Xerox: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Xerox Holdings Corporation''' (, {{respell|ZEER|ocks}}; auch einfach als '''Xerox''' bekannt) ist ein amerikanisches Unternehmen, das Druck- und digitale Dokumentenprodukte und -dienstleistungen in mehr als 160 Ländern vertreibt. Der Hauptsitz von Xerox befindet sich in Norwalk, Connecticut (im Oktober 2007 wurde er von Stamford, Connecticut, verlegt), obwohl das Unternehmen in New York eingetragen ist und die meisten Mitarbeiter in der Umgebung von Rochester, New York, beschäftigt sind, dem Gebiet, in dem das Unternehmen gegründet wurde. Anfang 2010 kaufte das Unternehmen Affiliated Computer Services für 6,4 Milliarden Dollar. Als ein großes entwickeltes Unternehmen ist es durchweg in der Liste der Fortune 500-Unternehmen platziert.
Die '''Xerox Holdings Corporation''' (, ; auch einfach als '''Xerox''' bekannt) ist ein amerikanisches Unternehmen, das Druck- und digitale Dokumentenprodukte und -dienstleistungen in mehr als 160 Ländern vertreibt. Der Hauptsitz von Xerox befindet sich in Norwalk, Connecticut (im Oktober 2007 wurde er von Stamford, Connecticut, verlegt), obwohl das Unternehmen in New York eingetragen ist und die meisten Mitarbeiter in der Umgebung von Rochester, New York, beschäftigt sind, dem Gebiet, in dem das Unternehmen gegründet wurde. Anfang 2010 kaufte das Unternehmen Affiliated Computer Services für 6,4 Milliarden Dollar. Als ein großes entwickeltes Unternehmen ist es durchweg in der Liste der Fortune 500-Unternehmen platziert.
Am 31. Dezember 2016 gliederte Xerox seinen Geschäftsbereich Business Process Service, der im Wesentlichen aus dem Kauf von Affiliated Computer Services hervorging, in ein neues börsennotiertes Unternehmen, Conduent, aus. Xerox konzentriert sich auf sein Geschäft mit Dokumententechnologie und Dokumenten-Outsourcing und wurde von 1961 bis 2021 an der NYSE und seit 2021 an der [[Nasdaq]] gehandelt.
Am 31. Dezember 2016 gliederte Xerox seinen Geschäftsbereich Business Process Service, der im Wesentlichen aus dem Kauf von Affiliated Computer Services hervorging, in ein neues börsennotiertes Unternehmen, Conduent, aus. Xerox konzentriert sich auf sein Geschäft mit Dokumententechnologie und Dokumenten-Outsourcing und wurde von 1961 bis 2021 an der NYSE und seit 2021 an der [[Nasdaq]] gehandelt.
Forscher bei Xerox und seinem Palo Alto Research Center erfanden mehrere wichtige Elemente des Personal Computing, wie die Desktop-Metapher GUI, die Computermaus und das Desktop-Computing. Die Konzepte wurden von Apple Inc. und später von [[Microsoft]] übernommen.
Forscher bei Xerox und seinem Palo Alto Research Center erfanden mehrere wichtige Elemente des Personal Computing, wie die Desktop-Metapher GUI, die Computermaus und das Desktop-Computing. Die Konzepte wurden von Apple Inc. und später von [[Microsoft]] übernommen.
==Geschichte==
==Geschichte==
Xerox wurde 1906 in Rochester, New York, als '''The Haloid Photographic Company''' gegründet. Sie stellte Fotopapier und -geräte her.
Xerox wurde 1906 in Rochester, New York, als '''The Haloid Photographic Company''' gegründet. Sie stellte Fotopapier und -geräte her.
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In den 1960er Jahren hatte Xerox eine beherrschende Stellung auf dem Fotokopierermarkt inne. Im Jahr 1960 wurde in Webster, New York, eine Xerographie-Forschungseinrichtung namens Wilson Center for Research and Technology eröffnet. Im Jahr 1961 änderte das Unternehmen seinen Namen in Xerox Corporation. Die Xerox-Stammaktien (XRX) wurden 1961 an der New York Stock Exchange und 1990 an der Chicago Stock Exchange notiert.
In den 1960er Jahren hatte Xerox eine beherrschende Stellung auf dem Fotokopierermarkt inne. Im Jahr 1960 wurde in Webster, New York, eine Xerographie-Forschungseinrichtung namens Wilson Center for Research and Technology eröffnet. Im Jahr 1961 änderte das Unternehmen seinen Namen in Xerox Corporation. Die Xerox-Stammaktien (XRX) wurden 1961 an der New York Stock Exchange und 1990 an der Chicago Stock Exchange notiert.


1963 stellte Xerox den Xerox 813 vor, den ersten Tischkopierer für Normalpapier, und verwirklichte damit Carlsons Vision eines Kopierers, der auf jeden Bürotisch passt. Zehn Jahre später, im Jahr 1973, folgte ein einfacher analoger Farbkopierer, der auf dem 914 basierte. Der 914 selbst wurde schrittweise zum 420 und 720 weiterentwickelt. Der 813 wurde in ähnlicher Weise zu den Produkten 330 und 660 und schließlich auch zum Desktop-Mikrofichedrucker 740 weiterentwickelt.{{Needs citation|date=June 2024}}
1963 stellte Xerox den Xerox 813 vor, den ersten Tischkopierer für Normalpapier, und verwirklichte damit Carlsons Vision eines Kopierers, der auf jeden Bürotisch passt. Zehn Jahre später, im Jahr 1973, folgte ein einfacher analoger Farbkopierer, der auf dem 914 basierte. Der 914 selbst wurde schrittweise zum 420 und 720 weiterentwickelt. Der 813 wurde in ähnlicher Weise zu den Produkten 330 und 660 und schließlich auch zum Desktop-Mikrofichedrucker 740 weiterentwickelt.


Mit dem Xerox 2400, der 1966 auf den Markt kam, wagte Xerox erstmals den Schritt ins Duplizieren (im Gegensatz zum Kopieren). Die Modellnummer bezeichnete die Anzahl der in einer Stunde produzierten Ausdrucke. Dieses Gerät war zwar nicht so schnell wie der Offsetdruck, verfügte aber über den branchenweit ersten automatischen Dokumenteneinzug, eine Papierschneide- und Perforiermaschine sowie eine Sortiermaschine (Collator). Dieses Produkt wurde bald um fünfzig Prozent beschleunigt und wurde zum Xerox 3600 Duplicator.{{Needs citation|date=June 2024}}
Mit dem Xerox 2400, der 1966 auf den Markt kam, wagte Xerox erstmals den Schritt ins Duplizieren (im Gegensatz zum Kopieren). Die Modellnummer bezeichnete die Anzahl der in einer Stunde produzierten Ausdrucke. Dieses Gerät war zwar nicht so schnell wie der Offsetdruck, verfügte aber über den branchenweit ersten automatischen Dokumenteneinzug, eine Papierschneide- und Perforiermaschine sowie eine Sortiermaschine (Collator). Dieses Produkt wurde bald um fünfzig Prozent beschleunigt und wurde zum Xerox 3600 Duplicator.


