Earth System Governance Project
Datei:Logo Earth System Governance Project.png | |
Abbreviation | ESG Project |
---|---|
Formation | 2009 | (planning phase 2006-2008)
Founder | Originally developed under the auspices of the International Human Dimensions Programme on Global Environmental Change |
Type | Nonprofit organization, network or alliance |
Focus | Stimulate a vibrant research community for earth system governance |
Headquarters | Utrecht University, The Netherlands (location of secretariat from 2019 to 2024) |
Region served | Worldwide |
Method | Networking, task forces, working groups, annual conferences and workshops, publication series, research projects |
Chair | Cristina Inoue and Jonathan Pickering (Scientific Steering Committee with rotating co-chairs) |
Funding | Various (for example Lund University, Utrecht University, Earth System Governance Foundation) |
Website | www |
Das Earth System Governance Project (oder kurz ESG Project) ist ein Forschungsnetzwerk, das auf der Arbeit von etwa einem Dutzend Forschungszentren und Hunderten von Forschern aufbaut, die sich mit der Governance des Erdsystems beschäftigen. Es handelt sich um eine langfristige, interdisziplinäre sozialwissenschaftliche Forschungsallianz. Seinen Ursprung hat es in einem internationalen Programm namens International Human Dimensions Programme on Global Environmental Change. Im Laufe der Zeit hat es sich zu einer breiteren Forschungsallianz entwickelt, die sich auf ein internationales Netzwerk von Forschungszentren, leitenden Lehrkräften und Forschungsstipendiaten stützt. Heute ist es das größte sozialwissenschaftliche Forschungsnetzwerk im Bereich Governance und globale Umweltveränderungen.
Die Universität Utrecht in den Niederlanden beherbergt von 2019 bis 2024 das Sekretariat, das so genannte „International Project Office“. Zuvor befand sich das Sekretariat an der Universität der Vereinten Nationen in Bonn (von 2009 bis 2012) und an der Universität Lund in Schweden (von 2012 bis 2018).
Ziele
Das ESG-Projekt zielt darauf ab, „die globale Mobilisierung von Forschern auf dem Gebiet der Erdsystem-Governance zu erweitern; Forschungskooperationen anzuregen und zu erleichtern; an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik zu informieren und zu beraten.“
Seine Aufgabe ist es, „eine lebendige, pluralistische und relevante Forschungsgemeinschaft anzuregen, die die Vision hat, eine gerechte und nachhaltige Zukunft zu verstehen, sich vorzustellen und zu verwirklichen“.
Das Projekt befasst sich auch mit Problemen der globalen Allmende sowie mit eher lokalen Problemen wie Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, Wüstenbildung und Bodenverschlechterung. Aufgrund natürlicher Interdependenzen können lokale Umweltverschmutzungen in globale Veränderungen umgewandelt werden. Daher befasst sich das ESG-Projekt mit Institutionen und Governance-Prozessen sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene.
Struktur
Mitglieder
Das ESG-Projekt hat derzeit (ab 2024) 557 Mitglieder (auch Forschungsstipendiaten genannt) aus 57 verschiedenen Ländern und allen Kontinenten. Hinzu kommen rund 2500 Wissenschaftler, die sich indirekt über soziale Medien mit dem Netzwerk verbinden. Dieses globale Expertennetzwerk setzt sich aus Personen mit unterschiedlichem akademischen und kulturellen Hintergrund zusammen.
Sekretariat
Das Sekretariat, das so genannte International Project Office, ist am Kopernikus-Institut für nachhaltige Entwicklung an der Fakultät für Geowissenschaften der Universität Utrecht in den Niederlanden angesiedelt. Es hat in der Regel drei Mitarbeiter.
Das Sekretariat gewährleistet das Funktionieren dieses virtuellen internationalen Netzwerks. Es ist die „zentrale Anlaufstelle für Management und Verwaltung sowie für die Kommunikations- und Netzwerkentwicklungsbemühungen des ESG-Projekts“.
