Council on Foreign Relations: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Council on Foreign Relations''' ('''CFR''') ist ein amerikanischer Think Tank, der sich auf die Außenpolitik der USA und internationale Beziehungen spezialisiert hat. Er wurde 1921 gegründet und ist eine unabhängige und unparteiische 501(c)(3) gemeinnützige Organisation. Der CFR hat seinen Sitz in New York City und ein weiteres Büro in Washington, D.C. Zu seinen Mitgliedern zählen hochrangige Politiker, Staatssekretäre, Direktoren der [[Central Intelligence Agency|CIA]], Banker, Rechtsanwälte, Professoren, Unternehmensleiter, CEOs und prominente Medienvertreter.
Der '''Council on Foreign Relations''' ('''CFR''') ist eine amerikanische Denkfabrik, die sich auf die Außenpolitik der USA und internationale Beziehungen spezialisiert hat. Er wurde 1921 gegründet und ist eine unabhängige und unparteiische 501(c)(3) gemeinnützige Organisation. Der CFR hat seinen Sitz in New York City und ein weiteres Büro in Washington, D.C. Zu seinen Mitgliedern zählen hochrangige Politiker, Staatssekretäre, Direktoren der [[Central Intelligence Agency|CIA]], Banker, Rechtsanwälte, Professoren, Unternehmensleiter, CEOs und prominente Medienvertreter.


Auf den CFR-Sitzungen treffen sich Regierungsbeamte, weltweit tätige Wirtschaftsführer und prominente Mitglieder der Geheimdienste und der Außenpolitik, um internationale Fragen zu erörtern. Das CFR gibt seit 1922 die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift ''[[Foreign Affairs]]'' heraus. Außerdem betreibt es das [[David Rockefeller]] Studies Program'', das Empfehlungen für die Präsidentschaftsverwaltungen und die diplomatische Gemeinschaft ausspricht, vor dem Kongress aussagt, mit den Medien interagiert und Forschungsarbeiten zu außenpolitischen Themen veröffentlicht.
Auf den CFR-Sitzungen treffen sich Regierungsbeamte, weltweit tätige Wirtschaftsführer und prominente Mitglieder der Geheimdienste und der Außenpolitik, um internationale Fragen zu erörtern. Das CFR gibt seit 1922 die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift ''[[Foreign Affairs]]'' heraus. Außerdem betreibt es das [[David Rockefeller]] Studies Program'', das Empfehlungen für die Präsidentschaftsverwaltungen und die diplomatische Gemeinschaft ausspricht, vor dem Kongress aussagt, mit den Medien interagiert und Forschungsarbeiten zu außenpolitischen Themen veröffentlicht.
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===Ursprünge, 1918 bis 1945===
===Ursprünge, 1918 bis 1945===
[[File:Elihu Root, bw photo portrait, 1902.jpg|thumb|right|[[Elihu Root]] (1845–1937) served as the first honorary president (1921–1937) of the Council on Foreign Relations. (Pictured 1902, age 57).]]
[[File:Elihu Root, bw photo portrait, 1902.jpg|thumb|right|[[Elihu Root]] (1845–1937) served as the first honorary president (1921–1937) of the Council on Foreign Relations. (Pictured 1902, age 57).]]
Im September 1917, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, gründete Präsident [[Woodrow Wilson]] eine Arbeitsgemeinschaft von etwa 150 Wissenschaftlern mit dem Namen „The Inquiry“, die ihn über die Optionen für die Nachkriegswelt nach dem Sieg über Deutschland informieren sollte. Diese akademische Gruppe unter der Leitung von Wilsons engstem Berater und langjährigem Freund „Colonel“ [[Edward M. House]] und mit [[Walter Lippmann]] als Forschungsleiter kam zusammen, um die Strategie für die Nachkriegswelt zu erarbeiten. Das Team erstellte mehr als 2.000 Dokumente, in denen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten auf der ganzen Welt detailliert beschrieben und analysiert wurden, was für Wilson bei den Friedensverhandlungen hilfreich sein würde. Ihre Berichte bildeten die Grundlage für die Vierzehn Punkte, die Wilsons Strategie für den Frieden nach Kriegsende darstellten. Diese Wissenschaftler reisten dann zur Pariser Friedenskonferenz 1919 und nahmen an den dortigen Diskussionen teil.
Im September 1917, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, gründete Präsident [[Woodrow Wilson]] eine Arbeitsgruppe von etwa 150 Wissenschaftlern mit dem Namen "The Inquiry", die ihn über die Optionen für die Nachkriegswelt nach der Niederlage Deutschlands informieren sollte. Diese akademische Gruppe unter der Leitung von Wilsons engstem Berater und langjährigem Freund "Colonel" [[Edward M. House]] und mit [[Walter Lippmann]] als Forschungsleiter kam zusammen, um die Strategie für die Nachkriegswelt zu erarbeiten. Das Team erstellte mehr als 2.000 Dokumente, in denen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten auf der ganzen Welt detailliert beschrieben und analysiert wurden, was für Wilson bei den Friedensverhandlungen hilfreich sein würde. Ihre Berichte bildeten die Grundlage für die Vierzehn Punkte, die Wilsons Strategie für den Frieden nach Kriegsende darstellten. Diese Wissenschaftler reisten dann zur Pariser Friedenskonferenz 1919 und nahmen an den dortigen Diskussionen teil.
[[File:DAVIS, JOHN W. HONORABLE LCCN2016857882.jpg|thumb|left|[[John W. Davis]] was the first elected CFR president]]
[[File:DAVIS, JOHN W. HONORABLE LCCN2016857882.jpg|thumb|left|[[John W. Davis]] was the first elected CFR president]]


Als Ergebnis der Diskussionen auf der Friedenskonferenz traf sich eine kleine Gruppe britischer und amerikanischer Diplomaten und Wissenschaftler am 30. Mai 1919 im Hotel Majestic in Paris. Sie beschlossen, eine anglo-amerikanische Organisation mit dem Namen „The Institute of International Affairs“ zu gründen, die Büros in London und New York haben sollte. Letztendlich gründeten die britischen und amerikanischen Delegierten getrennte Institute, wobei die Briten das Royal Institute of International Affairs (bekannt als [[Chatham House]]) in London entwickelten. Aufgrund der damals in der amerikanischen Gesellschaft vorherrschenden isolationistischen Ansichten hatten die Gelehrten Schwierigkeiten, ihren Plan durchzusetzen, und konzentrierten sich stattdessen auf eine Reihe diskreter Treffen, die seit Juni 1918 in New York City unter dem Namen „Council on Foreign Relations“ stattfanden. Geleitet wurden die Treffen von dem Wirtschaftsanwalt [[Elihu Root]], der unter Präsident [[Theodore Roosevelt]] Außenminister gewesen war, und an denen 108 „hochrangige Beamte von Banken, Industrie-, Handels- und Finanzunternehmen sowie zahlreiche Anwälte“ teilnahmen.
Als Ergebnis der Diskussionen auf der Friedenskonferenz traf sich eine kleine Gruppe britischer und amerikanischer Diplomaten und Wissenschaftler am 30. Mai 1919 im Hotel Majestic in Paris. Sie beschlossen, eine anglo-amerikanische Organisation mit dem Namen "The Institute of International Affairs" zu gründen, die Büros in London und New York haben sollte. Letztendlich gründeten die britischen und amerikanischen Delegierten getrennte Institute, wobei die Briten das Royal Institute of International Affairs (bekannt als [[Chatham House]]) in London entwickelten. Aufgrund der in der amerikanischen Gesellschaft vorherrschenden isolationistischen Ansichten hatten die Wissenschaftler Schwierigkeiten, sich mit ihrem Plan durchzusetzen, und konzentrierten sich stattdessen auf eine Reihe diskreter Treffen, die seit Juni 1918 in New York City unter dem Namen "Council on Foreign Relations" stattfanden. Geleitet wurden die Treffen von dem Wirtschaftsanwalt [[Elihu Root]], der unter Präsident [[Theodore Roosevelt]] Außenminister gewesen war, und an denen 108 "hochrangige Beamte von Banken, Industrie-, Handels- und Finanzunternehmen sowie zahlreiche Anwälte" teilnahmen.


[[File:Paul Drennan Cravath.png|thumb|First CFR vice-president, attorney Paul Drennan Cravath]]
[[File:Paul Drennan Cravath.png|thumb|First CFR vice-president, attorney Paul Drennan Cravath]]
Die Mitglieder waren Befürworter von Wilsons Internationalismus, aber sie waren besonders besorgt über „die Auswirkungen, die der Krieg und der Friedensvertrag auf die Nachkriegsgeschäfte haben könnten“. Die Wissenschaftler sahen die Möglichkeit, eine Organisation zu gründen, die Diplomaten, hochrangige Regierungsbeamte und Akademiker mit Anwälten, Bankiers und Industriellen zusammenbrachte, um die Regierungspolitik zu beeinflussen. Am 29. Juli 1921 reichten sie eine Gründungsurkunde ein und gründeten damit offiziell den Council on Foreign Relations. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der erste Ehrenpräsident [[Elihu Root]], der erste gewählte Präsident [[John W. Davis]], der Vizepräsident [[Paul D. Cravath]] und der Sekretär und Schatzmeister [[Edwin F. Gay]].
Die Mitglieder waren Befürworter von Wilsons Internationalismus, aber sie waren besonders besorgt über "die Auswirkungen, die der Krieg und der Friedensvertrag auf die Nachkriegsgeschäfte haben könnten". Die Wissenschaftler sahen die Möglichkeit, eine Organisation zu gründen, die Diplomaten, hochrangige Regierungsbeamte und Akademiker mit Anwälten, Bankiers und Industriellen zusammenbrachte, um die Regierungspolitik zu beeinflussen. Am 29. Juli 1921 reichten sie eine Gründungsurkunde ein und gründeten damit offiziell den Council on Foreign Relations. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der erste Ehrenpräsident [[Elihu Root]], der erste gewählte Präsident [[John W. Davis]], der Vizepräsident [[Paul D. Cravath]] und der Sekretär und Schatzmeister [[Edwin F. Gay]].


