Klaus von Dohnanyi
Klaus von Dohnanyi (deutsche Aussprache: [ˈklaʊs fɔn doˈnaːni]; geboren am 23. Juni 1928) ist ein deutscher Politiker der Sozialdemokratischen Partei (SPD). Er war von 1981 bis 1988 Bürgermeister von Hamburg.
Frühes Leben und Karriere
Dohnanyi wurde in Hamburg als Sohn von Christine von Dohnanyi und Hans von Dohnanyi, einem Juristen, geboren und war ein Neffe des lutherischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. Sein Großvater war der berühmte ungarische Komponist Ernst von Dohnányi. Sowohl sein Vater als auch sein Onkel wurden 1945 als Mitglieder des antinazistischen deutschen Widerstands hingerichtet. Sein jüngerer Bruder Christoph ist Dirigent. Er hat auch eine Schwester, Barbara.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität München und später in den Vereinigten Staaten an den Universitäten Columbia, Stanford und Yale begann Dohnanyi seine berufliche Laufbahn am Max-Planck-Institut für Internationales Privatrecht. Anschließend wechselte er zum Automobilhersteller Ford Motor Company, für den er sowohl in Detroit als auch in Köln tätig war, wo er die Planungsabteilung leitete. Von 1960 bis 1967 war er geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Marktforschung und Unternehmensberatung in München.
Politische Karriere
1969 wurde Dohnanyi als Abgeordneter des Landes Rheinland-Pfalz in den Deutschen Bundestag gewählt und war zunächst Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, später bis 1981 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft. Im Jahr 1981 wurde Dohnanyi zum Ersten Bürgermeister seiner Heimatstadt und damit zum Ministerpräsidenten des Bundeslandes Hamburg gewählt. Er war vom 24. Juni 1981 bis zum 8. Juni 1988 zwei Amtszeiten lang Erster Bürgermeister.
Nach dem Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung engagierte sich Dohnanyi für das Umstrukturierungsprogramm in Ostdeutschland und war von 1993 bis 1996 Sonderberater für Marktwirtschaft und Staat im Vorstand der Treuhandanstalt und ihrer Nachfolgegesellschaft BvS, die für die Privatisierung von Staatsbetrieben in den neuen Bundesländern zuständig war. Dohnanyi ist Mitglied des Konvents für Deutschland, eines parteiübergreifenden Think-Tanks mit konservativ-liberaler Ausrichtung.
Im Jahr 2004 war Dohnanyi (neben Edgar Most) Ko-Vorsitzender einer von der Regierung eingesetzten Kommission, die dem damals für den Aufbau Ost zuständigen Minister Manfred Stolpe einen 29-seitigen Bericht ("Empfehlungen für einen Richtungswechsel beim Aufbau Ost") vorlegte.
Andere Aktivitäten (Auswahl)
AIESEC Deutschland, Mitglied des Kuratoriums
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Mitglied des Senats
Bertelsmann Stiftung, Mitglied des Beirats (1989-1998)
Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Mitglied des Kuratoriums
Hamburger Theaterfestival, Mitglied des Kuratoriums