Wissenschaftlicher Lenkungsausschuss und Lehrstühle
Das ESG-Projekt wird von einem Wissenschaftlichen Lenkungsausschuss geleitet. Dieser Ausschuss hat die Aufgabe, die Umsetzung des Earth System Governance Science Plan zu leiten. In den ersten zehn Jahren, bis 2018, wurde der Ausschuss von Frank Biermann, dem Gründer des Netzwerks, geleitet. Seit 2019 wird der Ausschuss nach einem Rotationssystem geleitet, bei dem zwei Ko-Vorsitzende für zwei Jahre gewählt werden.
Wissenschaft und Umsetzungspläne
Eine internationale Gruppe von Experten kam 2006 im Wissenschaftlichen Planungsausschuss unter dem Vorsitz von Frank Biermann zusammen. Dieser Ausschuss verfasste den ersten Wissenschafts- und Umsetzungsplan und stützte sich dabei auf Beiträge zu verschiedenen Entwürfen, die auf globalen Veranstaltungen und Konferenzen diskutiert wurden. Viele Wissenschaftler und Praktiker steuerten Ideen, Ratschläge und Feedback bei. Im Jahr 2009 wurde dieser erste Wissenschaftsplan veröffentlicht. In diesem Plan wurden die konzeptionellen Probleme, die Querschnittsthemen, die Vorzeigeprojekte und die politische Relevanz detailliert dargelegt.
Seit 2014 werden auf Konferenzen Diskussionen über einen neuen Wissenschafts- und Umsetzungsplan geführt. Im Jahr 2016 wurde eine Gruppe von Hauptautoren ausgewählt. Nach eingehender Prüfung durch die Earth System Governance-Community wurde der zweite Science and Implementation Plan auf der Utrecht Conference on Earth System Governance 2018 vorgestellt.
Mitglieder
Das ESG-Projekt hat derzeit (ab 2024) 557 Mitglieder (auch Forschungsstipendiaten genannt) aus 57 verschiedenen Ländern und allen Kontinenten. Hinzu kommen rund 2500 Wissenschaftler, die sich indirekt über soziale Medien mit dem Netzwerk verbinden. Dieses globale Expertennetzwerk setzt sich aus Personen mit unterschiedlichem akademischen und kulturellen Hintergrund zusammen.
Sekretariat
Das Sekretariat, das so genannte International Project Office, ist am Kopernikus-Institut für nachhaltige Entwicklung an der Fakultät für Geowissenschaften der Universität Utrecht in den Niederlanden angesiedelt. Es hat in der Regel drei Mitarbeiter.
Das Sekretariat gewährleistet das Funktionieren dieses virtuellen internationalen Netzwerks. Es ist die „zentrale Anlaufstelle für Management und Verwaltung sowie für die Kommunikations- und Netzwerkentwicklungsbemühungen des ESG-Projekts“.
Wissenschaftlicher Lenkungsausschuss und Lehrstühle
Das ESG-Projekt wird von einem Wissenschaftlichen Lenkungsausschuss geleitet. Dieser Ausschuss hat die Aufgabe, die Umsetzung des Earth System Governance Science Plan zu leiten. In den ersten zehn Jahren, bis 2018, wurde der Ausschuss von Frank Biermann, dem Gründer des Netzwerks, geleitet. Seit 2019 wird der Ausschuss nach einem Rotationssystem geleitet, bei dem zwei Ko-Vorsitzende für zwei Jahre gewählt werden.
