Fritz Machlup

Aus Das unsichtbare Imperium

Fritz Machlup (/ˈmɑːxluːp/; deutsch: [ˈmaxlʊp]; 15. Dezember 1902 - 30. Januar 1983) war ein österreichisch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1971 bis 1974 Präsident der International Economic Association. Er war einer der ersten Wirtschaftswissenschaftler, der Wissen als wirtschaftliche Ressource untersuchte, und ihm wird die Popularisierung des Konzepts der Informationsgesellschaft zugeschrieben.

Frühes Leben und Karriere

Machlup wurde als Sohn jüdischer Eltern in Wiener-Neustadt geboren, das damals zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehörte. Sein Vater war ein Geschäftsmann, der zwei Fabriken besaß, die Pappe herstellten. Im Jahr 1920 begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1923 zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. In Wien besuchte er Vorlesungen von Friedrich von Wieser und nahm an Seminaren von Ludwig von Mises teil.

1933 zog er in die Vereinigten Staaten, wo er von 1933 bis 1935 als Forschungsstipendiat der Rockefeller Foundation tätig war. Nach der Eroberung Österreichs durch die Nationalsozialisten 1938 blieb Machlup in den Vereinigten Staaten und wurde 1940 eingebürgert. Von 1935 bis 1947 war er Frank H. Goodyear Professor of Economics an der University at Buffalo und hatte Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten in den USA inne, darunter Harvard, Columbia und Stanford.

Von 1947 bis 1960 war er Abram G. Hutzler Professor für Politische Ökonomie an der Johns Hopkins University, während dieser Zeit war er 1957-58 Forschungsstipendiat bei der Ford Foundation. Von 1960 bis 1971 war er Walker-Professor für Wirtschaft und internationale Finanzen an der Princeton University, wo er auch die Abteilung für internationale Finanzen leitete. Von 1965 bis 1977 war er als Berater des Finanzministeriums tätig. Von 1971 bis zu seinem Tod im Jahr 1983 war er Professor für Wirtschaftswissenschaften an der New York University. Sein Hauptwerk war The Production and Distribution of Knowledge in the United States (1962), das das Konzept der Informationsgesellschaft bekannt gemacht hat.

Machlup wurde 1961 in die American Academy of Arts and Sciences und 1963 in die American Philosophical Society gewählt. Er war Präsident der American Economic Association im Jahr 1966 und Präsident der International Economic Association von 1971 bis 1974.

Kurz vor seinem Tod vollendete er den dritten in einer Reihe von zehn geplanten Bänden mit dem Titel Knowledge: Its Creation, Distribution, and Economic Significance. Machlup war auch an der Gründung der Bellagio-Gruppe in den frühen 1960er Jahren beteiligt und trat 1979 deren direktem Nachfolger, der Gruppe der Dreißig, bei.

Wichtige Arbeiten

Die Goldkernwährung, 1925. (Dissertation bei Ludwig von Mises)

"Transfer- und Preiseffekte", 1930, ZfN.

Der Aktienmarkt, Kredit und Kapitalbildung, 1931. (Online-E-Book)

"Die Liquidität des kurzfristigen Kapitals", 1932, Economica.

"A Note on Fixed Costs", 1934, Quarterly Journal of Economics (QJE).

"Professor Knight and the Period of Production", 1935, Journal of Political Economy (JPE).

"The Commonsense of the Elasticity of Substitution", 1935, Review of Economic Studies (RES).

Machlup, Fritz (15. Januar 1935). "Der Kapitalverbrauch in Österreich". Die Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik. 17 (1): 13-19. doi:10.2307/1928519. JSTOR 1928519.

"The Rate of Interest as Cost Factor and as a Capitalization Factor", 1935, American Economic Review (AER).

"Warum sich mit der Methodik befassen?", 1936, Economica.

"Über die Bedeutung des Grenzprodukts", 1937, Explorations in Economics.

"Monopol und Wettbewerb: Eine Klärung der Marktpositionen", 1937, VRE.

"Bewertung der praktischen Bedeutung der Theorie des monopolistischen Wettbewerbs", 1939, VRE.

"Periodenanalyse und Multiplikatortheorie", 1939, QJE.

"Die Theorie des Devisenhandels", 1939-40, Economica.

"Acht Fragen zum Gold", 1941, VRE.

"Erzwungenes oder induziertes Sparen: An exploration into its synonyms and homonyms", 1943, Review of Economics and Statistics (REStat).

Internationaler Handel und der nationale Einkommensmultiplikator, 1943. (Online-E-Book)

"Marginalanalyse und empirische Forschung", 1946, VRE.

"Eine Erwiderung an einen Anti-Marginalisten", 1947, VRE.

"Monopolistic Wage Determination as a Part of the General Problem of Monopoly", 1947, in Wage Determination and the Economics of Liberalism.

