Ingrid Olderock

Aus Das unsichtbare Imperium
Íngrid Olderöck
Geboren14 September 1943
Santiago, Chile
Gestorben17 March 2001 (57 years)

Íngrid Felicitas Olderöck Benhard (14. September 1943 - 17. März 2001), besser bekannt als "‚‘‚‘‚Frau der Hunde‘‚‘‚‘", war eine Majorin der Carabineros de Chile, die 1973 in eine Agentin der DINA (chilenische Geheimpolizei) umgewandelt wurde. Sie war verantwortlich für Menschenrechtsverletzungen in den ersten Jahren der Militärdiktatur in Chile.

Frühes Leben

Olderöck war eine Nachfahrin nationalsozialistisch gesinnter Deutscher - ihr Vater stammte aus Hamburg, ihre Mutter aus München. Sie emigrierte mit ihren Eltern und Schwestern nach Chile. Laut Nancy Guzmán, einer Journalistin und Autorin des Buches Ingrid Olderöck: Die Frau der Hunde" wuchs die spätere Agentin in einem sehr autoritären familiären Umfeld auf, in dem eine gewisse Verachtung für die lateinamerikanische Kultur herrschte, da man sie für weniger ordnungsliebend hielt. Ihre Eltern ließen ihre Kinder Musikinstrumente spielen, tanzen oder schreiben lernen, und sie mussten ausschließlich Deutsch sprechen.

Das sagte sie in einem Interview mit Guzmán:

Yo soy nazi desde pequeña, desde que aprendí que el mejor período que vivió Alemania fue cuando estuvieron los nazis en el poder, cuando había trabajo y tranquilidad y no había ladrones sinvergüenzas.
I have been a Nazi since I was a child, since I learned that the best period Germany experienced was when the Nazis were in power, when there was work and peace, and there were no shameless thieves.

—Ingrid Olderock: La mujer de los perros

Menschenrechtsverletzungen

Im Oktober 1973 trat Olderöck im Rang eines Hauptmanns in die DINA ein und nahm an der Frauenschule der Institution teil, in der etwa 70 Frauen in Foltermethoden und Unterdrückungstaktiken gegen Gegner der Militärdiktatur ausgebildet wurden. Quellen zufolge wurde sie während ihrer Zeit bei der DINA in Geheimnisse im Zusammenhang mit dem Projekt Andrea eingeweiht, das von der Pinochet-Militärdiktatur zur Herstellung und Anwendung von Sarin gegen Gegner geleitet wurde.

1974 richtete die DINA ihre ersten Haftanstalten ein, darunter auch Venda Sexy, wo Olderöck mit Hilfe eines Hundes namens "Volodia" Folterungen und Vergewaltigungen durchführte.

Als ihre Eltern starben, sorgte sie dafür, dass ihre Schwester gefoltert und vergewaltigt wurde, um an ihr Erbe zu kommen.

Attentatsversuch

Am 15. Juli 1981 wurde Olderöck in ihrem Haus Opfer eines Anschlags. Sie wurde von einem Kommando der Revolutionären Linken Bewegung (MIR) in den Kopf geschossen. Nach diesem Vorfall schied sie aus den Carabineros aus. Olderöck behauptete, dass der Angriff zwar von der MIR verübt wurde, aber von den Carabineros als Vergeltung für ihre Desertion geplant worden war. Laut Nancy Guzmán bestand Olderöck "immer darauf, dass der verstorbene General César Mendoza den Befehl zu ihrer Ermordung gab und dass Major Julio Benimelli ihn ausführte".

Tod

Olderöck starb am 17. März 2001 im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer stumpfen Magen-Darm-Blutung. Ihre Menschenrechtsverletzungen blieben ungesühnt. Als sie noch lebte, zeigte sie Anzeichen von Wahnsinn, verursacht durch das Projektil, das nach dem Angriff in ihrem Kopf steckte.

Kultureller Bezug

Die Geschichte von Olderöck diente als Inspiration für den animierten Kurzfilm Beast, der unter der Regie von Hugo Covarrubias im Jahr 2021 veröffentlicht wurde. Der Film wurde für einen Oscar in der Kategorie "Bester animierter Kurzfilm" nominiert.

Quellen

  • Guzmán, Nancy (2014). Ingrid Olderock : la mujer de los perros (in español) (1 ed.). Santiago de Chile: Ceibo Ediciones. ISBN 978-956-9071-89-8.{{cite book}}: CS1 maint: date and year (link)