Wissenschaft und Umsetzungspläne
Eine internationale Gruppe von Experten kam 2006 im Wissenschaftlichen Planungsausschuss unter dem Vorsitz von Frank Biermann zusammen. Dieser Ausschuss verfasste den ersten Wissenschafts- und Umsetzungsplan und stützte sich dabei auf Beiträge zu verschiedenen Entwürfen, die auf globalen Veranstaltungen und Konferenzen diskutiert wurden. Viele Wissenschaftler und Praktiker steuerten Ideen, Ratschläge und Feedback bei. Im Jahr 2009 wurde dieser erste Wissenschaftsplan veröffentlicht. In diesem Plan wurden die konzeptionellen Probleme, die Querschnittsthemen, die Vorzeigeprojekte und die politische Relevanz detailliert dargelegt.
Seit 2014 werden auf Konferenzen Diskussionen über einen neuen Wissenschafts- und Umsetzungsplan geführt. Im Jahr 2016 wurde eine Gruppe von Hauptautoren ausgewählt. Nach eingehender Prüfung durch die Earth System Governance-Community wurde der zweite Science and Implementation Plan auf der Utrecht Conference on Earth System Governance 2018 vorgestellt.
Finanzierungsquellen
Die National Science Foundation der Vereinigten Staaten stellte seit 2015 über Future Earth, eine internationale Forschungsplattform, jedes Jahr etwa 15.000 US-Dollar zur Verfügung. Mit diesem Geld werden die jährlichen Treffen des wissenschaftlichen Lenkungsausschusses unterstützt.
Das Projekt erhebt keine Mitgliedsbeiträge. Mehrere Universitäten unterstützen das Projekt finanziell, ebenso wie die Earth System Governance Foundation'. Bei dieser Stiftung handelt es sich um eine „gemeinnützige Organisation nach niederländischem Recht, die gegründet wurde, um die Unterstützung aus einer Vielzahl von Quellen für die Earth System Governance-Forschungsgemeinschaft zu kanalisieren“.
Das Sekretariat wurde bisher von drei Universitäten finanziert, die das Sekretariat jeweils für mehrere Jahre beherbergt haben:
- 2009: Im ersten Jahr war das Sekretariat im Sekretariat des Internationalen Programms für menschliche Dimensionen untergebracht.
- 2009 bis 2011: Universität der Vereinten Nationen in Bonn, Deutschland
- 2011 bis 2018: Universität Lund, Schweden (mit Unterstützung durch das Zentrum für Nachhaltigkeitsstudien der Universität Lund)
- 2019 bis 2024: Universität Utrecht in den Niederlanden (mit grundlegender Finanzierung durch die Fakultät für Geowissenschaften der Universität Utrecht)
Im September 2023 hat das ESG-Projekt eine offene Ausschreibung veröffentlicht, in der Institutionen aufgefordert wurden, sich um den nächsten Sitz des Sekretariats zu bewerben. Seit dem 15. Dezember 2023 prüft das ESG-Projekt fortlaufend die Bewerbungen.
Aktivitäten
Globale Vernetzung mit Forschungszentren
Das ESG-Projekt wird von einer globalen Allianz von ESG-Zentren unterstützt, an der 17 Universitäten und Institute beteiligt sind. Viele dieser Universitäten haben die jährlichen Konferenzen des ESG-Projekts ausgerichtet, darunter die Universitäten von East Anglia, VU Amsterdam, Australian National University in Canberra, Colorado State University, Lund University, University of Nairobi, Radboud University Nijmegen, Tokyo Institute of Technology, University of Toronto und Utrecht University.
Veröffentlichungen
Es gibt vier große Publikationsreihen des ESG-Projekts:
- Das Journal Earth System Governance wurde 2019 gestartet (eine Open-Access-Publikation bei Elsevier). Es umfasst 24 Bände (Stand August 2024). Die Zeitschrift ist frei zugänglich und soll Diskurse von lokal bis global in die Governance-Forschung integrieren, wobei der Schwerpunkt auf Erdsystemprozessen liegt. Nach Angaben des Herausgebers liegt der CiteScore der Zeitschrift derzeit bei 9,0 und ihr Impact Factor bei 4,4. Der H-Index der Zeitschrift beträgt 19.