[[File: Edwin Francis Gay in 1908.jpg|thumb|left|Harvard Business School economist Edwin F. Gay, 1908.]]
[[File: Edwin Francis Gay in 1908.jpg|thumb|left|Harvard Business School economist Edwin F. Gay, 1908.]]
Gay, ehemaliger Dekan der Harvard Business School und Direktor der Schifffahrtsbehörde während des Krieges, leitete 1922 die Bemühungen des Rates um die Herausgabe eines Magazins, das die „maßgebliche“ Quelle für Außenpolitik sein sollte. Er sammelte 125.000 US-Dollar ({{Inflation|US|125000|1922|fmt=eq}}) von den wohlhabenden Mitgliedern des Rates sowie durch das Versenden von Spendenbriefen an „die tausend reichsten Amerikaner“. Mit diesen Mitteln wurde die erste Ausgabe von ''[[Foreign Affairs]]'' im September 1922 veröffentlicht. Innerhalb weniger Jahre erwarb sie sich den Ruf, die „maßgebliche amerikanische Zeitschrift für internationale Beziehungen“ zu sein.
Gay, ehemaliger Dekan der Harvard Business School und Direktor der Schifffahrtsbehörde während des Krieges, leitete 1922 die Bemühungen des Rates um die Herausgabe eines Magazins, das die "maßgebliche" Quelle für Außenpolitik sein sollte. Er sammelte 125.000 US-Dollar ({{Inflation|US|125000|1922|fmt=eq}}) von den wohlhabenden Mitgliedern des Rates sowie durch das Versenden von Spendenbriefen an "die tausend reichsten Amerikaner". Mit diesen Mitteln wurde die erste Ausgabe von ''[[Foreign Affairs]]'' im September 1922 veröffentlicht. Innerhalb weniger Jahre erwarb sie sich den Ruf, die "maßgebliche amerikanische Zeitschrift für internationale Beziehungen" zu sein.


In den späten 1930er Jahren begannen die [[Ford Foundation]] und die [[Rockefeller Foundation]] den Rat finanziell zu unterstützen. Im Jahr 1938 gründeten sie verschiedene Komitees für auswärtige Beziehungen, die später von den amerikanischen Komitees für auswärtige Beziehungen in Washington, D.C., im ganzen Land verwaltet wurden, finanziert durch einen Zuschuss der Carnegie Corporation. In einer Reihe von Städten sollten einflussreiche Männer ausgewählt werden, die dann zu Diskussionen in ihren eigenen Gemeinden und zur Teilnahme an einer jährlichen Konferenz in New York zusammenkommen sollten. Diese lokalen Ausschüsse dienten der Beeinflussung lokaler Führungspersönlichkeiten und der öffentlichen Meinungsbildung, um die Politik des Rates zu unterstützen, und fungierten gleichzeitig als „nützliche Horchposten“, durch die der Rat und die US-Regierung „die Stimmung im Lande erfassen“ konnten.
In den späten 1930er Jahren begannen die [[Ford Foundation]] und die [[Rockefeller Foundation]] den Rat finanziell zu unterstützen. Im Jahr 1938 gründeten sie verschiedene Ausschüsse für auswärtige Beziehungen, die später von den American Committees on Foreign Relations in Washington, D.C., landesweit verwaltet wurden, finanziert durch einen Zuschuss der [[Carnegie Corporation]]. In einer Reihe von Städten sollten einflussreiche Männer ausgewählt werden, die dann zu Diskussionen in ihren eigenen Gemeinden zusammenkommen und an einer jährlichen Konferenz in New York teilnehmen sollten. Diese lokalen Ausschüsse dienten der Beeinflussung lokaler Führungspersönlichkeiten und der öffentlichen Meinungsbildung, um Unterstützung für die Politik des Rates zu gewinnen, und fungierten gleichzeitig als "nützliche Horchposten", durch die der Rat und die US-Regierung "die Stimmung im Lande erfassen" konnten.


Während des Zweiten Weltkriegs erlangte der Rat innerhalb der Regierung und des Außenministeriums größere Bekanntheit, als er die streng vertraulichen ''War and Peace Studies'' gründete, die vollständig von der [[Rockefeller Foundation]] finanziert wurden. Diese Gruppe wurde so geheim gehalten, dass die Mitglieder des Rates, die nicht an den Beratungen beteiligt waren, nichts von der Existenz der Studiengruppe wussten. Sie war in vier funktionale Themengruppen unterteilt: Wirtschaft und Finanzen, Sicherheit und Rüstung, Territorium und Politik. Die Gruppe für Sicherheit und Rüstung wurde von [[Allen Welsh Dulles]] geleitet, der später eine Schlüsselfigur in der Vorgängerorganisation der [[CIA]], dem Office of Strategic Services (OSS), wurde. Der CFR erstellte schließlich 682 Memoranden für das Außenministerium, die als Verschlusssache gekennzeichnet und an die entsprechenden Regierungsstellen weitergeleitet wurden.
Während des Zweiten Weltkriegs erlangte der Rat innerhalb der Regierung und des Außenministeriums eine weitaus größere Bekanntheit, als er die streng vertraulichen ''War and Peace Studies'' gründete, die vollständig von der [[Rockefeller Foundation]] finanziert wurden. Diese Gruppe wurde so geheim gehalten, dass die Mitglieder des Rates, die nicht an den Beratungen beteiligt waren, nichts von der Existenz der Studiengruppe wussten. Sie war in vier funktionale Themengruppen unterteilt: Wirtschaft und Finanzen, Sicherheit und Rüstung, Territorium und Politik. Die Gruppe für Sicherheit und Rüstung wurde von [[Allen Welsh Dulles]] geleitet, der später eine Schlüsselfigur in der Vorgängerorganisation der [[CIA]], dem [[Office of Strategic Services]] (OSS), wurde. Der CFR erstellte schließlich 682 Memoranden für das Außenministerium, die als Verschlusssache gekennzeichnet und an die entsprechenden Regierungsstellen weitergeleitet wurden.


=== Ära des Kalten Krieges, 1945 bis 1979 ===
=== Ära des Kalten Krieges, 1945 bis 1979 ===
[[File:David Rockefeller - NARA - 195929 (cropped).jpg|thumb|[[David Rockefeller]] (1915–2017) joined the Council in 1941 and was appointed as a director in 1949.]]
[[File:David Rockefeller - NARA - 195929 (cropped).jpg|thumb|[[David Rockefeller]] (1915–2017) joined the Council in 1941 and was appointed as a director in 1949.]]
Eine kritische Studie ergab, dass von 502 Regierungsbeamten, die zwischen 1945 und 1972 befragt wurden, mehr als die Hälfte Mitglieder des Rates waren. Während der Eisenhower-Administration waren 40 % der höchsten US-Außenpolitiker CFR-Mitglieder (Eisenhower selbst war Ratsmitglied gewesen); unter Truman waren 42 % der Spitzenposten mit Ratsmitgliedern besetzt. Während der Kennedy-Regierung stieg diese Zahl auf 51 % und erreichte unter der Johnson-Regierung mit 57 % ihren Höhepunkt.
Eine kritische Studie ergab, dass von 502 Regierungsbeamten, die zwischen 1945 und 1972 befragt wurden, mehr als die Hälfte Mitglieder des Rates waren. Während der Eisenhower-Administration waren 40 % der führenden US-Außenpolitiker CFR-Mitglieder (Eisenhower selbst war Ratsmitglied gewesen); unter Truman waren 42 % der Spitzenposten mit Ratsmitgliedern besetzt. Während der Kennedy-Regierung stieg diese Zahl auf 51 % und erreichte unter der Johnson-Regierung ihren Höhepunkt mit 57 %.


In einem anonymen Aufsatz mit dem Titel „The Sources of Soviet Conduct“, der 1947 in ''Foreign Affairs'' erschien, prägte das CFR-Studiengruppenmitglied [[George F. Kennan|George Kennan]] den Begriff „Containment“. Der Aufsatz sollte sich für die Außenpolitik der USA in den folgenden sieben Präsidentschaftsregierungen als äußerst einflussreich erweisen. Vierzig Jahre später erklärte Kennan, dass er die Russen nie verdächtigt habe, einen Angriff auf Amerika zu planen; er hielt dies für offensichtlich genug und brauchte es in seinem Aufsatz nicht zu erklären. William Bundy schrieb den Studiengruppen des CFR zu, dass sie dazu beitrugen, den Denkrahmen zu schaffen, der zum Marshallplan und zur NATO führte. Aufgrund des neuen Interesses an der Gruppe wuchs die Zahl der Mitglieder auf 1.000 an.
In einem anonymen Aufsatz mit dem Titel "The Sources of Soviet Conduct", der 1947 in ''Foreign Affairs'' erschien, prägte das CFR-Studiengruppenmitglied [[George F. Kennan|George Kennan]] den Begriff "Containment". Der Aufsatz sollte sich für die Außenpolitik der USA in den folgenden sieben Präsidentschaftsregierungen als äußerst einflussreich erweisen. Vierzig Jahre später erklärte Kennan, dass er die Russen nie verdächtigt habe, einen Angriff auf Amerika zu planen; er hielt dies für offensichtlich genug und brauchte es in seinem Aufsatz nicht zu erklären. William Bundy schrieb den Studiengruppen des CFR zu, dass sie dazu beitrugen, den Denkrahmen zu schaffen, der zum Marshallplan und zur NATO führte. Aufgrund des neuen Interesses an der Gruppe wuchs die Zahl der Mitglieder auf 1.000 an.


