Journalisten-Skandal

Aus Das unsichtbare Imperium

Der so genannte Journalisten-Skandal des Bundesnachrichtendienstes (BND) basiert auf der im Jahre 2005 in der Bundesrepublik Deutschland publik gewordenen Überwachung verschiedener, auch kritisch über den Geheimdienst berichtenden, Journalisten in der Zeit von 1993 bis mindestens 1998. Die Angelegenheit kam dadurch ans Tageslicht, dass sich einer der Betroffenen, der Publizist und Leiter des Weilheimer Friedensinstituts Erich Schmidt-Eenboom, im Juni 2005 an den BND wandte, um Aufklärung über seine Bespitzelung zu erhalten. Schmidt-Eenboom war durch eigene Recherchen auf die Überwachung gestoßen und einer seiner Bewacher hatte sich ihm offenbart. Im Juli 2005 habe er darauf zunächst von einem Beamten des BND offiziell erfahren, dass „sein Büro im Jahre 1994 durch eine Videokamera überwacht worden“ sei. Mittlerweile lägen ihm drei eidesstattliche Versicherungen früherer BND-Mitarbeiter über den Ablauf vor. Danach wurde das gesamte Weilheimer Friedensinstitut vom Kommando „QC30“ des BND videoüberwacht und alle Besucher identifiziert.

Ausmaß und Motivlage

Der BND hatte nach eigenen Angaben dadurch eigene Leute entdecken wollen, die Informationen aus dem Nachrichtendienst weitergegeben haben sollen. Schmidt-Eenboom hatte 1994 das Buch Der BND verfasst, in welchem unter anderem Schwachstellen des BND offenbart worden seien. Laut Untersuchungsausschuss-Mitglied Michael Hartmann im Bericht des Sonderermittlers und ehemaligen Vorsitzenden Richters am BGH Gerhard Schäfer

Präsidenten des BND während der Überwachungsaktionen waren Konrad Porzner (3. Oktober 1990 bis 31. März 1996), Gerhard Güllich (kommissarisch vom 1. April 1996 bis 4. Juni 1996) und Hansjörg Geiger vom 4. Juni 1996 bis 17. Dezember 1998.

Einzelnachweise

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