- Die Buchreihe Earth System Governance von MIT Press befasst sich mit den Forschungsfragen der Erdsystem-Governance. Die Bücher sind interdisziplinär angelegt, breit gefächert in Bezug auf die Governance-Ebenen und den Einsatz von Methoden und zielen darauf ab, Erdgovernance-Systeme zu untersuchen und denkbare Änderungen zu finden. Sie richten sich daher an die wissenschaftliche Gemeinschaft und an Fachleute in der Politik. Bislang sind 19 Bücher in dieser Reihe erschienen (Stand: Juli 2024).
- Das ESG-Projekt arbeitet auch mit der Cambridge University Press zusammen, um die Forschungsergebnisse von 10 Jahren ESG-Projekt im Jahr 2019 zusammenzufassen. In dieser Reihe wurden elf Bücher veröffentlicht.
- Die Reihe Cambridge Elements on Earth System Governance konzentriert sich auf die aktuelle Governance-Forschung, die für Praktiker und Wissenschaftler relevant ist. Die Reihe zielt darauf ab, Ideen für politische Verbesserungen und Analysen sozio-ökologischer Systeme von interdisziplinären und einflussreichen Wissenschaftlern zu liefern.
Organisation von Konferenzen

Seit 2007 hat das ESG-Projekt wichtige wissenschaftliche Konferenzen zu Themen der Governance und des globalen Umweltwandels organisiert:
- 2007 Amsterdam Conference on the Human Dimensions of Global Environmental Change. 'Earth System Governance: Theorien und Strategien für Nachhaltigkeit'.
- 2008 Berliner Konferenz über die menschliche Dimension globaler Umweltveränderungen. Langfristige Politiken: Steuerung des sozial-ökologischen Wandels'.
- 2009 Amsterdamer Konferenz über die menschliche Dimension globaler Umweltveränderungen. Erdsystem-Governance: People, Places, and the Planet'.
- 2010 Berliner Konferenz über die menschlichen Dimensionen globaler Umweltveränderungen. Soziale Dimensionen von Umweltveränderungen und Governance“.
- 2011 Colorado-Konferenz zur Steuerung des Erdsystems. Grenzen überschreiten und Brücken bauen“.
- 2012 Lund-Konferenz über die Steuerung des Erdsystems. Auf dem Weg zu einer gerechten und legitimen Erdsystem-Governance“.
- 2013 Tokioter Konferenz zum Thema Erdsystem-Governance. 'Komplexe Architekturen, multiple Akteure'
- 2014 Norwich Conference on Earth System Governance (Norwich-Konferenz zur Erdsystem-Governance). Allokation und Zugang im Anthropozän“.
- 2015 Canberra-Konferenz zur Erdsystem-Governance. Demokratie und Resilienz im Anthropozän“.
- 2016 Nairobi-Konferenz zur Erdsystem-Governance. 'Konfrontation mit Komplexität und Ungleichheit'
- 2017 Lund-Konferenz zur Erdsystem-Governance. Allocation & Access in a Warming and Increasingly Unequal World“ (Verteilung und Zugang in einer sich erwärmenden und zunehmend ungleichen Welt) Diese Konferenz wurde von der Universität Lund während ihrer 350-Jahr-Feier mitveranstaltet.
- 2018 Utrecht Conference on Earth System Governance (Utrechter Konferenz zur Steuerung des Erdsystems). Governing Global Sustainability in a Complex World“.
- 2019 Mexiko-Konferenz über die Steuerung des Erdsystems. Dringende Transformationen und Erdsystem-Governance: Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit
- 2020 sollte Bratislava Gastgeber sein, aber die Konferenz wurde wegen der COVID-19-Pandemie auf 2021 verschoben.