[[File:Harold Pratt House 004.JPG|thumb|CFR Headquarters, located in the former Harold Pratt House in New York City]]
[[File:Harold Pratt House 004.JPG|thumb|CFR Headquarters, located in the former Harold Pratt House in New York City]]
[Dwight D. Eisenhower]] führte den Vorsitz einer CFR-Studiengruppe, als er Präsident der Columbia University war. Ein Mitglied sagte später: „Alles, was General Eisenhower über Wirtschaft weiß, hat er bei den Treffen der Studiengruppe gelernt.Die CFR-Studiengruppe entwickelte eine erweiterte Studiengruppe namens „Americans for Eisenhower“, um seine Chancen auf die Präsidentschaft zu erhöhen. Eisenhower sollte später viele Kabinettsmitglieder aus den Reihen des CFR rekrutieren und selbst Mitglied des CFR werden. Seine wichtigste CFR-Ernennung war Außenminister [[John Foster Dulles]]. Dulles hielt im Harold Pratt House in New York City eine öffentliche Rede, in der er eine neue Richtung für Eisenhowers Außenpolitik ankündigte: „Es gibt keine lokale Verteidigung, die allein die mächtige Landmacht der kommunistischen Welt eindämmen kann. Lokale Verteidigungsmaßnahmen müssen durch die weitere Abschreckung durch massive Vergeltungsmaßnahmen verstärkt werden.Nach dieser Rede berief der Rat eine Sitzung zum Thema „Nuklearwaffen und Außenpolitik“ ein und wählte [[Henry Kissinger]] zum Leiter dieser Sitzung. Kissinger verbrachte das folgende akademische Jahr mit der Arbeit an dem Projekt in der Ratszentrale. Das gleichnamige Buch, das er 1957 auf der Grundlage seiner Forschungen veröffentlichte, verschaffte ihm landesweite Anerkennung und führte die nationalen Bestsellerlisten an.
[[Dwight D. Eisenhower]] führte den Vorsitz einer CFR-Studiengruppe, als er Präsident der [[Columbia University]] war. Ein Mitglied sagte später: "Alles, was General Eisenhower über Wirtschaft weiß, hat er bei den Treffen der Studiengruppe gelernt." Die CFR-Studiengruppe entwickelte eine erweiterte Studiengruppe namens "Americans for Eisenhower", um seine Chancen auf die Präsidentschaft zu erhöhen. Eisenhower sollte später viele Kabinettsmitglieder aus den Reihen des CFR rekrutieren und selbst Mitglied des CFR werden. Seine wichtigste CFR-Ernennung war Außenminister [[John Foster Dulles]]. Dulles hielt im Harold Pratt House in New York City eine öffentliche Rede, in der er eine neue Richtung für Eisenhowers Außenpolitik ankündigte: "Es gibt keine lokale Verteidigung, die allein die mächtige Landmacht der kommunistischen Welt eindämmen kann. Lokale Verteidigungsmaßnahmen müssen durch die weitere Abschreckung durch massive Vergeltungsmaßnahmen verstärkt werden." Nach dieser Rede berief der Rat eine Sitzung zum Thema "Nuklearwaffen und Außenpolitik" ein und wählte [[Henry Kissinger]] zum Leiter dieser Sitzung. Kissinger verbrachte das folgende akademische Jahr mit der Arbeit an dem Projekt in der Ratszentrale. Das gleichnamige Buch, das er 1957 auf der Grundlage seiner Forschungen veröffentlichte, verschaffte ihm landesweite Anerkennung und führte die nationalen Bestsellerlisten an.


Der CFR spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.
Der CFR spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Der CFR förderte einen Entwurf für die EGKS und half [[Jean Monnet]] bei der Werbung für die EGKS.


Am 24. November 1953 hörte eine Studiengruppe einen Bericht des Politikwissenschaftlers William Henderson über den anhaltenden Konflikt zwischen Frankreich und den Vietminh-Truppen des vietnamesischen Kommunistenführers Ho Chi Minh, der später als Erster Indochinakrieg bekannt werden sollte. Henderson vertrat die Auffassung, dass Ho in erster Linie nationalistische Ziele verfolgte und dass der Marxismus „wenig mit der gegenwärtigen Revolution zu tun hat“. Außerdem, so der Bericht, könnten die Vereinigten Staaten mit Ho zusammenarbeiten, um seine Bewegung vom Kommunismus wegzuführen. Beamte des Außenministeriums äußerten sich jedoch skeptisch über ein direktes amerikanisches Eingreifen in Vietnam, und die Idee wurde auf Eis gelegt. In den nächsten zwanzig Jahren verbündeten sich die Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg mit dem antikommunistischen Südvietnam und gegen Ho und seine Unterstützer.
Am 24. November 1953 hörte eine Studiengruppe einen Bericht des Politikwissenschaftlers William Henderson über den anhaltenden Konflikt zwischen Frankreich und den Vietminh-Truppen des vietnamesischen Kommunistenführers Ho Chi Minh, der später als Erster Indochinakrieg bekannt werden sollte. Henderson vertrat die Auffassung, dass Ho in erster Linie nationalistische Ziele verfolgte und dass der Marxismus "wenig mit der gegenwärtigen Revolution zu tun hat". Außerdem, so der Bericht, könnten die Vereinigten Staaten mit Ho zusammenarbeiten, um seine Bewegung vom Kommunismus wegzuführen. Beamte des Außenministeriums äußerten sich jedoch skeptisch über ein direktes amerikanisches Eingreifen in Vietnam, und die Idee wurde auf Eis gelegt. In den nächsten zwanzig Jahren verbündeten sich die Vereinigten Staaten mit dem antikommunistischen Südvietnam und gegen Ho und seine Anhänger im [[Vietnamkrieg]].


Der Rat diente als „Brutstätte“ für wichtige amerikanische Politiken wie die gegenseitige Abschreckung, die Rüstungskontrolle und die Nichtverbreitung von Kernwaffen.
Der Rat diente als "Nährboden" für wichtige amerikanische Politiken wie gegenseitige Abschreckung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung von Kernwaffen.


1962 begann die Gruppe mit einem Programm, das ausgewählte Offiziere der Luftwaffe zum Harold Pratt House brachte, um gemeinsam mit ihren Wissenschaftlern zu studieren. Das Heer, die Marine und das Marine Corps baten darum, ähnliche Programme für ihre eigenen Offiziere zu starten.
1962 begann die Gruppe mit einem Programm, das ausgewählte Offiziere der Luftwaffe zum Harold Pratt House brachte, um dort gemeinsam mit den Wissenschaftlern zu studieren. Das Heer, die Marine und das Marine Corps baten darum, ähnliche Programme für ihre eigenen Offiziere zu starten.


Zwischen 1964 und 1968 führte der Rat eine vierjährige Studie über die Beziehungen zwischen Amerika und China durch. Eine 1966 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass die amerikanischen Bürger Gesprächen mit China aufgeschlossener gegenüberstanden als ihre gewählten Führer. Henry Kissinger veröffentlichte weiterhin in ''Foreign Affairs'' und wurde 1969 von Präsident [[Richard Nixon]] zum nationalen Sicherheitsberater ernannt. 1971 begab er sich auf eine geheime Reise nach Peking, um Gespräche mit der chinesischen Führung zu führen. Nixon reiste 1972 nach China, und die diplomatischen Beziehungen wurden von [[Jimmy Carter|Präsident Carter]]s Außenminister, einem weiteren Ratsmitglied, [[Cyrus Vance]], vollständig normalisiert.
Zwischen 1964 und 1968 führte der Rat eine vierjährige Studie über die Beziehungen zwischen Amerika und China durch. Eine 1966 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass die amerikanischen Bürger Gesprächen mit China aufgeschlossener gegenüberstanden als ihre gewählten Führer. Henry Kissinger veröffentlichte weiterhin in ''Foreign Affairs'' und wurde 1969 von Präsident [[Richard Nixon]] zum nationalen Sicherheitsberater ernannt. 1971 begab er sich auf eine geheime Reise nach Peking, um Gespräche mit der chinesischen Führung zu führen. Nixon reiste 1972 nach China, und die diplomatischen Beziehungen wurden von [[Jimmy Carter|Präsident Carter]]s Außenminister, einem weiteren Ratsmitglied, [[Cyrus Vance]], vollständig normalisiert.
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Im November 1979, als er Vorsitzender des CFR war, wurde David Rockefeller in einen internationalen Zwischenfall verwickelt, als er und Henry Kissinger zusammen mit [[John J. McCloy]] und Rockefeller-Mitarbeitern Präsident Jimmy Carter über das Außenministerium dazu brachten, den Schah von Iran, Mohammad Reza Pahlavi, zur Behandlung eines Lymphoms in die USA einzulassen. Diese Aktion löste unmittelbar die so genannte Iran-Geiselkrise aus und brachte Rockefeller zum ersten Mal in seinem öffentlichen Leben ins Visier der Medien (insbesondere der ''[[New York Times]]'').
Im November 1979, als er Vorsitzender des CFR war, wurde David Rockefeller in einen internationalen Zwischenfall verwickelt, als er und Henry Kissinger zusammen mit [[John J. McCloy]] und Rockefeller-Mitarbeitern Präsident Jimmy Carter über das Außenministerium dazu brachten, den Schah von Iran, Mohammad Reza Pahlavi, zur Behandlung eines Lymphoms in die USA einzulassen. Diese Aktion löste unmittelbar die so genannte Iran-Geiselkrise aus und brachte Rockefeller zum ersten Mal in seinem öffentlichen Leben ins Visier der Medien (insbesondere der ''[[New York Times]]'').