In der Zwischenzeit lieh sich ein kleines Laborteam Kopierer aus und modifizierte sie. Das Labor entwickelte die so genannte Long Distance Xerography (LDX), um einen modifizierten 813-Kopierer über einen speziellen Dienst (TELPAK) des öffentlichen Telefonnetzes mit einem CRT-basierten Scanner zu verbinden, so dass ein auf einem Gerät gescanntes Dokument auf dem anderen ausgedruckt werden konnte. Das LDX-System wurde 1964 eingeführt. 1966 folgte der Magnafax-Telekopierer, eine viel kleinere, langsamere und preiswertere Version, die akustisch mit einem Tischtelefon gekoppelt war. Faxgeräte sollten sich jedoch erst in den 1980er Jahren wirklich durchsetzen.{{Needs citation|date=June 2024}}
In der Zwischenzeit lieh sich ein kleines Laborteam Kopierer aus und modifizierte sie. Das Labor entwickelte die so genannte Long Distance Xerography (LDX), um einen modifizierten 813-Kopierer über einen speziellen Dienst (TELPAK) des öffentlichen Telefonnetzes mit einem CRT-basierten Scanner zu verbinden, so dass ein auf einem Gerät gescanntes Dokument auf dem anderen ausgedruckt werden konnte. Das LDX-System wurde 1964 eingeführt. 1966 folgte der Magnafax-Telekopierer, eine viel kleinere, langsamere und preiswertere Version, die akustisch mit einem Tischtelefon gekoppelt war. Faxgeräte sollten sich jedoch erst in den 1980er Jahren wirklich durchsetzen.


1968 wurde C. Peter McColough, ein langjähriger Manager von Haloid und Xerox, CEO von Xerox. Im selben Jahr konsolidierte das Unternehmen seinen Hauptsitz am Xerox Square in der Innenstadt von Rochester, New York, mit seinem 30-stöckigen Xerox Tower.
1968 wurde C. Peter McColough, ein langjähriger Manager von Haloid und Xerox, CEO von Xerox. Im selben Jahr konsolidierte das Unternehmen seinen Hauptsitz am Xerox Square in der Innenstadt von Rochester, New York, mit seinem 30-stöckigen Xerox Tower.
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1985 verkaufte Xerox alle seine Verlagstöchter, darunter University Microfilms und R. R. Bowker.
1985 verkaufte Xerox alle seine Verlagstöchter, darunter University Microfilms und R. R. Bowker.


Der Farbkopierer 6500 wurde ebenfalls 1986 eingeführt. Das erste Exemplar wurde in Philadelphia von Jack Schneider verkauft.{{Needs citation|date=June 2024}}
Der Farbkopierer 6500 wurde ebenfalls 1986 eingeführt. Das erste Exemplar wurde in Philadelphia von Jack Schneider verkauft.


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Aktuelle Version vom 4. August 2024, 00:33 Uhr

Xerox Holdings Corporation
FormerlyHaloid Photographic Company
Company typePublic
Traded as
  • S&P 600 component
IndustryInformation technology
FoundedApril 18, 1906; 119 years ago (1906-04-18), in Rochester, New York, U.S.
Founders
  • Joseph C. Wilson
  • Chester Carlson
Headquarters
Norwalk, Connecticut
,
U.S.
Area served
Worldwide
Key people
  • Keith Cozza (chairman)
  • Steve Bandrowczak (CEO)
Products
  • Office printers
  • Production printers & digital presses
  • Multi-function printers
  • Wide format printers, Projectors
  • Scanners
  • Copiers
  • Office equipment
ServicesDocument services
RevenueIncrease US$7,11 billion (2022)
Operating income
Increase US$−328 million (2022)
Net income
Increase US$−322 million (2022)
Total assetsDecrease US$11,54 billion (2022)
Total equityDecrease US$3,34 billion (2022)
Number of employees
20,500 (2022)
Subsidiaries
  • Affiliated Computer Services
  • CareAR
  • Xerox India
Websitexerox.com

Die Xerox Holdings Corporation (, ; auch einfach als Xerox bekannt) ist ein amerikanisches Unternehmen, das Druck- und digitale Dokumentenprodukte und -dienstleistungen in mehr als 160 Ländern vertreibt. Der Hauptsitz von Xerox befindet sich in Norwalk, Connecticut (im Oktober 2007 wurde er von Stamford, Connecticut, verlegt), obwohl das Unternehmen in New York eingetragen ist und die meisten Mitarbeiter in der Umgebung von Rochester, New York, beschäftigt sind, dem Gebiet, in dem das Unternehmen gegründet wurde. Anfang 2010 kaufte das Unternehmen Affiliated Computer Services für 6,4 Milliarden Dollar. Als ein großes entwickeltes Unternehmen ist es durchweg in der Liste der Fortune 500-Unternehmen platziert. Am 31. Dezember 2016 gliederte Xerox seinen Geschäftsbereich Business Process Service, der im Wesentlichen aus dem Kauf von Affiliated Computer Services hervorging, in ein neues börsennotiertes Unternehmen, Conduent, aus. Xerox konzentriert sich auf sein Geschäft mit Dokumententechnologie und Dokumenten-Outsourcing und wurde von 1961 bis 2021 an der NYSE und seit 2021 an der Nasdaq gehandelt. Forscher bei Xerox und seinem Palo Alto Research Center erfanden mehrere wichtige Elemente des Personal Computing, wie die Desktop-Metapher GUI, die Computermaus und das Desktop-Computing. Die Konzepte wurden von Apple Inc. und später von Microsoft übernommen.

Geschichte

Xerox wurde 1906 in Rochester, New York, als The Haloid Photographic Company gegründet. Sie stellte Fotopapier und -geräte her.

Im Jahr 1938 erfand Chester Carlson, ein unabhängig arbeitender Physiker, ein Verfahren zum Drucken von Bildern mit Hilfe einer elektrisch geladenen, mit Fotoleitern beschichteten Metallplatte und Trockenpulver-"Toner". Es sollte jedoch noch mehr als 20 Jahre dauern, bis das erste automatische Gerät zur Herstellung von Kopien auf den Markt kam, das einen Dokumenteneinzug, Abtastlicht und eine rotierende Trommel verwendete.

Joseph C. Wilson, der als der "Gründer von Xerox" gilt, übernahm Haloid von seinem Vater. Er erkannte das Potenzial von Carlsons Erfindung und unterzeichnete 1946 einen Vertrag, um sie zu einem kommerziellen Produkt zu entwickeln. Wilson blieb bis 1967 Präsident/CEO von Xerox und diente bis zu seinem Tod 1971 als Vorsitzender.

