der CSU. Im Jahr 1994 wurde sie Mitglied der CSU. Im Jahr 1999 wurde sie Mitglied im Vorstand der Jungen Union für den Bezirk Unterfranken. Von 2001 bis 2003 war sie Vorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern.
Mitglied des Parlaments, seit 2002
Seit der Bundestagswahl 2002 ist Bär Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt den Wahlkreis Bad Kissingen (Nr. 248), der drei Landkreise umfasst: Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. Zwischen 2005 und 2009 war Bär Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Innerhalb ihrer Fraktion war sie von 2008 bis 2009 stellvertretende außenpolitische Sprecherin und trat damit die Nachfolge von Karl-Theodor zu Guttenberg an.
Im November 2008 wurde Bär zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jungen Union unter der Führung des Vorsitzenden Philipp Mißfelder gewählt. Im Februar 2009 wurde sie stellvertretende Generalsekretärin der CSU und diente neben Generalsekretär Alexander Dobrindt unter dem Parteivorsitzenden Horst Seehofer.
Bei den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2009 gehörte Bär der CDU/CSU-Delegation in der Arbeitsgruppe "Familie, Integration von Zuwanderern und Kultur" unter Leitung von Maria Böhmer und Hans-Joachim Otto an. Zwischen 2009 und 2013 war sie dann im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie im Ausschuss für Kultur und Medien tätig.
Neben ihrer Tätigkeit in den Ausschüssen war Bär Mitglied der Deutsch-Koreanischen Parlamentarischen Freundschaftsgruppe und der Deutsch-Schweizerischen Parlamentarischen Freundschaftsgruppe.
Seit 2021 ist Bär eine der stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Fraktion unter der Leitung der nachfolgenden Vorsitzenden Ralph Brinkhaus (2021-2022) und Friedrich Merz (2022-heute). In dieser Funktion leitet sie die legislativen Aktivitäten der Fraktion in den Bereichen Familie und Kultur.
Staatssekretär für Verkehr und digitale Infrastruktur, 2014-2018
In den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2013 leitete Bär die Arbeitsgruppe Digitalpolitik; ihre Co-Vorsitzende war Brigitte Zypries von der SPD. In der dritten Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel war sie als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter der Leitung von Minister Alexander Dobrindt tätig. In dieser Funktion war sie auch Koordinatorin der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik.
Staatsministerin für Digitalisierung, 2018-2021
Bei den Verhandlungen zur Bildung eines vierten Kabinetts unter Merkel nach der Bundestagswahl 2017 leitete Bär erneut die Arbeitsgruppe Digitalpolitik, diesmal neben Helge Braun und Lars Klingbeil. Nach der Regierungsbildung wurde sie auf den neu geschaffenen Posten der Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt berufen. Gemeinsam mit dem Investor Frank Thelen war sie zudem Co-Vorsitzende des Deutschen Innovationsrates im Bundeskanzleramt.
Im Vorfeld der Wahlen 2021 hat der CDU-Vorsitzende Armin Laschet Bär in sein achtköpfiges Schattenkabinett für den Wahlkampf der Christdemokraten aufgenommen; sie war die einzige CSU-Politikerin, die für diese Rolle ausgewählt wurde.
Andere Aktivitäten
Staatliche Stellen
Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), Mitglied des Kuratoriums (2005-2009)
Unternehmensvorstände
FC Bayern München, Mitglied des Beirats (seit 2019)
ÖPP Deutschland AG, Ex-officio Mitglied des Aufsichtsrats (2013-2017)
CNC Communications & Network Consulting, Mitglied des Fachbeirats (2009-2013)
Quadriga Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, (2009-2013)
Rhön-Klinikum, Mitglied des Beirats (2009-2013)
RTL Television, Mitglied des Programmausschusses (2009-2013)
Gemeinnützige Organisationen
Universität Würzburg, Mitglied des Kuratoriums
Internationale Journalistenprogramme (IJP), Mitglied des Kuratoriums
AFS Intercultural Programs - Deutschland, Mitglied des Kuratoriums
Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Mitglied des Beirats
Kissinger Sommer, Mitglied des Kuratoriums
cnetz, Mitglied des Beirats
Initiative Total E-Quality, Mitglied des Kuratoriums
Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes, Vorsitzende
Atlantik-Brücke, Mitglied
2017 Deutscher Computerspielpreis, Mitglied der Jury
Deutsche Filmförderungsanstalt (FFA), Mitglied des Aufsichtsrats (2005-2013)
Politische Positionen
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 unterstützte Bär Markus Söder als gemeinsamen Kandidaten der Christdemokraten für die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Persönliches Leben
Bär ist mit dem Rechtsanwalt und CSU-Politiker Oliver Bär verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter und einen Sohn.