In seinem Buch ''White House Diary'' schrieb Carter über die Affäre: „Am 9. April [1979] kam David Rockefeller zu mir, offenbar um mich dazu zu bewegen, den Schah in die Vereinigten Staaten kommen zu lassen. Rockefeller, Kissinger und [[Zbigniew Brzezinski|Brzezinski]] scheinen dies als ein gemeinsames Projekt zu betrachten“.
In seinem Buch ''White House Diary'' schrieb Carter über die Affäre: "Am 9. April [1979] kam David Rockefeller zu mir, offenbar um mich dazu zu bewegen, den Schah in die Vereinigten Staaten kommen zu lassen. Rockefeller, Kissinger und [[Zbigniew Brzezinski|Brzezinski]] scheinen dies als ein gemeinsames Projekt zu betrachten".
 
=== Neuzeit ===
[[File:Michael Bennet with Reena Ninan on CBS.jpg|thumb|Reena Ninan interviewing [[Michael Bennet]] in 2019.]]
[[Reena Ninan]] ist ein ehemaliges Mitglied des [[Atlantic Council]], der [[Rockefeller Foundation]] und des Council on Foreign Relations. Derzeit arbeitet sie als Vorsitzende der öffentlichen Foren dieser Organisationen.


==Mitgliedschaft==
==Mitgliedschaft==
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Der CFR bietet zwei Arten der Mitgliedschaft an: die Mitgliedschaft auf Lebenszeit und die Mitgliedschaft auf Zeit, die 5 Jahre dauert und nur für Personen zwischen 30 und 36 Jahren gilt. Nur US-Bürger (geboren oder eingebürgert) und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die die US-Staatsbürgerschaft beantragt haben, können Mitglied werden. Ein Kandidat für eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit muss von einem Ratsmitglied schriftlich vorgeschlagen und von mindestens drei weiteren Mitgliedern unterstützt werden. Gaststipendiaten können sich erst dann um die Mitgliedschaft bewerben, wenn sie ihre Stipendienzeit beendet haben.
Der CFR bietet zwei Arten der Mitgliedschaft an: die Mitgliedschaft auf Lebenszeit und die auf fünf Jahre befristete Mitgliedschaft, die nur für Personen im Alter zwischen 30 und 36 Jahren möglich ist. Nur US-Bürger (geboren oder eingebürgert) und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die die US-Staatsbürgerschaft beantragt haben, können Mitglied werden. Ein Kandidat für eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit muss von einem Ratsmitglied schriftlich vorgeschlagen und von mindestens drei weiteren Mitgliedern unterstützt werden. Gaststipendiaten können sich erst dann um die Mitgliedschaft bewerben, wenn sie ihre Stipendienzeit beendet haben.


Die Mitgliedschaft von Unternehmen ist in „Associates“, „Affiliates“, „President's Circle“ und „Founders“ unterteilt. Alle Firmenmitglieder haben die Möglichkeit, Redner zu hören, darunter ausländische Staatsoberhäupter, Vorstandsvorsitzende und CEOs multinationaler Unternehmen sowie US-Beamte und Kongressabgeordnete. Präsidenten- und Premium-Mitglieder sind außerdem berechtigt, an kleinen, privaten Abendessen oder Empfängen mit hochrangigen amerikanischen Beamten und führenden Politikern der Welt teilzunehmen.
Die Mitgliedschaft von Unternehmen ist in "Associates", "Affiliates", "President's Circle" und "Founders" unterteilt. Alle Firmenmitglieder haben die Möglichkeit, Redner zu hören, darunter ausländische Staatsoberhäupter, Vorstandsvorsitzende und CEOs multinationaler Unternehmen sowie US-Beamte und Kongressabgeordnete. Präsidenten- und Premium-Mitglieder sind außerdem berechtigt, an kleinen, privaten Abendessen oder Empfängen mit hochrangigen amerikanischen Beamten und führenden Politikern der Welt teilzunehmen.


Der CFR bietet eine Briefing-Reihe für junge Berufstätige an, die sich für internationale Beziehungen interessieren und für eine befristete Mitgliedschaft in Frage kommen.
Der CFR bietet eine Briefing-Reihe für junge Berufstätige an, die sich für internationale Beziehungen interessieren und für eine befristete Mitgliedschaft in Frage kommen.
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* [[Blair Effron]] (stellvertretender Vorsitzender) - Mitbegründer, Centerview Partners
* [[Blair Effron]] (stellvertretender Vorsitzender) - Mitbegründer, Centerview Partners
* [[Jami Miscik]] (stellvertretender Vorsitzender) - Senior Advisor bei Lazard Geopolitical Advisory und Chief Executive Officer von Global Strategic Insights; ehemaliger Chief Executive Officer und stellvertretender Vorsitzender von Kissinger Associates, Inc. Frau Miscik war die weltweite Leiterin des Bereichs Länderrisiken bei [[Lehman Brothers]]. Außerdem ist sie als Senior Advisor für Barclays Capital tätig.
* [[Jami Miscik]] (stellvertretender Vorsitzender) - Senior Advisor bei Lazard Geopolitical Advisory und Chief Executive Officer von Global Strategic Insights; ehemaliger Chief Executive Officer und stellvertretender Vorsitzender von Kissinger Associates, Inc. Frau Miscik war die weltweite Leiterin des Bereichs Länderrisiken bei [[Lehman Brothers]]. Außerdem ist sie als Senior Advisor für Barclays Capital tätig.
* [[Michael Froman]] (Präsident) - ehemaliger stellvertretender Vorsitzender und Präsident, strategisches Wachstum, bei [[Mastercard]]; ehemaliger US-Handelsbeauftragter (2013-2017) unter Präsident [[Barack Obama]]
* [[Michael Froman]] (Präsident) - ehemaliger stellvertretender Vorsitzender und Präsident, strategisches Wachstum, bei [[Mastercard]]; ehemaliger Handelsbeauftragter der USA (2013-2017) unter Präsident [[Barack Obama]]
* Nicholas F. Beim - Partner bei [[Venrock]]
* Nicholas F. Beim - Partner bei [[Venrock]]
* [[Afsaneh Mashayekhi Beschloss]] - Gründerin und Vorstandsvorsitzende von RockCreek
* [[Afsaneh Mashayekhi Beschloss]] - Gründerin und Vorstandsvorsitzende von RockCreek
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* [[Stephen Hadley]] - Direktor bei Rice, Hadley, Gates, and Manuel; er war der 21. nationale Sicherheitsberater
* [[Stephen Hadley]] - Direktor bei Rice, Hadley, Gates, and Manuel; er war der 21. nationale Sicherheitsberater
* [[Margaret Hamburg|Margaret (Peggy) Hamburg]] - ehemalige Beauftragte der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA'';'' ehemalige Außenministerin, National Academy of Medicine
* [[Margaret Hamburg|Margaret (Peggy) Hamburg]] - ehemalige Beauftragte der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA'';'' ehemalige Außenministerin, National Academy of Medicine
*[[Will Hurd|William Hurd]] - ehemaliger US-Abgeordneter für den 23. Kongressdistrikt von Texas (2015-2021); ehemaliger [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Geheimdienstoffizier
*[[Will Hurd|William Hurd]] - ehemaliger US-Abgeordneter für den 23. Kongressdistrikt von Texas (2015-2021); ehemaliger Geheimdienstoffizier der [[Central Intelligence Agency|CIA]]
*Charles R. Kaye - Vorstandsvorsitzender, [[Warburg Pincus]]
*Charles R. Kaye - Vorstandsvorsitzender, [[Warburg Pincus]]
*[[James Manyika]] - Senior Vice President, Head of Technology and Society, [[Google]]; Senior Partner Emeritus und Chair Emeritus des [[McKinsey & Company|McKinsey Global Institute]] (MGI)
*[[James Manyika]] - Senior Vice President, Head of Technology and Society, [[Google]]; Senior Partner Emeritus und Chair Emeritus des [[McKinsey & Company|McKinsey Global Institute]] (MGI)
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*[[Richard Plepler|Richard L. Plepler]] - Gründer und Vorstandsvorsitzender, Eden Productions
*[[Richard Plepler|Richard L. Plepler]] - Gründer und Vorstandsvorsitzender, Eden Productions
*[[Ruth Porat]] - Präsidentin, Chief Investment Officer und Chief Financial Officer, [[Alphabet Inc.|Alphabet]] und [[Google]]
*[[Ruth Porat]] - Präsidentin, Chief Investment Officer und Chief Financial Officer, [[Alphabet Inc.|Alphabet]] und [[Google]]
*[[Leo Rafael Reif|L. Rafael Reif]] - Präsident emeritus, Massachusetts Institute of Technology
*[[Leo Rafael Reif|L. Rafael Reif]] - Präsident emeritus, [[Massachusetts Institute of Technology]]
*[[Mariko Silver]] - Präsidentin und Geschäftsführerin der Henry Luce Foundation; ehemalige Präsidentin des Bennington College
*Mariko Silver - Präsidentin und Vorstandsvorsitzende der Henry Luce Foundation; ehemalige Präsidentin des Bennington College
*[[James D. Taiclet]] - Vorsitzender, Präsident und Vorstandsvorsitzender von [[Lockheed Martin]]; Associate Fellow des American Institute of Aeronautics and Astronautics
*[[James D. Taiclet]] - Vorsitzender, Präsident und Vorstandsvorsitzender, [[Lockheed Martin]]; Associate Fellow des American Institute of Aeronautics and Astronautics
*Frances Fragos Townsend - Executive Vice President of Corporate Affairs, Corporate Secretary, Chief Compliance Officer, Activision Blizzard
*Frances Fragos Townsend - Executive Vice President of Corporate Affairs, Corporate Secretary, Chief Compliance Officer, Activision Blizzard
*Tracey T. Travis - stellvertretende Geschäftsführerin für Finanzen und Chief Financial Officer, Estée Lauder Companies
*Tracey T. Travis - stellvertretende Geschäftsführerin für Finanzen und Chief Financial Officer, Estée Lauder Companies
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==Als Wohltätigkeitsorganisation==
==Als Wohltätigkeitsorganisation==
Der Council on Foreign Relations erhielt im Geschäftsjahr 2016 von Charity Navigator eine Drei-Sterne-Bewertung (von vier Sternen), gemessen an einer Analyse der Finanzdaten des Rates und der „Rechenschaftspflicht und Transparenz“. Im Steuerjahr 2023 erhielt der Rat von Charity Navigator eine Vier-Sterne-Bewertung (98 Prozent).
Der Council on Foreign Relations erhielt im Geschäftsjahr 2016 von Charity Navigator eine Drei-Sterne-Bewertung (von vier Sternen), gemessen an einer Analyse der Finanzdaten des Rates und der "Rechenschaftspflicht und Transparenz". Im Steuerjahr 2023 erhielt der Rat von Charity Navigator eine Vier-Sterne-Bewertung (98 Prozent).