Auf der Suche nach einem Begriff zur Unterscheidung seines neuen Systems stellte Haloid einen griechischen Gelehrten an der Ohio State University ein und prägte den Begriff Xerographie aus zwei griechischen Wurzeln, die "trockene Schrift" bedeuten. Haloid änderte 1958 seinen Namen in Haloid Xerox und wurde 1961 zur Xerox Corporation.

Bevor der 914 auf den Markt kam, testete Xerox den Markt mit einer weiterentwickelten Version des Prototyps eines handbetriebenen Geräts, dem Flat-plate 1385. Der 1385 war aufgrund seiner Langsamkeit nicht wirklich ein brauchbarer Kopierer. Daher wurde er als Plattenbelichter für den Addressograph-Multigraph Multilith 1250 und verwandte Bogenoffsetdruckmaschinen auf dem Markt für Offsetlithografie verkauft. Es war nicht viel mehr als eine hochwertige, handelsübliche Plattenkamera, die als horizontale Podestkamera montiert war, komplett mit Fotoflutlicht und Zeitschaltuhr. Der Glasfilm/die Glasplatte war durch eine selenbeschichtete Aluminiumplatte ersetzt worden. Durch geschickte Elektrik wurde diese zu einem schnell entwickelbaren und wiederverwendbaren Ersatz für Film. Ein geübter Anwender konnte schnell Druckplatten aus Papier und Metall in einer höheren Qualität als bei fast allen anderen Verfahren herstellen. Nachdem Xerox als Lieferant für die Offsetlithographie begonnen hatte, wollte das Unternehmen nun einen Teil des Offsetmarktes erobern.

Auf den 1385 folgte 1955 der erste automatische xerografische Drucker, der Copyflo. Der Copyflo war ein großer Mikrofilmdrucker, der Positivdrucke auf Rollenpapier von jeder Art von Mikrofilmnegativ herstellen konnte. Nach dem Copyflo wurde das Verfahren verkleinert, um den Mikrofilmdrucker 1824 herzustellen. Dieses immer noch große Gerät war nur halb so groß und schwer und druckte auf von Hand zugeführtes, zugeschnittenes Papier, das von einer der beiden Greiferstangen durch den Prozess gezogen wurde. Eine verkleinerte Version dieses Greiferzuführungssystems sollte die Grundlage für den Tischkopierer 813 werden.

Xerox 914

Das Unternehmen erlangte 1959 mit der Einführung des Xerox 914, "dem erfolgreichsten Einzelprodukt aller Zeiten", große Bekanntheit. Der 914, der erste Normalpapier-Fotokopierer, wurde von Carlson und John H. Dessauer entwickelt; er war so beliebt, dass Xerox bis Ende 1961 fast 60 Millionen Dollar Umsatz machte. Das Produkt wurde durch eine innovative Werbekampagne verkauft, in der gezeigt wurde, dass sogar Affen auf Knopfdruck Kopien anfertigen konnten - die Einfachheit sollte zur Grundlage der Xerox Produkte und Benutzeroberflächen werden. Die Umsätze stiegen bis 1965 auf über 500 Millionen Dollar.

Xeronic Computerdrucker

1956 gründete Haloid in Großbritannien ein Joint Venture mit der Rank Organisation, deren Tochtergesellschaft Rank Precision Industries Ltd. mit der Anglisierung der US-Produkte beauftragt wurde. Rank's Precision Industries entwickelte daraufhin den Xeronic Computerdrucker und Rank Data Systems Ltd. wurde gegründet, um das Produkt auf den Markt zu bringen. Er verwendete Kathodenstrahlröhren, um die Zeichen und Formulare zu erzeugen, die von Mikrofilmbildern überlagert werden konnten. Ursprünglich war geplant, dass die Computerfirmen Ferranti und AEI den Xeronic als Online-Peripheriegerät verkaufen sollten, aber aufgrund von Schnittstellenproblemen wechselte Rank zu einer Magnetband-Offline-Technik. 1962 bestellte Lyons Computers Ltd. den Drucker für seinen LEO III-Computer, und 1964 wurde er ausgeliefert. Er druckte 2.888 Zeilen pro Minute und war damit langsamer als die angestrebten 5.000 Zeilen pro Minute.

1960s

In den 1960er Jahren hatte Xerox eine beherrschende Stellung auf dem Fotokopierermarkt inne. Im Jahr 1960 wurde in Webster, New York, eine Xerographie-Forschungseinrichtung namens Wilson Center for Research and Technology eröffnet. Im Jahr 1961 änderte das Unternehmen seinen Namen in Xerox Corporation. Die Xerox-Stammaktien (XRX) wurden 1961 an der New York Stock Exchange und 1990 an der Chicago Stock Exchange notiert.

1963 stellte Xerox den Xerox 813 vor, den ersten Tischkopierer für Normalpapier, und verwirklichte damit Carlsons Vision eines Kopierers, der auf jeden Bürotisch passt. Zehn Jahre später, im Jahr 1973, folgte ein einfacher analoger Farbkopierer, der auf dem 914 basierte. Der 914 selbst wurde schrittweise zum 420 und 720 weiterentwickelt. Der 813 wurde in ähnlicher Weise zu den Produkten 330 und 660 und schließlich auch zum Desktop-Mikrofichedrucker 740 weiterentwickelt.

Mit dem Xerox 2400, der 1966 auf den Markt kam, wagte Xerox erstmals den Schritt ins Duplizieren (im Gegensatz zum Kopieren). Die Modellnummer bezeichnete die Anzahl der in einer Stunde produzierten Ausdrucke. Dieses Gerät war zwar nicht so schnell wie der Offsetdruck, verfügte aber über den branchenweit ersten automatischen Dokumenteneinzug, eine Papierschneide- und Perforiermaschine sowie eine Sortiermaschine (Collator). Dieses Produkt wurde bald um fünfzig Prozent beschleunigt und wurde zum Xerox 3600 Duplicator.

In der Zwischenzeit lieh sich ein kleines Laborteam Kopierer aus und modifizierte sie. Das Labor entwickelte die so genannte Long Distance Xerography (LDX), um einen modifizierten 813-Kopierer über einen speziellen Dienst (TELPAK) des öffentlichen Telefonnetzes mit einem CRT-basierten Scanner zu verbinden, so dass ein auf einem Gerät gescanntes Dokument auf dem anderen ausgedruckt werden konnte. Das LDX-System wurde 1964 eingeführt. 1966 folgte der Magnafax-Telekopierer, eine viel kleinere, langsamere und preiswertere Version, die akustisch mit einem Tischtelefon gekoppelt war. Faxgeräte sollten sich jedoch erst in den 1980er Jahren wirklich durchsetzen.