- 2022 Konferenz in Toronto zum Thema „Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Hinblick auf den Wandel der Nachhaltigkeit
- 2023 in Nijmegen, Niederlande: Radboud-Konferenz über Erdsystem-Governance
- 2024 nur Online-Veranstaltung: Earth System Governance Forum zum Thema 'Re-imagining Earth System Governance in an Era of Polycrisis'
Organisation von Arbeitsgruppen
Das ESG-Projekt organisiert Task Forces, d.h. internationale Netzwerke von erfahrenen Wissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlern mit einer Reihe von Arbeitsgruppen, die sich auf bestimmte Ideen konzentrieren. Derzeit gibt es neun Task Forces: Planetare Gerechtigkeit, Recht des Erdsystems, Governance der Ozeane, neue Technologien, antizipatorische Governance, Ziele für nachhaltige Entwicklung, Wissenskumulierung, Klimagovernance und Governance von Natur und biologischer Vielfalt.
Interaktion mit angeschlossenen Projekten
Zusätzlich zu seinen Kernaktivitäten wie Konferenzen, Taskforces und Arbeitsgruppen interagiert das ESG-Projekt mit vielen kleineren Forschungsprojekten, die formell mit dem größeren Netzwerk verbunden sind. Solche „angegliederten Projekte“ werden vom wissenschaftlichen Lenkungsausschuss des ESG-Projekts formell anerkannt, und ihre Forschungsergebnisse werden in der Regel auf den jährlichen Konferenzen des ESG-Projekts diskutiert.
Beispiele für solche angegliederten Projekte sind: die Norms of Global Governance Initiative (NGGI), das Projekt Improving Earth Systems Governance through 'Purpose Ecosystems', das Projekt Governing the EU's Climate and Energy Transition in Turbulent Times (GOVTRAN), das ReSET Programme 'Governance of Global Environmental Change' und das Projekt Climate-Smart Agriculture in Sub-Saharan Africa.
Zwei der angegliederten Projekte befassen sich speziell mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung bis 2030: das GlobalGoals Project und das Projekt Governance 'of' and 'for' the Sustainable Development Goals (SDG).
Auswirkungen
Das ESG-Projekt nimmt als Netzwerk keine politischen Positionen ein. Die federführenden Wissenschaftler haben jedoch zahlreiche Aktivitäten initiiert, um die politische Entscheidungsfindung zu unterstützen und politische Entscheidungsträger zu informieren. So hat die federführende Fakultät des ESG-Projekts im Jahr 2011 eine globale Bewertung der internationalen Umweltpolitik veröffentlicht. Diese Veröffentlichung stützte sich auf laufende Forschungsarbeiten zum institutionellen Rahmen für nachhaltige Entwicklung im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung 2012 in Rio de Janeiro. Das Ergebnis war ein Artikel in der Zeitschrift Science im Jahr 2012, der von 33 führenden Wissenschaftlern des ESG-Projekts als Entwurf für eine Reform zur Stärkung der Governance des Erdsystems verfasst wurde.
2011 trafen sich mehr als zwanzig Nobelpreisträger, mehrere führende politische Entscheidungsträger und renommierte Vordenker auf dem Gebiet der globalen Nachhaltigkeit zum „Dritten Nobelpreisträgersymposium über globale Nachhaltigkeit“ an der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Das Nobelpreisträgersymposium endete mit dem Stockholmer Memorandum. In diesem Dokument wurde die Erdsystem-Governance an prominenter Stelle erwähnt und eine „Stärkung der Erdsystem-Governance als Priorität für kohärentes globales Handeln“ gefordert. ' Es wurde dem vom UN-Generalsekretär ernannten hochrangigen Gremium für globale Nachhaltigkeit vorgelegt und floss in die Vorbereitungen für die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung 2012 (Rio+20) ein.
Im Jahr 2014 wurde der damalige Projektleiter Frank Biermann eingeladen, in der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Rahmen eines „Interaktiven Dialogs über Harmonie mit der Natur“ zu sprechen. Dies floss in den „Harmony with Nature“-Bericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen ein.