"Elastizitätspessimismus im internationalen Handel", 1950, Economia Internazionale.

"Three Concepts of the Balance of Payments and the So-Called Dollar Shortage", 1950, The Economic Journal (EJ).

"Schumpeters ökonomische Methodik", 1951, REStat.

Die politische Ökonomie des Monopols, 1952 (Online-E-Book).

"Die Merkmale und die Klassifizierung des Oligopols", 1952, Kyklos.

The Economics of Sellers' Competition, 1952 (Online-E-Book).

"Dollarknappheit und Ungleichheiten im Produktivitätswachstum", 1954, Scottish JPE.

"Das Problem der Verifikation in der Wirtschaftswissenschaft", 1955, Southern EJ.

"Characteristics and Types of Price Discrimination", 1955, in Stigler, Herausgeber, Business Concentration and Price Policies.

"Relative Preise und Gesamtausgaben in der Analyse der Abwertung", 1955, VRE.

"Der Minderwertigkeitskomplex der Sozialwissenschaften", 1956, in: Sennholz, Hrsg., Über Freiheit und freies Unternehmertum.

"The Terms-of-Trade Effects of Devaluation upon Real Income and the Balance of Trade", 1956, Kyklos.

"Professor Hicks' Revision der Nachfragetheorie", 1957, VRE.

"Disputes, Paradoxes and Dilemmas Concerning Economic Development", 1957, RISE.

"Equilibrium and Disequilibrium: Unangebrachte Konkretheit und verdeckte Politik", 1958, EJ.

"Kann es zu viel Forschung geben?", 1958, Wissenschaft.

"Struktur und Strukturwandel: Wieselwörter und Jargon", 1958, ZfN.

"The Optimum Lag of Imitation Behind Innovation", 1958, Festschrift til Frederik Zeuthen.

"Statik und Dynamik: Kaleidoskopische Worte", 1959, Southern EJ.

Mikro- und Makroökonomie: Umstrittene Grenzen und Ansprüche auf Überlegenheit, 1960.

"Operationale Konzepte und mentale Konstrukte in der Modell- und Theoriebildung", 1960, GdE.

"Das Angebot an Erfindern und Erfindungen", 1960, WWA.

"Eine andere Sichtweise auf die Inflation bei Kostenschub und Nachfrage", 1960, REStat.

"Sind die Sozialwissenschaften wirklich minderwertig?", 1961, Southern EJ.

Die Produktion und Verteilung von Wissen in den Vereinigten Staaten, 1962.

Aufsätze zur wirtschaftlichen Semantik, 1963.

"Conceptos operativos y constructos mentales en la elaboración de los modelos y de la teoría", 1963, Estudios económicos. Bahía Blanca, Argentinien.

"Warum sich Ökonomen nicht einig sind", 1964, Proceedings of APS.

Internationaler Zahlungsverkehr, Schulden und Gold, 1964.

"The Cloakroom Rule of International Reserve Creation and Resources Transfer", 1965, QJE.

"Adjustment, Compensatory Correction and Financing of Imbalances in International Payments", 1965, in Baldwin et al., Trade, Growth and the Balance of Payments.

"The Need for Monetary Reserves", 1966, Banca Nazionale del Lavoro, Quarterly Review (BNLQR).

"Operationalismus und reine Theorie in der Volkswirtschaftslehre", in Krupp, Herausgeber, The Structure of Economics.

"Unternehmensführung, nationales Interesse und Verhaltenstheorie", 1967, JPE.

"Theorien des Unternehmens: Marginalistische, verhaltenswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche", 1967, VRE.

"Wenn die Materie sprechen könnte", 1969, in Morgenbesser et al. (Hrsg.), Philosophie, Wissenschaft und Methodologie.

"Liberalism and Choice of Freedoms", 1969, in Streissler et al. (Hrsg.), Roads to Freedom: Essays zu Ehren von Friedrich A. von Hayek.

"Die Schaffung des Eurodollars: Eine Kriminalgeschichte", 1970, BNLQR.

"Homo Oeconomicus and His Class Mates", 1970, in Natanson, Editor, Phenomenology and Social Reality.

"The Universal Bogey", 1972, in Preston and Corry, editors, Essays in Honor of Lord Robbins.

"Friedrich von Hayeks Beiträge zur Wirtschaftswissenschaft", 1974, Swedish JE.

"A History of Thought on Economic Integration", 1977, Columbia University Press.

"Wissen: Its Creation, Distribution and Economic Significance", Princeton University Press.

Bd. 1: Wissen und Wissensproduktion, 1981

Bd. 2: Die Zweige des Lernens, 1982

Bd. 3: Die Ökonomie der Information und des Humankapitals, 1984

Machlup, Fritz (November 1984). "Por qué discrepan los economistas". Estudios económicos. 3 (5/6): 69–82. doi:10.52292/j.estudecon.1984.907.