1968 wurde C. Peter McColough, ein langjähriger Manager von Haloid und Xerox, CEO von Xerox. Im selben Jahr konsolidierte das Unternehmen seinen Hauptsitz am Xerox Square in der Innenstadt von Rochester, New York, mit seinem 30-stöckigen Xerox Tower.

Xerox begann mit einer Reihe von Übernahmen. Es kaufte University Microfilms International im Jahr 1962, Electro-Optical Systems im Jahr 1963 und R. R. Bowker im Jahr 1967. 1969 erwarb Xerox Scientific Data Systems (SDS), das in Xerox Data Systems (XDS) umbenannt wurde und in den 1960er und 1970er Jahren die Sigma-Reihe und die Nachfolgeserie XDS 5xx von Großrechnern produzierte. Xerox verkaufte XDS im Jahr 1975 an Honeywell.

1970s

Archie McCardell wurde 1971 zum Präsidenten des Unternehmens ernannt. Während seiner Amtszeit führte Xerox den Xerox 6500 ein, seinen ersten Farbkopierer. Während McCardells Amtszeit bei Xerox verkündete das Unternehmen 1973, 1974 und 1975 Rekordumsätze, -einnahmen und -gewinne. John Carrol wurde zum Geldgeber, der das Unternehmen später in ganz Nordamerika verbreitete.

Mitte der 1970er Jahre führte Xerox das "Xerox 9200 Duplicating System" ein. Ursprünglich sollte es an Druckereien verkauft werden, um deren Produktivität zu steigern. Es war mit zwei Abzügen pro Sekunde (7200 pro Stunde) doppelt so schnell wie das Dupliziersystem 3600. Ihm folgte das 9400, das Auto-Duplexing beherrschte, und dann das 9500, das zusätzlich eine variable Zoom-Reduzierung und eine elektronische Helligkeits-/Dunkelheitssteuerung bot.

In einem Super Bowl-Werbespot für den 9200 aus dem Jahr 1975 präsentierte Xerox erstmals eine Werbekampagne mit "Brother Dominic", einem Mönch, der mit dem 9200-System jahrzehntelanges manuelles Kopieren ersparte. Vor der Ausstrahlung wurde befürchtet, dass der Werbespot als blasphemisch verurteilt werden würde. Als der Spot jedoch dem Erzbischof von New York vorgeführt wurde, fand er ihn amüsant und gab ihm seinen Segen. Dominic, dargestellt von Jack Eagle, wurde bis in die 1980er Jahre hinein das Gesicht von Xerox.

Nach diesen Jahren der Rekordgewinne schloss Xerox 1975 einen Kartellprozess mit der United States Federal Trade Commission (FTC) ab, die damals unter der Leitung von Frederic M. Scherer stand. Die Xerox-Zustimmungsvereinbarung hatte die Zwangslizenzierung des gesamten Patentportfolios des Unternehmens zur Folge, hauptsächlich an japanische Wettbewerber. Innerhalb von vier Jahren nach dem Consent Decree fiel der Anteil von Xerox am US-Kopierermarkt von fast 100% auf weniger als 14%.

1979 kaufte Xerox Western Union International (WUI) als Basis für sein geplantes Xerox Telecommunications Network (XTEN) für die Kommunikation im Nahbereich. Nach drei Jahren, im Jahr 1982, entschied das Unternehmen jedoch, dass die Idee ein Fehler war und verkaufte seine Vermögenswerte mit Verlust an MCI.

1980s

David T. Kearns, der seit 1971 bei Xerox tätig war, übernahm 1982 den Posten des CEO. In den 1980er und 1990er Jahren wurde das Unternehmen durch die Verbesserung des Qualitätsdesigns und die Neuausrichtung der Produktlinie wiederbelebt. In dem Bestreben, über Kopierer hinaus zu expandieren, führte Xerox 1981 eine Reihe elektronischer Speicherschreibmaschinen, die Memorywriter, ein, die einen Marktanteil von 20 % erreichten, hauptsächlich auf Kosten von IBM.

1983 kaufte Xerox Crum & Forster, eine Versicherungsgesellschaft, und gründete 1984 Xerox Financial Services (XFS).

1985 verkaufte Xerox alle seine Verlagstöchter, darunter University Microfilms und R. R. Bowker.

Der Farbkopierer 6500 wurde ebenfalls 1986 eingeführt. Das erste Exemplar wurde in Philadelphia von Jack Schneider verkauft.

1990s

Xerox "Pixelated X" logo used from 1994-2008

1990 trat Paul Allaire, der seit 1966 in der Geschäftsführung von Xerox tätig war, die Nachfolge von David Kearns an, der das gesetzliche Rentenalter erreicht hatte.

Die Entwicklung digitaler Fotokopierer in den 1990er Jahren und eine Überarbeitung der gesamten Produktpalette verschafften Xerox erneut einen technischen Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten. Im Jahr 1990 brachte Xerox den DocuTech Production Publisher Model 135 auf den Markt und läutete damit das Print-on-Demand-Verfahren ein. Die digitalen Fotokopierer waren im Wesentlichen High-End-Laserdrucker mit integrierten Scannern. Schon bald wurden viele Modelle, die als Multifunktionsgeräte (MFM) bezeichnet wurden und an Computernetzwerke angeschlossen werden konnten, mit zusätzlichen Funktionen wie Netzwerkdruck und Faxfunktion ausgestattet. Xerox arbeitete daran, sein Produkt in eine Dienstleistung umzuwandeln und bot Unternehmen einen kompletten Dokumentenservice an, einschließlich Lieferung, Wartung, Konfiguration und Benutzerunterstützung.

Um dieses Image zu verstärken, führte das Unternehmen 1994 eine Unternehmenssignatur, "The Document Company", über seinem Hauptlogo ein und führte ein rotes digitales X ein. Das digitale X symbolisierte den Übergang von Dokumenten zwischen der Papier- und der digitalen Welt.

Im April 1999 wurde Allaire von Richard Thoman abgelöst, der 1997 von IBM als Präsident geholt worden war. Thoman war der erste "Außenseiter" an der Spitze von Xerox und trat im Jahr 2000 zurück.

2000s

Nach Thomans Rücktritt übernahm Allaire erneut den Posten des CEO und blieb bis zur Ernennung von Anne M. Mulcahy, einer weiteren langjährigen Xerox-Führungskraft, im Amt. Der Turnaround von Xerox wurde größtenteils von Mulcahy angeführt, die im Mai 2000 zur Präsidentin, im August 2001 zum CEO und im Januar 2002 zur Vorsitzenden ernannt wurde. Sie leitete einen aggressiven Sanierungsplan ein, der Xerox bis Ende 2002 wieder in die Gewinnzone brachte, während gleichzeitig die Schulden abgebaut, die Barmittel erhöht und weiter in Forschung und Entwicklung investiert wurden.

