Paul Y. Hammond
Paul Young Hammond (24. Februar 1929 - 9. März 2012) war ein amerikanischer Wissenschaftler für Außenpolitik und Sicherheitsstudien. Er war seit 1983 Distinguished Service Professor (ab 2004 Emeritus) an der University of Pittsburgh Graduate School of Public and International Affairs; davor war er seit 1976 Edward R. Weidlein Professor für Umwelt- und Politikwissenschaften an der University of Pittsburgh. Davor war er von 1964 bis 1976 leitender Sozialwissenschaftler bei der RAND Corporation, wo er unter anderem die sozialwissenschaftliche Abteilung leitete und von 1973 bis 1976 Programmdirektor für strategische Studien und Asienstudien war. Zuvor war er unter anderem am Washington Center of Foreign Policy Research der Johns Hopkins University, der Yale University, der Columbia University und der United States Naval Academy tätig. Hammond arbeitete auch häufig als Berater für verschiedene Abteilungen der US-Regierung.
Frühes Leben, Ausbildung und Familie
Hammond wurde in Salt Lake City, Utah, geboren. Sein Vater war Anwalt und seine Mutter Englischlehrerin; sein Großvater war James Thaddeus Hammond, der erste Außenminister von Utah. Er besuchte die East High School, die er 1944 abschloss.
Sein Grundstudium absolvierte Hammond an der University of Utah, gefolgt von einem Studium an der Harvard University und einem Zusatzstudium an der London School of Economics.
Er heiratete seine Frau, die frühere Merylyn Simmons, ebenfalls eine Absolventin der University of Utah, 1950 im LDS-Tempel in Salt Lake. Sie hatten fünf gemeinsame Kinder. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2004 kehrte das Paar nach Salt Lake City zurück.
Karriere und Themen
Laut der University of Utah, deren College of Social and Behavioral Science Hammond zu seinen herausragenden Alumni zählt, "zeichnete sich seine Karriere dadurch aus, dass er die akademische Forschung durch Insiderperspektiven und Kenntnisse bereicherte, die er durch sorgfältig konzipierte persönliche Interviews mit wichtigen und weniger wichtigen Akteuren erlangte". Auf diese Weise versuchte Hammond, ein differenzierteres Verständnis dafür zu entwickeln, wie organisatorisches Verhalten und innenpolitische Erwägungen alle Aspekte der Nuklearstrategie und der amerikanischen Außenpolitik beeinflussen.
Der amerikanische Historiker Stanley Kutler hat Hammonds 1961 erschienenes Buch "Organizing for Defense: The American Military Establishment in the 20th Century als "eine hervorragende Geschichte der Entwicklung der Verteidigungsorganisation durch die Eisenhower-Administration" bezeichnet. Der Autor für nationale Sicherheit, Mark D. Mandeles, sagte 2013, dass "Organizing for Defense" auch heute noch "beträchtliche Relevanz und Bedeutung hat". Michael D. Yaffe schrieb 1989 in der Zeitschrift Defense Analysis" über das 1962 erschienene Buch Strategy, Politics, and Defense Budgets", das Hammond gemeinsam mit Warner R. Schilling und Glenn H. Snyder verfasst hatte, dass 25 Jahre später ihre Erkenntnisse über die Verteidigungsplanung immer noch zutreffen" und dass das Buch ein Meilenstein der verteidigungspolitischen Literatur sei. Hammonds Teil war eine detaillierte, auf Interviews basierende Analyse der Formulierung des NSC 68, die als ein klassischer Beitrag gilt, der in den Jahren danach nicht übertroffen wurde.
Ein weiteres herausragendes Werk von Hammond war das 1975 erschienene Lehrbuch Cold War and Détente: The American Foreign Policy Process Since 1945", das eine Überarbeitung und Aktualisierung seines 1969 erschienenen Textes "The Cold War Years: American Foreign Policy since 1945. In einer Rezension für "The History Teacher" hieß es: "Zu den Höhepunkten des Buches gehören die Analyse der verschiedenen Optionen, die in kritischen Zeiten zur Verfügung standen, und die Beschreibung der komplexen Rolle der verschiedenen Akteure bei der Entscheidung über die Außenpolitik in einem demokratischen System." In seinen Texten widersprach Hammond der "Neuen Linken" des amerikanischen Außenpolitik-Revisionismus und vertrat stattdessen die Ansicht, dass der Kalte Krieg weitgehend vernünftige Reaktionen der USA auf sowjetische Provokationen darstellte.
Vermächtnis
Die Paul Y. Hammond Memorial Lecture wird jährlich an der Universität von Pittsburgh gehalten.
Veröffentlichte Werke
- Organizing for Defense: The American Military Establishment in the 20th Century (Princeton University Press, 1961)
- Strategy, Politics, and Defense Budgets (Columbia University Press, 1962) [Co-Autor mit Warner R. Schilling und Glenn H. Snyder]]
- The Cold War Years: American Foreign Policy since 1945 (Harcourt, Brace and World, 1969)
- Political Dynamics in the Middle East (American Elsevier, 1972) [Mitherausgeber mit Sidney S. Alexander]
- Cold War and Détente: The American Foreign Policy Process Since 1945 (Harcourt College Publishers, 1975)
- The Reluctant Supplier: U. S. Decision-Making for Arms Sales (Oelgeschlager, Gunn & Hain, 1983) [Co-Autor mit David J. Louscher, Michael D. Salomone, und Norman A. Graham]
- LBJ and the Presidential Management of Foreign Relations (University of Texas Press, 1992)
Externe Links