Im Jahr 2022 ergriffen Mitglieder des ESG-Projekts zusammen mit vielen Naturwissenschaftlern die Initiative und forderten ein Internationales Nichtnutzungsabkommen zum solaren Geoengineering.
Im Allgemeinen findet das ESG-Projekt in der wissenschaftlichen Gemeinschaft breite Unterstützung, was sich in der Größe des Forschungsnetzwerks und in verschiedenen Veröffentlichungen von Experten widerspiegelt.
Herausforderungen
Die laufende Finanzierung des Sekretariats (in diesem Fall International Project Office oder IPO genannt) stellt, wie bei vielen anderen Wissensnetzwerken oder -allianzen auch, von Zeit zu Zeit eine Herausforderung dar. Im Jahresbericht 2022 des Netzwerks heißt es: „Da unsere Finanzierungspartnerschaft mit der Universität Utrecht im Jahr 2023 ausläuft, sondieren wir auch Möglichkeiten für den nächsten institutionellen Sitz des IPO“.
Geschichte
Im Jahr 2001 vereinbarten vier Forschungsprogramme zum globalen Wandel (DIVERSITAS, Internationales Geosphären-Biosphären-Programm (IGBP), Weltklimaforschungsprogramm und Internationales Programm für menschliche Dimensionen globaler Umweltveränderungen (IHDP)), ihre Zusammenarbeit durch die Gründung einer übergreifenden Partnerschaft für die Erdsystemwissenschaften zu intensivieren. Die in dieser Partnerschaft vertretenen Forschungsgemeinschaften erklärten in der „Amsterdamer Erklärung zum Globalen Wandel“ von 2001, dass das Erdsystem heute „weit über den normalen Zustand der letzten 500.000 Jahre hinausgeht“ und dass „menschliche Aktivitäten Veränderungen hervorrufen, die weit über die natürliche Variabilität hinausgehen - in einigen Fällen in alarmierendem Maße - und das mit immer schnellerem Tempo“. Um diese Herausforderung zu bewältigen, haben die vier Forschungsprogramme zum Globalen Wandel „dringend“ zu Strategien für das Management des Erdsystems aufgerufen.
Im März 2007 beauftragte der Wissenschaftliche Ausschuss des IHDP die Ausarbeitung eines „Wissenschaftsplans“ für das ESG-Projekt. Das IHDP war zu diesem Zeitpunkt das übergreifende sozialwissenschaftliche Programm in diesem Bereich. Für die Ausarbeitung des Plans wurde ein Wissenschaftlicher Planungsausschuss unter dem Vorsitz von Professor Frank Biermann eingesetzt, der an der VU-Universität Amsterdam tätig war. Dieser Ausschuss entwarf 2006-2008 den ersten Science and Implementation Plan des ESG-Projekts. Biermann übernahm 2009 auch den Vorsitz des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses, bis er 2018 zurücktrat. Seitdem wird das Projekt von einem Wissenschaftlichen Lenkungsausschuss geleitet, dessen Vorsitz abwechselnd wahrgenommen wird.
Das ESG-Projekt baut auf den Ergebnissen eines früheren langfristigen Forschungsprogramms auf, dem IHDP-Kernprojekt „Institutional Dimensions of Global Environmental Change“ (IDGEC). Das ESG-Projekt wurde 2009 gestartet.
Seit der Beendigung des IHDP im Jahr 2014 arbeitet das ESG-Projekt unabhängig als internationaler, selbstfinanzierter Forschungsverbund.
Im Jahr 2015 wurde das ESG-Projekt in die übergreifende internationale Forschungsplattform Future Earth eingegliedert.
Siehe auch
- Erdsystem-Wissenschaftspartnerschaft
- Environmental Governance
- Global Carbon Project
- Globale Regierungsführung
- Globales Landprojekt
- Weltklimaforschungsprogramm
- Urbanization and Global Environmental Change Project