Im Jahr 2000 übernahm Xerox die Farbdruck- und Bildgebungsabteilung von Tektronix in Wilsonville, Oregon, für 925 Millionen US-Dollar. Daraus entstand die heutige Xerox Phaser-Produktlinie sowie die Xerox Festtinten-Drucktechnologie.

Im September 2004 feierte Xerox den 45. Geburtstag des Xerox 914. Zwischen 1959 und 1976, dem Jahr, in dem die Produktion des 914 eingestellt wurde, wurden weltweit mehr als 200.000 Geräte hergestellt. Heute ist der 914 als Artefakt in der Smithsonian Institution ein Teil der amerikanischen Geschichte.

Im November 2006 schloss Xerox die Übernahme von XMPie ab. XMPie, ein Anbieter von Software für medienübergreifendes One-to-One-Marketing mit variablen Daten, war die erste Akquisition von Xerox, die als eigenständiges Unternehmen und nicht als Abteilung von Xerox bestehen blieb und bis heute von ihrem ursprünglichen Gründer Jacob Aizikowitz geleitet wird.

Im Oktober 2008 wurde Xerox Canada Ltd. von Mediacorp Canada Inc. zu einem der Top-Arbeitgeber des Großraums Toronto ernannt, was von der Zeitung Toronto Star bekannt gegeben wurde.

Am 1. Juli 2009 trat Ursula Burns die Nachfolge von Anne Mulcahy als CEO von Xerox an. Burns war die erste afroamerikanische Frau an der Spitze eines Unternehmens von der Größe von Xerox.

Am 28. September 2009 kündigte Xerox die geplante Übernahme von Affiliated Computer Services, einem Dienstleistungs- und Outsourcing-Unternehmen, für 6,4 Milliarden Dollar an. Die Übernahme wurde im Februar 2010 abgeschlossen. Xerox gab an, 4,935 Xerox-Aktien und 18,60 Dollar in bar für jede Aktie von ACS zu zahlen, was insgesamt 6,4 Milliarden Dollar oder 63,11 Dollar pro Aktie für das Unternehmen bedeutet.

2010s

Im Mai 2011 erwarb Xerox NewField IT für eine ungenannte Summe.

Im Dezember 2013 verkaufte Xerox seine Produktdesign-, Engineering- und Chemie-Gruppe für Festtinten in Wilsonville, Oregon, und die damit verbundenen Vermögenswerte, die zuvor von Tektronix erworben worden waren, für 32,5 Millionen Dollar in bar an 3D Systems.

Im Dezember 2014 verkaufte Xerox das IT-Outsourcing-Geschäft, das es 2009 von Affiliated Computer Services erworben hatte, für 1,05 Milliarden Dollar an Atos.

Im Januar 2016 kündigte Xerox - Berichten zufolge unter dem Druck des aktivistischen Aktionärs und Corporate Raiders Carl Icahn - an, dass es bis zum Ende des Jahres seinen Geschäftsbereich Business Services, der größtenteils aus Affiliated Computer Services besteht, in ein eigenes börsennotiertes Unternehmen ausgliedern wird. Der Name und das Management des neuen Unternehmens standen zum Zeitpunkt der Ankündigung noch nicht fest. Icahn wird drei Mitglieder des Verwaltungsrats des neuen Unternehmens ernennen und eine Person auswählen, die bei der Suche nach einem CEO beratend tätig sein wird. Im Juni gab das Unternehmen bekannt, dass der Geschäftsbereich Dokumentenmanagement den Namen Xerox beibehalten und das neue Unternehmen für Geschäftsdienstleistungen Conduent heißen wird. Es gab auch bekannt, dass Ashok Vemuri als CEO von Conduent fungieren wird und dass Icahn drei Sitze im Vorstand des neuen Unternehmens kontrollieren wird. Das Unternehmen sucht weiterhin einen CEO für Xerox. Im Mai gab Burns ihre Absicht bekannt, als CEO zurückzutreten, aber weiterhin als Chairman des Dokumentenmanagementgeschäfts tätig zu sein. Im Juni 2016 gab das Unternehmen bekannt, dass Jeff Jacobson nach Abschluss der geplanten Aufteilung des Unternehmens neuer CEO werden wird. Dies trat im Januar 2017 in Kraft.

Am 31. Januar 2018 gab Xerox bekannt, dass Fujifilm zugestimmt hatte, für 6,1 Milliarden US-Dollar eine 50,1%ige Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen zu erwerben, die in das bestehende Joint Venture Fuji Xerox (mit einem Wert von 18 Milliarden US-Dollar nach der Übernahme) eingebracht werden sollte.

Am 1. Mai 2018 wurde bekannt gegeben, dass Chairman Robert Keegan und CEO Jeff Jacobson sowie vier weitere Direktoren im Rahmen eines Deals mit den Investoren Carl Icahn und Darwin Deason zurücktreten würden, die sich mit einem Proxy-Fight gegen den Fujifilm-Deal gewehrt hatten. Am 4. Mai zog sich Xerox aus dem Geschäft zurück, nachdem die Bedingungen für die Beendigung des Rechtsstreits nicht erfüllt worden waren. Icahn und Deason reagierten mit einem offenen Brief an die Aktionäre, in dem sie den Vorstand und das Management beschuldigten. Am 13. Mai wurde eine neue Vereinbarung getroffen, die zusätzlich die Fujifilm-Transaktion aufhob.

Im November 2019 begann Xerox, eine feindliche Übernahme des PC- und Druckerherstellers HP Inc. anzustreben und erklärte seine Absicht, sich "direkt" mit den Aktionären auseinanderzusetzen, nachdem HP zwei unaufgeforderte Angebote für das Unternehmen abgelehnt hatte. Im Januar 2020 erklärte Xerox, dass es die Ersetzung des Vorstands von HP anstreben würde.

2020s

Im Februar 2020 gab Xerox die Einstellung von Tali Rosman als VP des 3D-Geschäfts von Xerox bekannt. Sie kommt von NICE Ltd. zu Xerox, wo sie Vizepräsidentin und Leiterin des Geschäftsbetriebs für Nord- und Südamerika war. Sie wird an CTO Naresh Shanker berichten.

Am 5. März gab HP bekannt, dass der Verwaltungsrat von HP das Bar- und Aktienangebot von Xerox in Höhe von 24 Dollar pro Aktie einstimmig abgelehnt hat.