==Empfang==
==Empfang==
In einem Artikel für die ''[[Washington Post]]'' bezeichnete Richard Harwood die Mitgliedschaft im CFR als „das, was einem regierenden Establishment in den Vereinigten Staaten am nächsten kommt“.
In einem Artikel für die ''[[Washington Post]]'' bezeichnete Richard Harwood die Mitgliedschaft im CFR als "das, was einem regierenden Establishment in den Vereinigten Staaten am nächsten kommt".


Im Jahr 2019 wurde der CFR kritisiert, weil er eine Spende von [[Len Blavatnik]], einem in der Ukraine geborenen Milliardär mit engen Verbindungen zu [[Wladimir Putin]], angenommen hatte. Es wurde berichtet, dass der Rat von seinen eigenen Mitgliedern und Dutzenden von Experten für internationale Angelegenheiten wegen der Annahme eines 12-Millionen-Dollar-Geschenks zur Finanzierung eines Praktikumsprogramms unter Beschuss genommen wurde. Fünfundfünfzig Wissenschaftler für internationale Beziehungen und Russlandexperten schrieben einen Brief an den Vorstand der Organisation und an CFR-Präsident [[Richard N. Haass]]: <blockquote>"Wir sind der Ansicht, dass Blavatnik seine ‚Philanthropie‘ - Gelder, die er vom Kreml und mit dessen Einverständnis auf Kosten des Staatshaushalts und des russischen Volkes erhält - an führenden westlichen akademischen und kulturellen Institutionen nutzt, um seinen Zugang zu politischen Kreisen zu verbessern. Wir betrachten dies als einen weiteren Schritt in den langjährigen Bemühungen von Herrn Blavatnik - der enge Verbindungen zum Kreml und seinem kleptokratischen Netzwerk hat -, sein Image im Westen zu waschen."</blockquote>
Im Jahr 2019 wurde der CFR kritisiert, weil er eine Spende von [[Len Blavatnik]], einem in der Ukraine geborenen Milliardär mit engen Verbindungen zu [[Wladimir Putin]], angenommen hatte. Es wurde berichtet, dass der Rat von seinen eigenen Mitgliedern und Dutzenden von Experten für internationale Angelegenheiten wegen der Annahme eines 12-Millionen-Dollar-Geschenks zur Finanzierung eines Praktikumsprogramms unter Beschuss genommen wurde. Fünfundfünfzig Wissenschaftler für internationale Beziehungen und Russlandexperten schrieben einen Brief an den Vorstand der Organisation und an CFR-Präsident [[Richard N. Haass]]: <blockquote>"Wir sind der Ansicht, dass Blavatnik seine ‚Philanthropie‘ - Gelder, die er vom Kreml und mit dessen Einverständnis auf Kosten des Staatshaushalts und des russischen Volkes erhält - an führenden westlichen akademischen und kulturellen Institutionen nutzt, um seinen Zugang zu politischen Kreisen zu verbessern. Wir betrachten dies als einen weiteren Schritt in den langjährigen Bemühungen von Herrn Blavatnik - der enge Verbindungen zum Kreml und seinem kleptokratischen Netzwerk hat -, sein Image im Westen zu waschen."</blockquote>
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===Zeitschriften===
===Zeitschriften===
====''Foreign Affairs''====
====''Foreign Affairs''====
*Der Rat gibt die Zeitschrift ''[[Foreign Affairs]]'' für internationale Angelegenheiten heraus. Er setzt auch unabhängige Arbeitsgruppen ein, die verschiedene Experten zusammenbringen, um Berichte zu erstellen, die sowohl Erkenntnisse als auch politische Empfehlungen zu außenpolitischen Themen enthalten. Das CFR hat mehr als fünfzig Berichte gesponsert, darunter die unabhängige Task Force zur Zukunft Nordamerikas, die im Mai 2005 den Bericht Nr. 53 mit dem Titel ''Building a North American Community'' veröffentlichte.
*Der Rat gibt die Zeitschrift ''[[Foreign Affairs]]'' für internationale Angelegenheiten heraus. Er setzt auch unabhängige Arbeitsgruppen ein, die verschiedene Experten zusammenbringen, um Berichte zu erstellen, die sowohl Erkenntnisse als auch politische Empfehlungen zu außenpolitischen Themen enthalten. Der CFR hat mehr als fünfzig Berichte gesponsert, darunter die unabhängige Task Force zur Zukunft Nordamerikas, die im Mai 2005 den Bericht Nr. 53 mit dem Titel ''Building a North American Community'' veröffentlichte.
*''The United States in World Affairs'' (jährlich)
*''The United States in World Affairs'' (jährlich)
*''Political Handbook of the World'' (jährlich)
*''Political Handbook of the World'' (jährlich)
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===Berichte===
===Berichte===
* „Confronting Reality in Cyberspace: Foreign Policy for a Fragmented Internet“ empfiehlt, die US-Politik in den Bereichen Cyberspace, digitaler Handel und Online-Freiheit, die sich für ein freies und offenes Internet einsetzt, zu überdenken, da sie gescheitert ist.
* "Confronting Reality in Cyberspace: Foreign Policy for a Fragmented Internet" empfiehlt, die US-Politik in den Bereichen Cyberspace, digitaler Handel und Online-Freiheit, die sich für ein freies und offenes Internet einsetzt, zu überdenken, da sie gescheitert ist.
* https://www.cfr.org/task-force-report/us-taiwan-relations-in-a-new-era US-Taiwan Relations in a New Era - Responding to a More Assertive China“, Independent Task Force Report No. 81, unter dem gemeinsamen Vorsitz von Susan M. Gordon und Michael G. Mullen und unter der Leitung von David Sacks.  
* https://www.cfr.org/task-force-report/us-taiwan-relations-in-a-new-era US-Taiwan Relations in a New Era - Responding to a More Assertive China", Independent Task Force Report No. 81, unter dem gemeinsamen Vorsitz von Susan M. Gordon und Michael G. Mullen, geleitet von David Sacks.
 
==Siehe auch==
* Mitglieder des Council on Foreign Relations


== Allgemeine und zitierte Quellen==
== Allgemeine und zitierte Quellen==
* Shoup, Laurence und Minter, William (1977). ''Imperial Brain Trust: the Council on Foreign Relations and United States Foreign Policy.'' New York: Monthly Review Press.
* Parmar, Inderjeet (2004). ''Think Tanks and Power in Foreign Policy: A Comparative Study of the Role and Influence of the Council on Foreign Relations and the Royal Institute of International Affairs, 1939-1945''. London: Palgrave.
* Parmar, Inderjeet (2004). ''Think Tanks and Power in Foreign Policy: A Comparative Study of the Role and Influence of the Council on Foreign Relations and the Royal Institute of International Affairs, 1939-1945''. London: Palgrave.
* {{cite book|author=Schulzinger, Robert D.|title=The Wise Men of Foreign Affairs|url=https://archive.org/details/wisemenofforeign0000schu|url-access=registration|location=New York|publisher=Columbia University Press|year=1984|isbn=0231055285}}
* {{cite book|author=Schulzinger, Robert D.|title=The Wise Men of Foreign Affairs|url=https://archive.org/details/wisemenofforeign0000schu|url-access=registration|location=New York|publisher=Columbia University Press|year=1984|isbn=0231055285}}
* {{Cite book|author=Wala, Michael|title=The Council on Foreign Relations and American Foreign Policy in the Early Cold War|location=Providence, RI|publisher=Berghann Books|year=1994|isbn=157181003X}}
* {{Cite book|author=Wala, Michael|title=The Council on Foreign Relations and American Foreign Policy in the Early Cold War|location=Providence, RI|publisher=Berghann Books|year=1994|isbn=157181003X}}
* Grose, Peter (2006). ''Continuing the Inquiry: the Council on Foreign Relations from 1921 to 1996.'' New York: Council on Foreign Relations Press.


