James D. Bindenagel

Aus Das unsichtbare Imperium

James D. Bindenagel ist ein amerikanischer Diplomat und Autor, der von 1996 bis 1997 als Geschäftsträger in Deutschland tätig war. Von 2014 bis 2019 war er Direktor des Zentrums für Internationale Sicherheit und Governance an der Universität Bonn.

Frühes Leben und Ausbildung

Bindenagel wurde am 30. Juni 1949 in Huron, South Dakota, geboren. Er machte 1967 seinen Abschluss an der Huron High School und besuchte die University of South Dakota. Er hat einen Master of Arts in öffentlicher Verwaltung und einen Bachelor of Arts in Politikwissenschaft von der University of Illinois in Urbana-Champaign. Er ist seit 1973 mit Jean Lundfelt Bindenagel verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.

Bindenagel diente in der US-Armee als Leutnant der 3. Infanteriedivision.

Karriere

Frühe diplomatische Karriere

In den frühen 1990er Jahren war Bindenagel in der Privatwirtschaft tätig, und zwar als Direktor für internationale Regierungs- und Geschäftsprogramme bei Rockwell International. Von 1992 bis 1994 war er Direktor für mitteleuropäische Angelegenheiten im Büro für europäische und kanadische Angelegenheiten des US-Außenministeriums. Zum Zeitpunkt des Falls der Berliner Mauer war er stellvertretender Missionschef in Ostdeutschland und half bei den Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands. Von 1994 bis 1996 war er stellvertretender Leiter der Mission in Deutschland.

Chargé d'affaires in Deutschland (1996-1997)

Bindenagel wurde am 17. Juni 1996 von Bill Clinton zum Geschäftsträger in Deutschland ernannt und löste damit Charles E. Redman ab. Während seiner Amtszeit als Geschäftsträger nahm Bindenagel an der Enthüllung des Denkmals der Berliner Mauer in Chicago teil. Er wurde am 10. September 1997 aus der Mission entlassen und durch John C. Kornblum ersetzt.

Postdiplomatische Karriere

Im Jahr 1999 wurde Bindenagel von Bill Clinton zum US-Botschafter und Sonderbeauftragten für Holocaust-Fragen ernannt. Als Botschafter trug er dazu bei, dass Deutschland, Österreich und Frankreich Zahlungen in Höhe von 6 Mrd. USD für die Überlebenden des Holocaust leisteten. Er diente als Vizepräsident des Chicago on Global Affairs und als Vizepräsident der DePaul University.

Von 2014 bis 2019 war Bindenagel als Henry-Kissinger-Professor für Sicherheit und Governance an der Universität Bonn tätig. Derzeit ist er Seniorprofessor an der Universität.

Ehrungen

Auszeichnung des Ministers für besondere Verdienste, 2001

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, 2001

Bücher

Internationale Sicherheit im 21. Jahrhundert: Die internationale Verantwortung Deutschlands (2017; V&R Bonn). ISBN 9783847107620

Deutschland vom Frieden zur Macht: Kann Deutschland in Europa führen, ohne es zu dominieren? (2020; V&R Bonn). ISBN 9783847010517