Am 13. März gab Xerox bekannt, dass das Unternehmen seine Kampagne zur Übernahme von HP auf Eis legt und weitere Präsentationen, Interviews mit der Presse und Treffen mit HP-Aktionären verschiebt. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Chief Executive von Xerox, John Visentin, nannte die COVID-19-Pandemie als Hauptgrund und sagte: "Angesichts der eskalierenden Covid-19-Pandemie muss Xerox der Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter, Kunden, Partner und verbundenen Unternehmen Vorrang vor allen anderen Überlegungen einräumen, einschließlich des Vorschlags zur Übernahme von HP."

Am 31. März 2020 zog Xerox sein Angebot von 24 $ pro Aktie zurück.

Im September 2020 eröffnete Xerox sein North Carolina Center of Excellence in Cary, North Carolina.

Im September 2021 kündigte Xerox an, seinen Börsenticker nach 60 Jahren von der New York Stock Exchange auf die Nasdaq zu verlegen. Visentin beschrieb diesen Schritt als "[Herausforderung] des Status Quo durch die Entwicklung und Nutzung neuer Innovationen, um Lösungen für die großen weltlichen Herausforderungen in allen Branchen zu schaffen", und sah ihn als Teil des Übergangs von Xerox in die Softwarebranche. Die Übertragung trat am 21. September 2021 in Kraft.

Digitaldruck

Der Laserdrucker wurde 1969 von dem Xerox-Forscher Gary Starkweather durch Modifizierung eines Xerox 7000 Kopierers erfunden. Das Management von Xerox befürchtete, dass die Produktversion von Starkweathers Erfindung, aus der der 9700 wurde, das Kopierergeschäft negativ beeinflussen würde, so dass die Innovation in der Schwebe blieb, bis IBM 1976 den 3800 Laserdrucker auf den Markt brachte.

Der erste kommerzielle Non-Impact-Drucker war der Xerox 1200, der 1973 eingeführt wurde und auf dem 3600 Kopierer basierte. Er verfügte über einen optischen Zeichengenerator, der von dem Optikingenieur Phil Chen entwickelt wurde.

Im Jahr 1977, nachdem IBM den ersten Laserdrucker hergestellt hatte, wurde der Xerox 9700 eingeführt. Der Laserdruck wurde schließlich zu einem milliardenschweren Geschäft[when?] für Xerox.

In den späten 1970er Jahren führte Xerox den Xerox 350 Farbdiaautomaten ein. Dieses Produkt ermöglichte es dem Kunden, digitale Wort- und Grafikdias im 35-Millimeter-Format zu erstellen. Viele der Konzepte, die in den heutigen Fotobearbeitungsprogrammen verwendet werden, wurden mit dieser Technologie entwickelt.

1980 kündigte Xerox den Laserdrucker 5700 an, eine viel kleinere Version des 9700, aber mit Touchscreen-Funktionen und mehreren Medieneingaben (Textverarbeitungsdisketten, IBM-Magnetkarten usw.) sowie Optionen für die Druckweiterverarbeitung. Angeblich war dieses Produkt aufgrund seiner Entwicklungskosten nie für den kommerziellen Markt bestimmt, sondern sollte vielmehr die Innovationskraft von Xerox demonstrieren. Es fand bei vielen Kunden Anklang, wurde aber bald durch den kleineren und kostengünstigeren Xerox 2700 Distributed Electronic Printer ersetzt, der 1982 angeboten wurde.

Palo Alto Research Center

The Xerox Alto workstation was developed at Xerox PARC.

1970 eröffnete Xerox unter dem Firmenpräsidenten C. Peter McColough das Xerox Palo Alto Research Center, bekannt als Xerox PARC. In dieser Einrichtung wurden viele moderne Computertechnologien wie die grafische Benutzeroberfläche (GUI), der Laserdruck, WYSIWYG-Texteditoren und Ethernet entwickelt. Aus diesen Erfindungen entwickelte Xerox PARC 1973 den Xerox Alto, einen kleinen Minicomputer, der einer modernen Workstation oder einem Personal Computer ähnelt. Dieses Gerät kann aufgrund seiner vielseitigen Kombination aus einem Kathodenstrahl-Bildschirm, einem mausähnlichen Zeigegerät und einer alphanumerischen QWERTY-Tastatur als der erste echte Personal Computer angesehen werden. Der Alto wurde jedoch nie kommerziell verkauft, da Xerox selbst das Verkaufspotenzial des Geräts nicht erkennen konnte. Er wurde jedoch in den eigenen Büros von Xerox weltweit und in denen der US-Regierung und des Militärs installiert, die das Potenzial erkennen konnten. An diesen Standorten waren die einzelnen Workstations über das einzigartige LAN von Xerox, das Ethernet, miteinander verbunden. Die Daten wurden über dieses System aus schweren, gelben, verlustarmen Koaxialkabeln mit Hilfe des Paketdatensystems übertragen. Darüber hinaus entwickelte PARC auch eines der ersten Internetworking-Protokollsuiten, das PARC Universal Packet (PUP).[citation needed]

1979 schloss Steve Jobs einen Deal mit der Risikokapitalabteilung von Xerox ab: Er erlaubte ihnen, 1 Million US-Dollar zu investieren (das entspricht $42 Millionen in 2023), wenn sie im Gegenzug einen Blick auf die Technologie werfen würden, an der sie arbeiteten. Jobs und die anderen erkannten das kommerzielle Potenzial des WIMP-Systems (Window, Icon, Menu, and Pointing device) und leiteten die Entwicklung der Apple Lisa um, um diese Technologien zu integrieren. Jobs wird mit den Worten zitiert: "Sie hatten einfach keine Ahnung, was sie hatten."[citation needed]

1980 lud Jobs mehrere wichtige Forscher des PARC ein, in sein Unternehmen einzusteigen, damit sie ihre Ideen vollständig entwickeln und umsetzen konnten.[citation needed]

1981 brachte Xerox ein dem Alto ähnliches System auf den Markt, den Xerox Star. Es war das erste kommerzielle System, das Technologien enthielt, die später in Personal Computern alltäglich wurden, wie z.B. ein Bitmap-Display, eine fensterbasierte Benutzeroberfläche, eine Maus, Ethernet-Netzwerke, Dateiserver, Druckserver und E-Mail. Der Xerox Star und sein Nachfolger, der Xerox Daybreak, verkauften sich trotz ihres technologischen Durchbruchs aufgrund ihres hohen Preises von 16.000 US-Dollar pro Gerät nicht gut (entspricht $54.000 in 2023). Ein typisches Xerox Star-basiertes Büro, komplett mit Netzwerk und Druckern, hätte 100.000 US-Dollar gekostet (entspricht $335.000 in 2023). [citation needed]

Mitte der 1980er Jahre erwog Apple den Kauf von Xerox, doch es kam nie zu einer Einigung. Stattdessen kaufte Apple die Rechte an der Alto-Benutzeroberfläche und adaptierte sie für einen erschwinglicheren Personal Computer, der auf den Geschäfts- und Bildungsmarkt ausgerichtet war. Der Apple Macintosh wurde 1984 auf den Markt gebracht und war der erste Personal Computer, der die grafische Benutzeroberfläche und die Maus in der Öffentlichkeit populär machte.[citation needed]

Im Jahr 2002 wurde PARC in eine unabhängige hundertprozentige Tochtergesellschaft von Xerox ausgegliedert.