==Externe Links==
==Externe Links==
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* {{Official website|http://www.cfr.org/}}
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* [https://www.loc.gov/item/lcwa00089000/ Archivierte Website] in der Library of Congress (2001-2018)
* [https://www.loc.gov/item/lcwa00089000/ Archivierte Website] in der Library of Congress (2001-2018)
 
* {{ProPublicaNonprofitExplorer|131628168}}
* [https://findingaids.princeton.edu/catalog/MC104 Council on Foreign Relations Papers] in der Seeley G. Mudd Manuscript Library, Princeton University
* [https://findingaids.princeton.edu/catalog/MC104 Council on Foreign Relations Papers] in der Seeley G. Mudd Manuscript Library, Princeton University
** [https://web.archive.org/web/20091208080843/http://www.cfr.org/publication/publication_list.html?groupby=4&type=interactive&filter=12 „Multimedia Crisis Guides“]
** [https://web.archive.org/web/20091208080843/http://www.cfr.org/publication/publication_list.html?groupby=4&type=interactive&filter=12 "Multimedia Crisis Guides"]
* {{cite web |url=https://archive.org/details/CouncilOnForeignRelations |publisher= FBI |work= File |title= Council on Foreign Relations |id=62-5256 |date= August 27, 1931 }}
* {{cite web |url=https://archive.org/details/CouncilOnForeignRelations |publisher= FBI |work= File |title= Council on Foreign Relations |id=62-5256 |date= August 27, 1931 }}

Aktuelle Version vom 21. Januar 2025, 15:29 Uhr

Council on Foreign Relations
AbbreviationCFR
Founded1921; 104 years ago (1921)
Type501(c)3 organization
Tax ID no.
13-1628168
HeadquartersHarold Pratt House, 58 East 68th Street, Manhattan
Location
  • New York City, New York, U.S.
President
Michael Froman
Chairman
David Rubenstein
Revenue (2022)
$102,605,000
Expenses (2022)$79,073,100

Der Council on Foreign Relations (CFR) ist eine amerikanische Denkfabrik, die sich auf die Außenpolitik der USA und internationale Beziehungen spezialisiert hat. Er wurde 1921 gegründet und ist eine unabhängige und unparteiische 501(c)(3) gemeinnützige Organisation. Der CFR hat seinen Sitz in New York City und ein weiteres Büro in Washington, D.C. Zu seinen Mitgliedern zählen hochrangige Politiker, Staatssekretäre, Direktoren der CIA, Banker, Rechtsanwälte, Professoren, Unternehmensleiter, CEOs und prominente Medienvertreter.

Auf den CFR-Sitzungen treffen sich Regierungsbeamte, weltweit tätige Wirtschaftsführer und prominente Mitglieder der Geheimdienste und der Außenpolitik, um internationale Fragen zu erörtern. Das CFR gibt seit 1922 die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift Foreign Affairs heraus. Außerdem betreibt es das David Rockefeller Studies Program, das Empfehlungen für die Präsidentschaftsverwaltungen und die diplomatische Gemeinschaft ausspricht, vor dem Kongress aussagt, mit den Medien interagiert und Forschungsarbeiten zu außenpolitischen Themen veröffentlicht.

Michael Froman ist der 15. Präsident der Organisation.

Geschichte

Ursprünge, 1918 bis 1945

Elihu Root (1845–1937) served as the first honorary president (1921–1937) of the Council on Foreign Relations. (Pictured 1902, age 57).

Im September 1917, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, gründete Präsident Woodrow Wilson eine Arbeitsgruppe von etwa 150 Wissenschaftlern mit dem Namen "The Inquiry", die ihn über die Optionen für die Nachkriegswelt nach der Niederlage Deutschlands informieren sollte. Diese akademische Gruppe unter der Leitung von Wilsons engstem Berater und langjährigem Freund "Colonel" Edward M. House und mit Walter Lippmann als Forschungsleiter kam zusammen, um die Strategie für die Nachkriegswelt zu erarbeiten. Das Team erstellte mehr als 2.000 Dokumente, in denen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten auf der ganzen Welt detailliert beschrieben und analysiert wurden, was für Wilson bei den Friedensverhandlungen hilfreich sein würde. Ihre Berichte bildeten die Grundlage für die Vierzehn Punkte, die Wilsons Strategie für den Frieden nach Kriegsende darstellten. Diese Wissenschaftler reisten dann zur Pariser Friedenskonferenz 1919 und nahmen an den dortigen Diskussionen teil.

John W. Davis was the first elected CFR president

Als Ergebnis der Diskussionen auf der Friedenskonferenz traf sich eine kleine Gruppe britischer und amerikanischer Diplomaten und Wissenschaftler am 30. Mai 1919 im Hotel Majestic in Paris. Sie beschlossen, eine anglo-amerikanische Organisation mit dem Namen "The Institute of International Affairs" zu gründen, die Büros in London und New York haben sollte. Letztendlich gründeten die britischen und amerikanischen Delegierten getrennte Institute, wobei die Briten das Royal Institute of International Affairs (bekannt als Chatham House) in London entwickelten. Aufgrund der in der amerikanischen Gesellschaft vorherrschenden isolationistischen Ansichten hatten die Wissenschaftler Schwierigkeiten, sich mit ihrem Plan durchzusetzen, und konzentrierten sich stattdessen auf eine Reihe diskreter Treffen, die seit Juni 1918 in New York City unter dem Namen "Council on Foreign Relations" stattfanden. Geleitet wurden die Treffen von dem Wirtschaftsanwalt Elihu Root, der unter Präsident Theodore Roosevelt Außenminister gewesen war, und an denen 108 "hochrangige Beamte von Banken, Industrie-, Handels- und Finanzunternehmen sowie zahlreiche Anwälte" teilnahmen.

First CFR vice-president, attorney Paul Drennan Cravath

Die Mitglieder waren Befürworter von Wilsons Internationalismus, aber sie waren besonders besorgt über "die Auswirkungen, die der Krieg und der Friedensvertrag auf die Nachkriegsgeschäfte haben könnten". Die Wissenschaftler sahen die Möglichkeit, eine Organisation zu gründen, die Diplomaten, hochrangige Regierungsbeamte und Akademiker mit Anwälten, Bankiers und Industriellen zusammenbrachte, um die Regierungspolitik zu beeinflussen. Am 29. Juli 1921 reichten sie eine Gründungsurkunde ein und gründeten damit offiziell den Council on Foreign Relations. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten der erste Ehrenpräsident Elihu Root, der erste gewählte Präsident John W. Davis, der Vizepräsident Paul D. Cravath und der Sekretär und Schatzmeister Edwin F. Gay.

Harvard Business School economist Edwin F. Gay, 1908.

Gay, ehemaliger Dekan der Harvard Business School und Direktor der Schifffahrtsbehörde während des Krieges, leitete 1922 die Bemühungen des Rates um die Herausgabe eines Magazins, das die "maßgebliche" Quelle für Außenpolitik sein sollte. Er sammelte 125.000 US-Dollar (entspricht $2.275.348 in 2023) von den wohlhabenden Mitgliedern des Rates sowie durch das Versenden von Spendenbriefen an "die tausend reichsten Amerikaner". Mit diesen Mitteln wurde die erste Ausgabe von Foreign Affairs im September 1922 veröffentlicht. Innerhalb weniger Jahre erwarb sie sich den Ruf, die "maßgebliche amerikanische Zeitschrift für internationale Beziehungen" zu sein.

In den späten 1930er Jahren begannen die Ford Foundation und die Rockefeller Foundation den Rat finanziell zu unterstützen. Im Jahr 1938 gründeten sie verschiedene Ausschüsse für auswärtige Beziehungen, die später von den American Committees on Foreign Relations in Washington, D.C., landesweit verwaltet wurden, finanziert durch einen Zuschuss der Carnegie Corporation. In einer Reihe von Städten sollten einflussreiche Männer ausgewählt werden, die dann zu Diskussionen in ihren eigenen Gemeinden zusammenkommen und an einer jährlichen Konferenz in New York teilnehmen sollten. Diese lokalen Ausschüsse dienten der Beeinflussung lokaler Führungspersönlichkeiten und der öffentlichen Meinungsbildung, um Unterstützung für die Politik des Rates zu gewinnen, und fungierten gleichzeitig als "nützliche Horchposten", durch die der Rat und die US-Regierung "die Stimmung im Lande erfassen" konnten.

Während des Zweiten Weltkriegs erlangte der Rat innerhalb der Regierung und des Außenministeriums eine weitaus größere Bekanntheit, als er die streng vertraulichen War and Peace Studies gründete, die vollständig von der Rockefeller Foundation finanziert wurden. Diese Gruppe wurde so geheim gehalten, dass die Mitglieder des Rates, die nicht an den Beratungen beteiligt waren, nichts von der Existenz der Studiengruppe wussten. Sie war in vier funktionale Themengruppen unterteilt: Wirtschaft und Finanzen, Sicherheit und Rüstung, Territorium und Politik. Die Gruppe für Sicherheit und Rüstung wurde von Allen Welsh Dulles geleitet, der später eine Schlüsselfigur in der Vorgängerorganisation der CIA, dem Office of Strategic Services (OSS), wurde. Der CFR erstellte schließlich 682 Memoranden für das Außenministerium, die als Verschlusssache gekennzeichnet und an die entsprechenden Regierungsstellen weitergeleitet wurden.

Ära des Kalten Krieges, 1945 bis 1979

David Rockefeller (1915–2017) joined the Council in 1941 and was appointed as a director in 1949.

Eine kritische Studie ergab, dass von 502 Regierungsbeamten, die zwischen 1945 und 1972 befragt wurden, mehr als die Hälfte Mitglieder des Rates waren. Während der Eisenhower-Administration waren 40 % der führenden US-Außenpolitiker CFR-Mitglieder (Eisenhower selbst war Ratsmitglied gewesen); unter Truman waren 42 % der Spitzenposten mit Ratsmitgliedern besetzt. Während der Kennedy-Regierung stieg diese Zahl auf 51 % und erreichte unter der Johnson-Regierung ihren Höhepunkt mit 57 %.

In einem anonymen Aufsatz mit dem Titel "The Sources of Soviet Conduct", der 1947 in Foreign Affairs erschien, prägte das CFR-Studiengruppenmitglied George Kennan den Begriff "Containment". Der Aufsatz sollte sich für die Außenpolitik der USA in den folgenden sieben Präsidentschaftsregierungen als äußerst einflussreich erweisen. Vierzig Jahre später erklärte Kennan, dass er die Russen nie verdächtigt habe, einen Angriff auf Amerika zu planen; er hielt dies für offensichtlich genug und brauchte es in seinem Aufsatz nicht zu erklären. William Bundy schrieb den Studiengruppen des CFR zu, dass sie dazu beitrugen, den Denkrahmen zu schaffen, der zum Marshallplan und zur NATO führte. Aufgrund des neuen Interesses an der Gruppe wuchs die Zahl der Mitglieder auf 1.000 an.

CFR Headquarters, located in the former Harold Pratt House in New York City

Dwight D. Eisenhower führte den Vorsitz einer CFR-Studiengruppe, als er Präsident der Columbia University war. Ein Mitglied sagte später: "Alles, was General Eisenhower über Wirtschaft weiß, hat er bei den Treffen der Studiengruppe gelernt." Die CFR-Studiengruppe entwickelte eine erweiterte Studiengruppe namens "Americans for Eisenhower", um seine Chancen auf die Präsidentschaft zu erhöhen. Eisenhower sollte später viele Kabinettsmitglieder aus den Reihen des CFR rekrutieren und selbst Mitglied des CFR werden. Seine wichtigste CFR-Ernennung war Außenminister John Foster Dulles. Dulles hielt im Harold Pratt House in New York City eine öffentliche Rede, in der er eine neue Richtung für Eisenhowers Außenpolitik ankündigte: "Es gibt keine lokale Verteidigung, die allein die mächtige Landmacht der kommunistischen Welt eindämmen kann. Lokale Verteidigungsmaßnahmen müssen durch die weitere Abschreckung durch massive Vergeltungsmaßnahmen verstärkt werden." Nach dieser Rede berief der Rat eine Sitzung zum Thema "Nuklearwaffen und Außenpolitik" ein und wählte Henry Kissinger zum Leiter dieser Sitzung. Kissinger verbrachte das folgende akademische Jahr mit der Arbeit an dem Projekt in der Ratszentrale. Das gleichnamige Buch, das er 1957 auf der Grundlage seiner Forschungen veröffentlichte, verschaffte ihm landesweite Anerkennung und führte die nationalen Bestsellerlisten an.

Der CFR spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Der CFR förderte einen Entwurf für die EGKS und half Jean Monnet bei der Werbung für die EGKS.

Am 24. November 1953 hörte eine Studiengruppe einen Bericht des Politikwissenschaftlers William Henderson über den anhaltenden Konflikt zwischen Frankreich und den Vietminh-Truppen des vietnamesischen Kommunistenführers Ho Chi Minh, der später als Erster Indochinakrieg bekannt werden sollte. Henderson vertrat die Auffassung, dass Ho in erster Linie nationalistische Ziele verfolgte und dass der Marxismus "wenig mit der gegenwärtigen Revolution zu tun hat". Außerdem, so der Bericht, könnten die Vereinigten Staaten mit Ho zusammenarbeiten, um seine Bewegung vom Kommunismus wegzuführen. Beamte des Außenministeriums äußerten sich jedoch skeptisch über ein direktes amerikanisches Eingreifen in Vietnam, und die Idee wurde auf Eis gelegt. In den nächsten zwanzig Jahren verbündeten sich die Vereinigten Staaten mit dem antikommunistischen Südvietnam und gegen Ho und seine Anhänger im Vietnamkrieg.

Der Rat diente als "Nährboden" für wichtige amerikanische Politiken wie gegenseitige Abschreckung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung von Kernwaffen.

1962 begann die Gruppe mit einem Programm, das ausgewählte Offiziere der Luftwaffe zum Harold Pratt House brachte, um dort gemeinsam mit den Wissenschaftlern zu studieren. Das Heer, die Marine und das Marine Corps baten darum, ähnliche Programme für ihre eigenen Offiziere zu starten.

Zwischen 1964 und 1968 führte der Rat eine vierjährige Studie über die Beziehungen zwischen Amerika und China durch. Eine 1966 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass die amerikanischen Bürger Gesprächen mit China aufgeschlossener gegenüberstanden als ihre gewählten Führer. Henry Kissinger veröffentlichte weiterhin in Foreign Affairs und wurde 1969 von Präsident Richard Nixon zum nationalen Sicherheitsberater ernannt. 1971 begab er sich auf eine geheime Reise nach Peking, um Gespräche mit der chinesischen Führung zu führen. Nixon reiste 1972 nach China, und die diplomatischen Beziehungen wurden von Präsident Carters Außenminister, einem weiteren Ratsmitglied, Cyrus Vance, vollständig normalisiert.

Der Vietnamkrieg führte zu einer Spaltung innerhalb der Organisation. Als Hamilton Fish Armstrong 1970 ankündigte, dass er die Leitung von Foreign Affairs nach 45 Jahren abgeben würde, wandte sich der neue Vorsitzende David Rockefeller an einen Freund der Familie, William Bundy, um den Posten zu übernehmen. Die Kriegsgegner im Rat protestierten gegen diese Ernennung, da sie der Meinung waren, dass Bundy aufgrund seiner Tätigkeit für das Außen- und das Verteidigungsministerium sowie für die CIA nicht in der Lage sei, eine unabhängige Zeitschrift zu leiten. Einige hielten Bundy wegen seiner früheren Handlungen für einen Kriegsverbrecher.

Im November 1979, als er Vorsitzender des CFR war, wurde David Rockefeller in einen internationalen Zwischenfall verwickelt, als er und Henry Kissinger zusammen mit John J. McCloy und Rockefeller-Mitarbeitern Präsident Jimmy Carter über das Außenministerium dazu brachten, den Schah von Iran, Mohammad Reza Pahlavi, zur Behandlung eines Lymphoms in die USA einzulassen. Diese Aktion löste unmittelbar die so genannte Iran-Geiselkrise aus und brachte Rockefeller zum ersten Mal in seinem öffentlichen Leben ins Visier der Medien (insbesondere der New York Times).

In seinem Buch White House Diary schrieb Carter über die Affäre: "Am 9. April [1979] kam David Rockefeller zu mir, offenbar um mich dazu zu bewegen, den Schah in die Vereinigten Staaten kommen zu lassen. Rockefeller, Kissinger und Brzezinski scheinen dies als ein gemeinsames Projekt zu betrachten".

Mitgliedschaft

Der CFR bietet zwei Arten der Mitgliedschaft an: die Mitgliedschaft auf Lebenszeit und die auf fünf Jahre befristete Mitgliedschaft, die nur für Personen im Alter zwischen 30 und 36 Jahren möglich ist. Nur US-Bürger (geboren oder eingebürgert) und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die die US-Staatsbürgerschaft beantragt haben, können Mitglied werden. Ein Kandidat für eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit muss von einem Ratsmitglied schriftlich vorgeschlagen und von mindestens drei weiteren Mitgliedern unterstützt werden. Gaststipendiaten können sich erst dann um die Mitgliedschaft bewerben, wenn sie ihre Stipendienzeit beendet haben.

Die Mitgliedschaft von Unternehmen ist in "Associates", "Affiliates", "President's Circle" und "Founders" unterteilt. Alle Firmenmitglieder haben die Möglichkeit, Redner zu hören, darunter ausländische Staatsoberhäupter, Vorstandsvorsitzende und CEOs multinationaler Unternehmen sowie US-Beamte und Kongressabgeordnete. Präsidenten- und Premium-Mitglieder sind außerdem berechtigt, an kleinen, privaten Abendessen oder Empfängen mit hochrangigen amerikanischen Beamten und führenden Politikern der Welt teilzunehmen.

Der CFR bietet eine Briefing-Reihe für junge Berufstätige an, die sich für internationale Beziehungen interessieren und für eine befristete Mitgliedschaft in Frage kommen.

Frauen waren bis in die 1960er Jahre von der Mitgliedschaft ausgeschlossen.

Vorstandsmitglieder

Ab 2024 gehören dem Vorstand des CFR folgende Mitglieder an:

  • David M. Rubenstein (Vorsitzender) - Mitbegründer und Mitgeschäftsführer der Carlyle Group, Regent der Smithsonian Institution, Vorsitzender des Vorstands der Duke University, Mitvorsitzender des Vorstands der Brookings Institution, Präsident des Economic Club of Washington und Eigentümer der Baltimore Orioles.
  • Blair Effron (stellvertretender Vorsitzender) - Mitbegründer, Centerview Partners
  • Jami Miscik (stellvertretender Vorsitzender) - Senior Advisor bei Lazard Geopolitical Advisory und Chief Executive Officer von Global Strategic Insights; ehemaliger Chief Executive Officer und stellvertretender Vorsitzender von Kissinger Associates, Inc. Frau Miscik war die weltweite Leiterin des Bereichs Länderrisiken bei Lehman Brothers. Außerdem ist sie als Senior Advisor für Barclays Capital tätig.
  • Michael Froman (Präsident) - ehemaliger stellvertretender Vorsitzender und Präsident, strategisches Wachstum, bei Mastercard; ehemaliger Handelsbeauftragter der USA (2013-2017) unter Präsident Barack Obama
  • Nicholas F. Beim - Partner bei Venrock
  • Afsaneh Mashayekhi Beschloss - Gründerin und Vorstandsvorsitzende von RockCreek
  • Margaret Brennan - Moderatorin von Face the Nation; Chefkorrespondentin für auswärtige Angelegenheiten, CBS News
  • Sylvia Mathews Burwell - Präsidentin der American University; ehemalige US-Ministerin für Gesundheit und Soziales (2014-2017) unter Präsident Barack Obama
  • Kenneth I. Chenault - Vorsitzender und Geschäftsführer, General Catalyst
  • Tony Coles - Vorstandsvorsitzender, Cerevel Therapeutics; Mitbegründer und Mitvorsitzender der Black Economic Alliance
  • Cesar Conde - Vorsitzender, NBCUniversal News Group
  • Michèle Flournoy - Mitbegründerin und geschäftsführende Partnerin von WestExec Advisors; Mitbegründerin, ehemalige Vorstandsvorsitzende und jetzt Vorsitzende des Center for a New American Security (CNAS)
  • Jane Fraser - Vorstandsvorsitzende, Citi
  • Stephen Freidheim - Chief Investment Officer, Gründer, geschäftsführender Gesellschafter, Cyrus Capital Partners L.P.
  • James P. Gorman - geschäftsführender Vorsitzender, Morgan Stanley
  • Stephen Hadley - Direktor bei Rice, Hadley, Gates, and Manuel; er war der 21. nationale Sicherheitsberater
  • Margaret (Peggy) Hamburg - ehemalige Beauftragte der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA; ehemalige Außenministerin, National Academy of Medicine
  • William Hurd - ehemaliger US-Abgeordneter für den 23. Kongressdistrikt von Texas (2015-2021); ehemaliger Geheimdienstoffizier der CIA
  • Charles R. Kaye - Vorstandsvorsitzender, Warburg Pincus
  • James Manyika - Senior Vice President, Head of Technology and Society, Google; Senior Partner Emeritus und Chair Emeritus des McKinsey Global Institute (MGI)
  • Laurene Powell Jobs - Gründerin und Präsidentin, Emerson Collective
  • William H. McRaven - Professor für nationale Sicherheit, Lyndon B. Johnson School of Public Affairs, The University of Texas at Austin
  • Justin Muzinich - Vorstandsvorsitzender, Muzinich & Company; ehemaliger stellvertretender US-Finanzminister (2018-2021)
  • Janet Napolitano - Professorin für öffentliche Ordnung, Goldman School of Public Policy, University of California, Berkeley, ehemalige US-Staatsanwältin (1993-1997), Generalstaatsanwältin von Arizona (1999-2003), Gouverneurin von Arizona (2003-2009) und erste Heimatschutzministerin von Präsident Barack Obama (2009-2013)
  • Meghan L. O'Sullivan - Direktorin des Belfer-Zentrums für Wissenschaft und internationale Angelegenheiten, Jeane Kirkpatrick-Professorin für die Praxis der internationalen Angelegenheiten, Harvard Kennedy School
  • Deven J. Parekh - geschäftsführender Direktor, Insight Partners
  • Charles Phillips - geschäftsführender Partner und Mitbegründer, Recognize
  • Richard L. Plepler - Gründer und Vorstandsvorsitzender, Eden Productions
  • Ruth Porat - Präsidentin, Chief Investment Officer und Chief Financial Officer, Alphabet und Google
  • L. Rafael Reif - Präsident emeritus, Massachusetts Institute of Technology
  • Mariko Silver - Präsidentin und Vorstandsvorsitzende der Henry Luce Foundation; ehemalige Präsidentin des Bennington College
  • James D. Taiclet - Vorsitzender, Präsident und Vorstandsvorsitzender, Lockheed Martin; Associate Fellow des American Institute of Aeronautics and Astronautics
  • Frances Fragos Townsend - Executive Vice President of Corporate Affairs, Corporate Secretary, Chief Compliance Officer, Activision Blizzard
  • Tracey T. Travis - stellvertretende Geschäftsführerin für Finanzen und Chief Financial Officer, Estée Lauder Companies
  • Fareed Zakaria - Moderator von CNN's Fareed Zakaria GPS; Kolumnist für Washington Post, mitwirkender Redakteur für Atlantic; ehemaliger leitender Redakteur von Foreign Affairs (1992-2000)
  • Amy Zegart - Morris Arnold und Nona Jean Cox Senior Fellow an der Hoover Institution; Professorin für Politikwissenschaft an der Stanford University

Als Wohltätigkeitsorganisation

Der Council on Foreign Relations erhielt im Geschäftsjahr 2016 von Charity Navigator eine Drei-Sterne-Bewertung (von vier Sternen), gemessen an einer Analyse der Finanzdaten des Rates und der "Rechenschaftspflicht und Transparenz". Im Steuerjahr 2023 erhielt der Rat von Charity Navigator eine Vier-Sterne-Bewertung (98 Prozent).

Empfang

In einem Artikel für die Washington Post bezeichnete Richard Harwood die Mitgliedschaft im CFR als "das, was einem regierenden Establishment in den Vereinigten Staaten am nächsten kommt".

Im Jahr 2019 wurde der CFR kritisiert, weil er eine Spende von Len Blavatnik, einem in der Ukraine geborenen Milliardär mit engen Verbindungen zu Wladimir Putin, angenommen hatte. Es wurde berichtet, dass der Rat von seinen eigenen Mitgliedern und Dutzenden von Experten für internationale Angelegenheiten wegen der Annahme eines 12-Millionen-Dollar-Geschenks zur Finanzierung eines Praktikumsprogramms unter Beschuss genommen wurde. Fünfundfünfzig Wissenschaftler für internationale Beziehungen und Russlandexperten schrieben einen Brief an den Vorstand der Organisation und an CFR-Präsident Richard N. Haass:

"Wir sind der Ansicht, dass Blavatnik seine ‚Philanthropie‘ - Gelder, die er vom Kreml und mit dessen Einverständnis auf Kosten des Staatshaushalts und des russischen Volkes erhält - an führenden westlichen akademischen und kulturellen Institutionen nutzt, um seinen Zugang zu politischen Kreisen zu verbessern. Wir betrachten dies als einen weiteren Schritt in den langjährigen Bemühungen von Herrn Blavatnik - der enge Verbindungen zum Kreml und seinem kleptokratischen Netzwerk hat -, sein Image im Westen zu waschen."

Publikationen

Zeitschriften

Foreign Affairs

  • Der Rat gibt die Zeitschrift Foreign Affairs für internationale Angelegenheiten heraus. Er setzt auch unabhängige Arbeitsgruppen ein, die verschiedene Experten zusammenbringen, um Berichte zu erstellen, die sowohl Erkenntnisse als auch politische Empfehlungen zu außenpolitischen Themen enthalten. Der CFR hat mehr als fünfzig Berichte gesponsert, darunter die unabhängige Task Force zur Zukunft Nordamerikas, die im Mai 2005 den Bericht Nr. 53 mit dem Titel Building a North American Community veröffentlichte.
  • The United States in World Affairs (jährlich)
  • Political Handbook of the World (jährlich)

Bücher

  • Tobin, Harold J. & Bidwell, Percy W. Mobilizing Civilian America. New York: Council on Foreign Relations, 1940.
  • Savord, Ruth. American Agencies Interested in International Affairs. Council on Foreign Relations, 1942.
  • Barnett, A. Doak. Communist China and Asia: Challenge To American Policy. New York: Harper & Brothers, 1960. LCCN 60-5956
  • Bundy, William P. (Hrsg.). Two Hundred Years of American Foreign Policy. New York University Press, 1977. ISBN 978-0814709900
  • Clough, Michael. Free at Last? U.S. Policy Toward Africa and the End of the Cold War. New York: Council on Foreign Relations Press, 1991. ISBN 0876091001
  • Mandelbaum, Michael. The Rise of Nations in the Soviet Union: American Foreign Policy and the Disintegration of the USSR. New York: Council on Foreign Relations Press, 1991. ISBN 978-0876091005
  • Gottlieb, Gidon. Nation Against State: A New Approach to Ethnic Conflicts and the Decline of Sovereignty. New York: Council on Foreign Relations Press, 1993. ISBN 0876091591
  • Bruce Hoffman & Jacob Ware God, Guns, Sedition: Far Right Terrorism in America
Ein Buch des Council on Foreign Relations, Columbia University Press, New York, 2024, 448 Seiten
ISBN 9780231211222

Berichte

  • "Confronting Reality in Cyberspace: Foreign Policy for a Fragmented Internet" empfiehlt, die US-Politik in den Bereichen Cyberspace, digitaler Handel und Online-Freiheit, die sich für ein freies und offenes Internet einsetzt, zu überdenken, da sie gescheitert ist.
  • https://www.cfr.org/task-force-report/us-taiwan-relations-in-a-new-era US-Taiwan Relations in a New Era - Responding to a More Assertive China", Independent Task Force Report No. 81, unter dem gemeinsamen Vorsitz von Susan M. Gordon und Michael G. Mullen, geleitet von David Sacks.

Allgemeine und zitierte Quellen

  • Shoup, Laurence und Minter, William (1977). Imperial Brain Trust: the Council on Foreign Relations and United States Foreign Policy. New York: Monthly Review Press.
  • Parmar, Inderjeet (2004). Think Tanks and Power in Foreign Policy: A Comparative Study of the Role and Influence of the Council on Foreign Relations and the Royal Institute of International Affairs, 1939-1945. London: Palgrave.
  • Schulzinger, Robert D. (1984). The Wise Men of Foreign Affairs. New York: Columbia University Press. ISBN 0231055285.
  • Wala, Michael (1994). The Council on Foreign Relations and American Foreign Policy in the Early Cold War. Providence, RI: Berghann Books. ISBN 157181003X.
  • Grose, Peter (2006). Continuing the Inquiry: the Council on Foreign Relations from 1921 to 1996. New York: Council on Foreign Relations Press.

Externe Links