Im April 2023 gab Xerox bekannt, dass es das Labor und die damit verbundenen Vermögenswerte an SRI International verschenken würde. Als Teil des Geschäfts würde Xerox die meisten Patentrechte innerhalb von PARC behalten und von einer bevorzugten Forschungsvereinbarung mit SRI/PARC profitieren.

Führungskräfte

Leitende Angestellte
Name Titel Amtszeit Foto
George C. Seager Präsident 1906-1912
Gilbert E. Mosher Präsident 1912-1938
Joseph R. Wilson Präsident 1938-1946
Joseph C. Wilson Präsident
CEO
1946-1966
1961-1967
C. Peter McColough CEO 1968-1982
David T. Kearns CEO 1982 - 31. Juli 1990
Paul A. Allaire CEO August 1, 1990 - April 6, 1999
G. Richard Thoman CEO 7. April 1999 - 10. Mai 2000
Paul A. Allaire CEO 11. Mai 2000 - 31. Juli 2001
Anne M. Mulcahy CEO August 1, 2001 - Juni 30, 2009
Ursula Burns CEO 1. Juli 2009 - 31. Dezember 2016
Jeff Jacobson CEO Januar 1, 2017 - Mai 15, 2018
John Visentin Vizepräsident und CEO Mai 16, 2018 - Juni 28, 2022
Steve Bandrowczak Vizepräsident und CEO (interimistisch) 29. Juni 2022 - heute

Produkte und Dienstleistungen

Xerox WorkCentre 6605

Xerox produziert und vertreibt Bürogeräte wie Scanner, Drucker und Multifunktionssysteme, die scannen, drucken, kopieren, mailen und faxen. Zu diesen Modellfamilien gehören WorkCentre, Phaser und ColorQube. Für die grafische Kommunikation und den kommerziellen Druck umfasst das Xerox Produktportfolio hochvolumige digitale Druckmaschinen, Produktionsdrucker und Großformatdrucker, die xerografische und Inkjet-Drucktechnologien verwenden. Zu den Produkten gehören die Serien iGen, Nuvera, DocuPrint und Impika sowie die Geräte Trivor, iPrint und Rialto (Inkjet).

Unternehmensstruktur

Xerox logo 1968–2008, designed by Chermayeff & Geismar

Obwohl Xerox eine globale Marke ist, unterhielt das Unternehmen von 1962 bis 2021 ein Joint Venture, Fuji Xerox, mit der japanischen Fotofirma Fuji Photo Film Co. für die Entwicklung, Produktion und den Verkauf im asiatisch-pazifischen Raum. Fujifilm kündigte im Januar 2020 an, dass es seine Technologievereinbarung mit Xerox nicht verlängern würde. Im April 2021 wurde Fuji Xerox in Fujifilm Business Innovation umbenannt.

Xerox India, ehemals Modi Xerox, ist die indische Tochtergesellschaft von Xerox, die aus einem 1983 gegründeten Joint Venture zwischen Dr. Bhupendra Kumar Modi und Rank Xerox hervorgegangen ist. Xerox erwarb 1999 eine Mehrheitsbeteiligung und beabsichtigt, die restlichen Aktionäre aufzukaufen.

NewField IT ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Xerox, die Software von Drittanbietern für MPS-Anbieter implementiert und unterstützt.

Xerox sponsert jetzt das Factory Ducati Team in der World Superbike Championship unter dem Namen "Xerox Ducati".

Rang Xerox

Rank Xerox logo used in 1980s

Das europäische Unternehmen Rank Xerox, ursprünglich ein Joint Venture zwischen Xerox und dem britischen Unternehmen The Rank Organisation, das später auf Asien und Afrika ausgedehnt wurde, ist seit 1997 vollständig im Besitz der Xerox Corporation. Der Name Rank Xerox wurde nach der Übernahme aufgegeben, und das Rank Xerox Research Centre wurde in Xerox Research Centre Europe umbenannt. Das Labor mit Sitz in Frankreich wurde 2017 von dem südkoreanischen IT-Unternehmen Naver Corporation übernommen und später in Naver Labs Europe umbenannt.

Buchhalterische Unregelmäßigkeiten

Am 31. Mai 2001 gab die Xerox Corporation bekannt, dass ihre Wirtschaftsprüfer, KPMG LLP, die Jahresabschlüsse von Xerox für die drei Jahre bis zum 31. Dezember 2000 bestätigt hatten; die Abschlüsse enthielten einige Anpassungen. Am 31. März 2002 berichtigte Xerox seine Finanzzahlen, die eine Neuzuordnung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Geräten in Höhe von mehr als 2 Milliarden Dollar widerspiegelten. Am 11. April 2002 reichte die U.S. Securities and Exchange Commission eine Klage gegen Xerox ein. In der Klage wurde behauptet, Xerox habe die Öffentlichkeit zwischen 1997 und 2000 durch mehrere "Buchhaltungsmanöver" getäuscht. Das bedeutendste dieser Manöver bestand darin, dass Xerox die Einnahmen aus dem Leasing von Kopiergeräten anders verbuchte - nämlich als "Verkauf", wenn ein Leasingvertrag unterzeichnet wurde, anstatt die Einnahmen über die gesamte Laufzeit des Vertrages zu verbuchen. Es ging darum, wann die Einnahmen verbucht wurden, nicht um die Gültigkeit der Einnahmen. Xerox änderte nur das Jahr, in dem die Einnahmen verbucht wurden. Am 20. Dezember 2002 teilte die Xerox Corporation mit, dass sie einen Fehler bei der Berechnung ihres nicht zahlungswirksamen Zinsaufwands im Zusammenhang mit einem Schuldinstrument und den damit verbundenen Zinsswap-Vereinbarungen entdeckt habe, der zu einer Unterbewertung des Zinsaufwands nach Steuern von etwa 5 bis 6 Millionen Dollar oder weniger als 1 Cent pro Aktie in jedem der vier Quartale des Jahres 2001 und für die ersten drei Quartale des Jahres 2002 geführt habe.

In ihrer Antwort auf die Beschwerde der SEC hat die Xerox Corporation das Fehlverhalten weder zugegeben noch bestritten. Sie stimmte zu, eine Strafe in Höhe von 10 Millionen Dollar zu zahlen und ihre Finanzergebnisse für die Jahre 1997 bis 2000 zu korrigieren. Am 5. Juni 2003 einigten sich sechs Führungskräfte von Xerox, die des Wertpapierbetrugs beschuldigt wurden, mit der SEC und gaben das Fehlverhalten weder zu noch stritten sie es ab. Sie erklärten sich bereit, 22 Millionen Dollar an Strafen, Rückerstattungen und Zinsen zu zahlen. Das Unternehmen erhielt die Genehmigung zur Beilegung der Wertpapierklage im Jahr 2008.

Am 29. Januar 2003 reichte die SEC eine Klage gegen die Wirtschaftsprüfer von Xerox, KPMG, ein, in der behauptet wurde, dass vier Partner der "Big Five"-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Xerox erlaubt hätten, "die Bücher zu fälschen", um eine "Lücke" von 3 Milliarden Dollar bei den Einnahmen und 1,4 Milliarden Dollar beim Gewinn vor Steuern zu schließen. Im April 2005 einigte sich KPMG mit der SEC und zahlte eine Geldstrafe in Höhe von 22,48 Millionen US-Dollar. In der Zwischenzeit zahlte Xerox eine zivilrechtliche Strafe von 10 Millionen Dollar. Im Rahmen des Vergleichs gibt KPMG weder ein Fehlverhalten zu noch bestreitet es dieses.

Während der Einigung mit der Securities and Exchange Commission begann Xerox, sich erneut umzugestalten. Als Symbol dieser Umgestaltung wurde die relative Größe des Wortes "Xerox" im Verhältnis zu "The Document Company" auf der Firmensignatur vergrößert, und letzteres wurde im September 2004 zusammen mit dem digitalen X ganz gestrichen. Das digitale X und "The Document Company" wurden jedoch noch bis April 2008 von Fuji Xerox verwendet.

Zeichenersetzungsfehler

Im Jahr 2013 entdeckte der deutsche Informatiker David Kriesel [de] einen Fehler in einem Xerox WorkCentre 7535 Kopierer. Das Gerät ersetzte Ziffern in gescannten Dokumenten, auch wenn die OCR ausgeschaltet war. Eine Kostentabelle in einem gescannten Dokument wies zum Beispiel einen Eintrag von 85,40 auf, anstatt der ursprünglichen Summe von 65,40. Nachdem er erfolglos versucht hatte, dieses Problem mit dem Kundendienst von Xerox zu lösen, veröffentlichte er seine Erkenntnisse in seinem Blog. Anhand von Beispielseiten, die zum Auftreten des Fehlers führten, wurde bestätigt, dass dieser Fehler auf einer Vielzahl von Xerox WorkCentre und anderen hochwertigen Xerox-Kopierern reproduzierbar war.

Die Fehlerquelle war ein Fehler in der JBIG2-Implementierung. JBIG2 ist ein Bildkomprimierungsstandard, der den Mustervergleich nutzt, um identische Zeichen nur einmal zu kodieren. Dies ermöglicht zwar eine hohe Komprimierung, ist aber anfällig für Fehler bei der Erkennung ähnlicher Zeichen.

Eine mögliche Abhilfe wurde von Kriesel veröffentlicht, indem er die Bildqualität von "normal" auf "höher" oder "hoch" setzte. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass die gleiche Abhilfe im Druckerhandbuch vorgeschlagen worden war, in dem das Auftreten von Zeichensubstitutionen im "normalen Modus" erwähnt wurde, was darauf hindeutet, dass Xerox sich des Softwarefehlers bewusst war. In der ersten Antwort von Xerox auf das wachsende Interesse der Medien wurde der Fehler als selten und nur bei Änderung der Werkseinstellungen auftretend beschrieben. Nachdem Kriesel den Nachweis erbracht hatte, dass der Fehler auch in allen drei Bildqualitätsmodi (normal, höher und hoch) einschließlich der Werkseinstellungen auftrat, korrigierte Xerox seine Aussage und veröffentlichte einen Software-Patch, um das Problem zu beheben. Obwohl das Problem in einigen Fällen auch im höheren Qualitätsmodus auftritt, weist Xerox die Benutzer darauf hin, dass sie diesen Modus als Alternative zur Anwendung des Patches verwenden können.

Markenzeichen

Das Wort xerox wird in vielen Bereichen als Synonym für Fotokopie (sowohl als Substantiv als auch als Verb) verwendet: z.B. "Ich habe das Dokument xerokopiert und auf Ihren Schreibtisch gelegt" oder "Bitte machen Sie eine xerokopierte Kopie der Artikel und geben Sie sie eine Woche vor der Prüfung ab". Obwohl beides üblich ist, duldet das Unternehmen eine solche Verwendung seiner Marke nicht und ist besonders besorgt über die ständige Verwendung von Xerox als Verb, da dies die Marke in die Gefahr bringt, von den Gerichten zu einem Gattungsbegriff erklärt zu werden. Das Unternehmen führt eine laufende Werbe- und Medienkampagne durch, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Xerox nicht als Verb verwendet werden sollte.

Zu diesem Zweck hat sich das Unternehmen schriftlich an Publikationen gewandt, die Xerox als Verb verwendet haben. Es hat auch Print-Anzeigen gekauft, in denen "Xerox" als Verb verwendet wird und in denen behauptet wird, dass "Sie ein Dokument nicht 'xeroxen' können, aber Sie können es auf einem Xerox Brand Kopiergerät kopieren". Die Xerox Corporation schützt ihre Marke weiterhin in den meisten, wenn nicht sogar in allen Markenkategorien. Trotz ihrer Bemühungen enthalten viele Wörterbücher weiterhin die Verwendung von "xerox" als Verb, darunter auch das Oxford English Dictionary. Im Jahr 2012 erklärte das Intellectual Property Appellate Board (IPAB) von Indien "xerox" zu einem nicht-generischen Begriff, nachdem "fast 50 Jahre (1963-2009) ohne Anfechtung im Register fortbestanden hatten und fast 44 Jahre der Verwendung nachgewiesen werden konnten (1965-2009)", aber seit 2015 wird es von den meisten Indern immer noch als Synonym für Fotokopieren verwendet.

Das Unternehmen hat auch für seine Markenbedenken geworben, um Journalisten und andere davon zu überzeugen, "Xerox" nicht als Verb zu verwenden.

Siehe auch

  • Faxlore, oft auch 'Xeroxlore' genannt
  • Liste der indischen IT-Unternehmen

Zitate

Allgemeine Referenzen

  • Ellis, Charles D., Joe Wilson and the Creation of Xerox, Wiley, 2006, ISBN 978-0-471-99835-8.
  • Owen, David, Kopien in Sekundenschnelle: How a Lone Inventor and an Unknown Company Created the Biggest Communication Breakthrough Since Gutenberg-Chester Carlson and the Birth of the Xerox Machine, Simon & Schuster, 2004, ISBN 978-0-7432-5117-4.

Externe Links

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  • Business data for Xerox: